Yacimov
Member
Re: Kaliumarmer N-Dünger - Ammoniumnitrat, Urea oder beides?
Hi Klaus,
Wenn man destilliertes Wasser (pH=7) an Luft stehen lässt, löst sich so viel CO2 darin, dass ein Farbumschlag nach gelb beobachtet werden kann. Der im Experimentiert beobachtete Farbumschlag nach blau kann also nicht durch entfleuchtes CO2 erklärt werden.
Die Effektivität der Ureadüngung beeinflusst das aber nur mäßig, denn
- ein Teil der Urea wird direkt von Pflanzen aufgenommen
- ein Teil wird (mit oder ohne Zutun der Mikroflora) zu NH3/NH4+ und CO2 zerlegt - beides wichtige Pflanzennährstoffe
- der Teil des Ammoniums, der nicht von Pflanzen aufgenommen wurde, wird anschließend nitrifiziert und kann dann als NO3- den Pflanzen als Dünger dienen.
Fazit: Ein Teil - aber eben nur ein Teil - des Stickstoffs wird den Pflanzen in seiner oxidierten Form zur Verfügung stehen. Ein anderer Teil in seiner reduzierten Form, und die anderen Vorteile der Ureadüngung (ungefährlicher Stoff, keine Gegenionen wie Kalium) bleiben bestehen.
Grüße, Basti
Hi Klaus,
Der beobachtete Farbumschlag war von gelb (sauer) nach blau (alkalisch).Fino":2cdh39v4 schrieb:interessantes Experiment mit plausiblen Schlussfolgerungen. Nachstehende Aussage
leitest du, wenn ich es richtig deute, aus einem Farbumschlag zu (welcher Farbe?) des mittleren Reagenzglases nach einer Woche ab. Könnte hierfür nicht als Grund das nach einer Woche entfleuchte CO2 sein?Sehr viel langsamer passiert die Harnstoffspaltung auch ohne Bakterienzugabe. Harnstoff ist in wässrigen Lösungen metastabil.
Wenn man destilliertes Wasser (pH=7) an Luft stehen lässt, löst sich so viel CO2 darin, dass ein Farbumschlag nach gelb beobachtet werden kann. Der im Experimentiert beobachtete Farbumschlag nach blau kann also nicht durch entfleuchtes CO2 erklärt werden.
Wie schnell der Harnstoffabbau im Aquarium abläuft, lässt sich sicher nie aufs mmol genau sagen und wird sich sicher auch in einem Aquarium in Abhängigkeit von der Mikroflora verändern. Da hast du (und auch Nik und Dirk) ohne Zweifel recht!Für eine effektive Ureadüngung dürfte die Nitrifikation ein großer Unsicherheitsfaktor sein. Ich könnte kaum einschätzen, wie viel von einem mmol/L Harnstoff bei den Pflanzen und wie viel bei den Nitrifizieren landet. Nicht dass am Ende Ureadüngung dann doch fast nur oxidierte Stickstoff-Düngung bedeutet.
Die Effektivität der Ureadüngung beeinflusst das aber nur mäßig, denn
- ein Teil der Urea wird direkt von Pflanzen aufgenommen
- ein Teil wird (mit oder ohne Zutun der Mikroflora) zu NH3/NH4+ und CO2 zerlegt - beides wichtige Pflanzennährstoffe
- der Teil des Ammoniums, der nicht von Pflanzen aufgenommen wurde, wird anschließend nitrifiziert und kann dann als NO3- den Pflanzen als Dünger dienen.
Fazit: Ein Teil - aber eben nur ein Teil - des Stickstoffs wird den Pflanzen in seiner oxidierten Form zur Verfügung stehen. Ein anderer Teil in seiner reduzierten Form, und die anderen Vorteile der Ureadüngung (ungefährlicher Stoff, keine Gegenionen wie Kalium) bleiben bestehen.
Grüße, Basti