Hallo!
meiner Meinung nach hat Philipp da schon etwas Wahres angesprochen: Aquascaping ist nur begrenzt eine Kunst im engeren Sinne.
Der Begriff "Kunst" wird ja sehr unterschiedlich gebraucht: Es gibt beispielsweise die "Kunst des Gartenbaus" oder die "Kunst zu Jonglieren". Beides erfordert handwerkliches Geschick und soll darüber hinaus auch dem Betrachter gefallen.
Dann gibt es aber auch noch einen enger gefassten Kunstbegriff: diese Kunst soll nicht immer schön sein, der Künstler muss noch nicht einmal unbedingt besonderes handwerkliches Geschick besitzen. Solche Kunst hat dann eher die Aufgabe, sich kritisch z.B. mit der Gesellschaft, einem politischen System oder einer bestimmten Denkweise auseinanderzusetzen. Diese Kunst steht also in einer Verbindung zu einer Welt außerhalb der Kunst: Sie soll etwa der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten oder dazu anregen, über Kunst und ihre Aufgabe an sich nachzudenken. Ein Maler, der sich als Künstler in diesem Sinne sieht, wäre beleidigt, wenn man ein Bild von ihm kauft, nur weil es farblich so schön zum Sofa passt. Ein Künstler in diesem Sinne kann sogar mit Absicht hässlich malen oder Fäkalien auf die Leinwand auftragen.
Aquascaping würde ich überwiegend dem ersten Kunstbegriff zuordnen. Es soll zunächst schön sein, es erfordert viel handwerkliches Geschick, und vor allem steht es kaum im Bezug zur Welt außerhalb des Aquariums. Ein Aquascape bildet zwar eine echte Landschaft der Natur ab, aber umgekehrt geht vom Aquascape kaum Einfluss in die Welt zurück: ein Aquascape soll ja recht selten die Gesellschaft verändern oder zum kritischen Nachdenken anregen :wink:
Sorry, das war jetzt alles ein bisschen offtopic...