Löchrige Blätter trotz guten Düngewerten

HansAli

New Member
Problembeschreibung
Liebe Foren-Gemeinde, ich bin seit langem stiller Mitleser und wende mich nun auch mal mit einem Problem an euch. Ich habe seit ca. 3 Jahren ein 120l Aquarium mit Neocaridina am laufen, davor ein 60l.
In den letzten 1 1/2 Jahren hat das Aquarium etwas weniger Aufmerksamkeit bekommen als vielleicht nötig (weniger regelmäßig Wasserwechsel, unregelmäßig gedüngt), aber die letzten Monate messe ich wieder regelmäßig Wasserwerte, wechsle ca. alle 10 Tage 50% des Wassers und Dünge.
Trotzdem habe ich immer noch einige Probleme. Diese waren früher nicht da, die Pflanzen kamen also grundsätzlich mit den Werten zurecht, da habe ich aber auch noch regelmäßig gedüngt, was ich das letzte Jahr wie gesagt unregelmäßig getan habe:

- Meine Anubias nana haben fast alle löchrige Blätter (auch die kleinen neuen Triebe)
- Cryptocoryne sp sunset hat teilweise löchrige Blätter
- Bucephalandra motleyana melawi sieht total angefressen aus, wächst kaum
- Fadenalgen waren stark am wachsen, sind mittlerweile weniger, aber immer noch im Becken und am wachsen

Die Probleme haben sich sicher im letzten Jahr angestaut, aber ich sehe keine Besserung, und kann mir das nicht ganz erklären.
Als ich angefangen habe wieder regelmäßig zu düngen und zu messen war der Kalium Wert lange Zeit über 15 und hat sich kaum bewegt, obwohl die Symptome klar auf Kalium Mangel hindeuten.

Ein Thermostat habe ich nicht drin, die Temperatur ist also Raumtemperatur. Was haltet ihr davon, gerade jetzt Richtung Winter und vielleicht kälteren Räumen?

Ich würde das ganze gerne wieder in den Griff bekommen, weiß aber nicht wo ich noch ansetzen soll und wäre daher für jede Hilfe dankbar!


Viele Grüße,
HansAli



Sind in letzter Zeit Änderungen am Aquarium erfolgt?

Limnophila sessiliflora Ende Juli gepflanzt



Allgemeine Angaben zum Becken_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Standzeit des Aquariums:3 1/2 Jahre
Maße des Aquariums LxBxH:
Bruttoliter:126
~Nettoliter:100?
Bodengrund, evtl. -aufbau:Sand über Nährstoffzeug - Kein Soil
Wurzeln, (aufhärtende) Steine, etc.



Beleuchtung_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
LED, welche, wieviele?

eco+ LED-Leiste SKY 6500K; eco+ LED-Leiste TROPIC 4500K, jeweils 50cm in der Mitte, am Rand ca 10cm keine extra Leuchte direkt oben drüber

Leuchtstofflampen/Reflektoren?
HQI?
Gesamt Lumen : Bruttoliter in lm/l30
Mittelwert Farbtemperatur in K(elvin)
Beleuchtungsdauer?9-10h
Dimmphasen? Wie lange?-
Mittagspause? Wie lange?-



Filterung_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Filter, Hersteller&Modell; andere Filterung?Eheim Experience 150
Filtermaterialien?
Durchsatz lt. Hersteller in l/h?500
Wenn bekannt, effektiver Durchsatz ?



CO2-Versorgung_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Bio-CO2-
Druckgas ohne Magnetventil, mit MV oder geregelt?Ja, mit Magnetventil entsprechend der Beleuchtungsdauer
Art der CO2 Zugabe?Diffusor
CO2 Dauertest befüllt mit 20 od. 30 mg/l Lösung?20
Farbe des Dauertests?Grün



Heizer, Bodenfluter, UV-C, sonstige Technik?
Nein



Trinkwasseranalysedes lokalen Wasserversorgers _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
KH °dH
GH °dH20
Ca in mg/l108
Mg in mg/l22
K in mg/l2,18
NO322

Wenn angegeben:_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
PO4 in mg/l<0,5
Kieselsäure/Silikat in mg/l
Hydrogencarbonat in mg/l328



Wasseraufbereitung?
Wenn ja, bitte beschreiben wie? Entsalzung, verschneiden mit LW, Aufhärtesalze, Bittersalz, etc.
Nein



Wasserwechsel, Menge/Intervall
50% , ca alle 10 Tage



Womit wird wieviel pro Woche gedüngt
Nach Bedarf im Wassertest:

