Hallo,
@Nik: Darf man nicht mal eine andere Möglichkeit anbieten als die alte Leier von "zu viel Eisen"? Das ist ja nun die älteste Antwort auf Pinsel-/Bartalgen.
nik":1xcjsigq schrieb:
Hallo Torsten und wie erklärst du dir bei gegebener CO2-Düngung meine Praxis der PO4-Stoßdüngung, die zum Ziel hat Phosphat idR. nicht nachweisbar zu haben?
Also, bei guter CO2-Versorgung gibt es laut dem Artikel ja schon kein Wachstum von Pinselalgen. Zu Phosphat gibt es auch einen Artikel (
Phosphorus’ Role in Aquatic Macrophyte Horticulture - Volume 2, Issue 1 - January 2006), dort kann man z.B. lesen:
The natural background levels of total phosphorus are generally less than 0.03 mg/l in natural
waters. The natural levels of orthophosphate (the fraction that is bio-available) usually range
from 0.005 to 0.05 mg/l (Dunne and Leopold, 1978).
Damit wäre man bei dem altbekannten Eisen-Phosphatverbindungen, die entweder im Bodengrund oder im Filter verschwinden. Die o.g. Zahlen sind natürlich mit den normalen Phosphat-Tests nicht nachweisbar.
nik":1xcjsigq schrieb:
Zum Ammonium schreibt er auch hartnäckig Zeugs, das der Praxis nicht standhält. Bei mir ist Urea wesentlicher Bestandteil meiner Stickstoffversorgung und ich hatte noch kein Becken, das Urea - selbst in großen Mengen - nicht vertragen hätte.
Und du meinst Erkenntnisse über Harnstoff/Urea direkt auf Ammonium übertragen zu können? Also mir fallen da 2 gravierende Unterschiede ein:
1. Es gibt ein Harnstoffderivat (Monolinuron), welches explizit zur Algenbekämpfung eingesetzt wird, z.B. von JBL Algol (siehe:
JBL erhält europäische Erlaubnis für Algenmittel).
Weiterhin wirken auch Mittel wie EL Easy Carbo gegen Pinsel-/Bartalgen (Glutaraldehyd).
Mit den o.g. Mitteln oder auch Harnstoff führst du ja Kohlenstoff zu (Nahrung für Bakterien).
2. Urea ist kein Ammonium, wenn eine Pflanze Urease produziert um Harnstoff zu spalten, will die ja das Ammonium dann aufnehmen. Bilden die Bakterien Urease, dann kann man nur auf ausreichende Nitrifikation hoffen (was du ja tust).
Unterm Strich würde ich also davon ausgehen, dass du durch Urea keine allzu hohen Konzentrationen an Ammonium erreichst.
Urea ist ein Pflanzenbooster und unter geeigneten, reproduzierbaren Bedingungen völlig wirkungslos bezüglich Algen.
Da stimme ich dir zu (zumal du diese Aussage zu Urea und nicht zu Ammonium gemacht hast).
@Julius:
SalzigeKarotte":1xcjsigq schrieb:
kurze Threadkaperung, da noch einklinken will. Das was mir in letzter Zeit aufgefallen ist gibt Nik recht. Meine Rotalgen sind verschwunden, als ich die Phosphatdüngung für zwei Wochen eingestellt habe. In dieser Zeit habe ich aber fast die identische Menge Urea, Kalium und Mikros ins Becken gekippt.
Ach, wenn wir gerade dabei sind...
Du hast doch sonst Estimative Index verwendet, oder? Also die Fertigmischung ist schon wegen Kalium nicht das gelbe vom Ei, aber im original-Artikel zum Estimative Index (
The Estimative Index Of Dosing, Or No Need For Test Kits) gibt es auch noch ein Hintertürchen:
This will take time but is worth the time spent. It will not cause algae unless you over look something, namely CO2 or under dosing KNO3 which both of these account for about 95% of all algae issues. If you focus on the plant’s needs, the algae will no longer grow.
Gut, Kalium verursacht beim EI eher Probleme durch zu hohe Mengen, bleiben Nitrat und CO2.
Schaut man im selbem Artikel ziemlich am Anfang, so findet man eine kleine Tabelle was Pflanzen so täglich aufnehmen, ich nehme jetzt mal nur die Maximalwerte:
NO3 4 ppm (mit ppm sind jew. mg/l gemeint)
NH4 0,6 ppm (entspricht umgerechnet 2 mg/l Nitrat)
PO4 0,6 ppm
Gut, das PO4 ist weg, ob die Pflanzen es aufgenommen haben oder es im Boden/Filter landet bewerte ich jetzt nicht. 0,6 mg/l PO4 und 6 mg/l NO3 (teils aus Ammonium) nenne ich dann mal einen kleinen Redfield.
Die o.g. 2 mg/l NO3 aus Ammonium fehlen dann auch so ziemlich in der Fertigmischung, gleicht der Besatz des Aquariums das nicht durch Ausscheidungen aus, dann kann man mit Urea oder Nitrat für den Ausgleich sorgen.
Und zurück zu den Pinsel-/Bartalgen: Am Ende kann man nur die Möglichkeiten durchgehen, bei dem Einem hilft mehr oder weniger Phosphat (oder auch Nitrat), bei dem anderem Kohlenstoff (aus welcher Quelle auch immer), ein Dritter hat mit weniger Eisen mehr Glück.