Aqua Rebell Phosphat
Aqua Rebell Kalium
Aqua Rebell GH Boost N
Aqua Rebell Mikro Basic Eisen



Ermittelte Werte imAquarium_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Wassertests, welcheTröpfchentest, JBL Proscan. Hier die schwankenden Werte aus den letzten Messungen, jeweils ein paar Tage auseinander
pHzwischen 7,4 und 7,8
GH>21
KH15
FeZwischen 0,04 und 0,1; wird nach Bedarf auf 0,1 aufgedüngt
NO3Zwischen 18 und 25 - habe ich in letzter Zeit nie gedüngt, Wert bleibt so konstant
PO40,1 bis 0,4 gemessen, dann aufgedüngt auf ca 1 -
Kwar lange Zeit ohne spezifische Düngung bei >15, aktuell langsamer Verbrauch und Düngung nach bedarf auf ca. 10-13
CaNicht gemessen
MgNicht gemessen
NH4Nicht gemessen
NO20




Liste Pflanzen
  • Anubias Nana
  • Limnophila sessiliflora (Neu im Juli als schnellwachsende Pflanze)
  • Micranthemum monte carlo (Neu seit Sommer, breitet sich langsam aus)
  • Bucephalanda motleyana melawi
  • Javafarn
  • Taxiphyllum Spiky Moss
  • hydrocotyle verticillata
  • cryptocoryne parva (Wächst kaum mehr)



"Blubbern" die Pflanzen im Laufe des Tages? z.B. nach 5 von 8h Beleuchtungsdauer?
ich glaube nicht



Besatz
  • Neocaridina
  • Blasenschnecken
  • Turmdeckelschnecken
  • Posthornschnecken waren auch drin, sind aber über das letzte Jahr verschwunden



Allgemeine Beschreibungen und Bilder
***
 

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Lixa

Well-Known Member
Hallo,
Welche Filtermaterialien? Bei diesem schwachem Besatz brauchst du nur einen Vorfilter Schwamm, sonst entzieht der Filter dem Wasser die Mikronährstoffe.

Hast du auch Tropfentests? Die Werte der Stäbchen in Kombination mit Smartphone Auswertung ergibt bei den meisten eher zufällig verteilte Wasserwerte, keine hilfreichen Ergebnisse.

Du kannst auch einfach mal rechnerisch düngen, also 70-80 % Wasser wechseln und die errechnete Menge Dünger zugeben.

Viele Grüße
Alicia
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

diese wie gestanzt aussehenden Löcher halte ich für Fraßspuren.

Viele Grüße
Robert
 

HansAli

New Member
Hallo,
Welche Filtermaterialien?

Hast du auch Tropfentests?
@Alici: Im Außenfilter sind zwei grobe und ein feiner Schwamm drin, mache ich alle paar Wochen etwas sauber.

Mit Tropfentests Test ich immer K, Fe und Ph4, also die hier kritischen Sachen. Den Rest aktuell nur über den JBL Tets mit der App. Ich hatte das am Anfang Mal neben Tropfentests gehalten, das hat auch gepasst.

Was meinst du dass der Filter entziehen kann? Nach Tests sieht das ja grundsätzlich ordentlich aus.


@Robert, an Fraßspuren habe ich grundsätzlich auch schon gedacht, gerade auch wie die Bucephalandra aussieht. Aber was soll die auslösen? Der Besatz ( Neocaridina, Turmdeckelschnecken und Blasenschnecke) ist ja eigentlich nicht dafür bekannt....
 

Ramarro

New Member
Wenn mal Posthornschnecken drin waren, dann könnten ja jetzt immer noch welche drin sein, aber nachtaktiv. Schau Dir also mal die Pflanzen mit einer Taschenlampe später am Abend bei abgeschalteter Beleuchtung an ...
Ich hatte jedenfalls vor einiger Zeit dasselbe Problem, dass nämlich etliche kleine Schnecken, die tagsüber wohl im Sand versteckt waren, dann nachts hungrig über die Pflanzen herfielen. Offenbar wurden sie tagsüber von den Neocaridinas belästigt und hatten daher ihre Lebensweise umgestellt. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber anders kann ich es mir nicht erklären. Fakt ist jedenfalls, es waren tatsächlich kleine Posthornschnecken und sie waren für den nächtlichen Lochfraß verantwortlich.

Grüße,
Rolf
 

HansAli

New Member
Blasenschnecken sind schon einige drin, die sitzen schon sehr oft auf den Anubien und anderen Pflanzen. Können die auch als Täter in Frage kommen?

Turmdeckelschnecken sind tagsüber kaum draußen und fast nie auf Pflanzen, wie es nachts mit TDS und Posthörnern aussieht muss ich Mal prüfen.

Man liest immer unterschiedliches, einerseits heißt es Schnecken gehen sicher nicht an Pflanzen, dann wieder vielleicht doch. Das ist etwas verwirrend...
 
Hallo zusammen,

Frische, gesunde Pflanzen habe ich Posthörner bei mir bislang nicht futtern gesehen.
genau das kann ich über mehrere Jahre in der kultivierung von vielen Bucephalandra Sorten ebenfalls berichten. Hier mal ein perfekt ausgetriebenes Blatt einer Bucephalandra (Pink Lady), dieses Blatt hatt sich von der Mitte aus aufgelösst in einem Zeitraum von ca. 2 Wochen. Man sieht immerwieder feinste Luftblassen zur Oberfläche aufsteigen, und das Blattgewebe löst sich nach und nach von innen nach Außen auf. Und nein es ist kein Nährstoffmangel gewessen, sondern zeigt mir nur das diese Art von Bucephalandra Submers nicht gut haltbar ist !

DSC02441.JPG
DSC02442.JPG

DSC02443.JPG


Posthörner gehen durchaus nicht selten mal an (angeschlagene) Blätter, Bucephalandra mögen sie scheinbar besonders.
Das habe ich noch nicht feststellen können, in meinen Pflanzen-Zuchtaquarien befinden sich viele Posthorn-/ und Blassenschnecken.
Diese werden täglich zugefüttert und vermehren sich dementsprechend, so das der Biofilm reduziert bleibt und die Scheiben/ Pfanzen gereinigt werden.
-Was ich mir aber vorstellen könnte das die 1-Euro großen PHS bei "nicht Zufütterung" natürlich an die Bucephalandras gehen werden.

-Mir hat damals 5 große Yodaschnecken ein komplett neu eingerichtetes Mossaquarium mit Visicularia Moos bepflanzt über Nacht den kompletten Mossbestand verspeisst.
Das sah am nächsten Morgen aus als hätte ich einen Dark-Start mit dem Aquarium gestartet, es war kein Moos mehr zu finden.
-Konnte es nicht glauben, und musste 2-mal nachchecken ob auch Moos im Aquarium eingesetzt war, und ja es war ;).
 

HansAli

New Member
Ich habe heute das Licht extra früh ausgemacht, aber bisher konnte ich noch nichts außergewöhnliches sehen was sich im dunklen Raus gewagt hätte.
Dass die Bucephalandra nicht submers kann, würde ich auch ausschließen. Die waren in den jetzigen Becken und davor (mit unverändertem Besatz) lange gut drin, haben sogar viel geblüht!

Womit wir wieder bei den Wasserwerten wären, was ich irgendwie nicht verstehe.

Magnesium zb habe ich noch nie gemessen, kann das im Zusammenhang mit K dafür Verantwortlich sein?

Grüße und vielen Dank,
Chris
 
Womit wir wieder bei den Wasserwerten wären, was ich irgendwie nicht verstehe.

Magnesium zb habe ich noch nie gemessen, kann das im Zusammenhang mit K dafür Verantwortlich sein?
Können ja muss aber nicht, es ist immer besser den Magnesiumwerte rechnerisch an deinen Calcium anzupassen sprich Magnesium 1/2 (die hälfte) deines Calciumwertes.
Mit Bittersalz ist das Preisgünstig abgeglichen, in der Praxis zeigt es sich durch ein besseres Blattgrün und besseres Pflanzenwachstum.
Wenn Kalium zu hoch ist (hatte aber auch problemlos 20mg/L Kalium als Dauerkonzentration, kann es vorkommen das eine Nährstoffblockierung einsetzt und deine Pflanzen aufhören mit Wachsen und dann Mangelerscheinungen zeigen trotz kein Mangel vorliegt.

-Möchte mich die Wissensbegabten korrigieren wenn was nicht stimmen sollte !

-Was ich dir nur aus praktischer Erfahrung mitgeben kann und deinen Bildern entnehme ist folgendes:
Deine Anubias zeigt sehr starke Punktalgen und steht vom Grünanteil nicht besonderst gut dar, davon gehe ich aus das dein Aquarium schon seit längerem in einem Kaliumüberschuss läuft und Du diesen Nährstoff nicht weiter zudüngen solltest. Lege mehr Augenmerk auf Magnesium, Stickstoff in No3 Form und guter Po4 und Fe Düngung.

Schau mal Anubias können durchaus ohne Punktalgen gepflegt werden:
DSC02411.JPG
DSC02414.JPG


Nur die alten Blätter die vergilben und absterben sollten anfällig auf diese Algen sein
DSC02417.JPG


Persöhnlich gehe ich deshalb von einem deutlichen Kaliumüberschuss hinbezüglich zu Magnesium Nitrat und Phosphat aus, kann aber auch mal wieder komplett andere Ursachen haben wie es so gerne in unserem Hobby ist, und ja das Aquarium hat ja eine beachtliche Standzeit, da können Rücklösungen aus Bodengrund und Filter vieles begünstigen was man nicht möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:

HansAli

New Member
Deine Anubias zeigt sehr starke Punktalgen und steht vom Grünanteil nicht besonderst gut dar, davon gehe ich aus das dein Aquarium schon seit längerem in einem Kaliumüberschuss läuft und Du diesen Nährstoff nicht weiter zudüngen solltest. Lege mehr Augenmerk auf Magnesium, Stickstoff in No3 Form und guter Po4 und Fe Düngung.
... Persöhnlich gehe ich deshalb von einem deutlichen Kaliumüberschuss hinbezüglich zu Magnesium Nitrat und Phosphat aus,
So was in die Richtung passt auf jeden Fall zu den Beobachtungen. Ich hatte das auch liebe schön, ohne Löcher und Algen, bis ich mich zu lange nur halbherzig gekümmert habe ...
Als ich im Juni/Juli wieder angefangen habe regelmäßig zu testen und gezielter zu düngen, war der K wert lange unspezifisch >15 bei nur mäßiger Düngung mit NPK und Eisen, und hat sich nicht wirklich verändert. Erst seit ich Limnophila sessiliflora als schnell wachsende Pflanze rein habe, sehe ich einen Verbrauch von K. Kann also gut sein dass hier ein massiver Überschuss da war, der irgendwas blockiert hat. Ich dünge mittlerweile auch alles einzeln gezielt nach Bedarf um Überschuss zu vermeiden.

Das hat man davon, wenn man sich zu lange nicht richtig kümmert...

und ja das Aquarium hat ja eine beachtliche Standzeit, da können Rücklösungen aus Bodengrund und Filter vieles begünstigen was man nicht möchte.
Ich finde eigentlich 3 1/2 Jahre keine wirklich lange Standzeit, aber das ist wahrscheinlich individuell :-D
Würde durchaus gerne Mal umgestalten. Aber das wäre sicher eine größere Angelegenheit, und mit zwei kleinen Kindern fehlt mir dazu die Zeit.

Ich werde jetzt zusätzlich:
- Ca und Mg testen und einstellen
-im Filter ein flies raus nehmen und vll gegen röhrchen ersetzen

Was kann ich denn bezüglich der löchrigen Blätter machen? Radikal zurück Schneiden?
 

Peter47

Active Member
Hallo
Nik hat sich in einem Post zum Thema Antagonismus (Unverträglichkeit, Feindschaft) zwischen K und Mg geäußert und (richtig) vermutet, dass viel K das Mg verdrängt. (Es gibt darüber hinaus noch einige, die hier sehr "beschlagen" sind!) Es besteht ein einseitiger Antagonismus zwischen Kalium und Magnesium! Das habe ich auf der Internetseite von K+S gelesen und mir folgendes (zusammengefasst) notiert:

Der einseitige Antagonismus (Aufnahmeantagonismus von Magnesium) von Kalium gegenüber Magnesium besteht darin, dass es für Magnesium keine spezifischen Transporter gibt. Die Pflanze kann sich nur über unspezifische Transporter („Transporter für alle Nährstoffe“) mit Magnesium ernähren. Für Kalium hingegen gibt es einen spezifischen (≈ speziellen) Transporter. Kalium kann also den spezifischen und die unspezifischen Transporter nutzen.
Wie erreiche ich, dass die Pflanze dennoch ausreichend Magnesium erhält? Ich dosiere Magnesium so hoch, dass die Kalium-Ionen von den Magnesium-Ionen aus den unspezifischen Transportern „gedrängt“ werden. Das wird erreicht, indem Magnesium in mindestens doppelt so hoher Konzentration als Kalium angeboten wird. Magnesium darf durchaus so überdosiert werden, dass das erforderliche K/Mg-Verhältnis ausreicht.

Grüße
Peter
 
Der einseitige Antagonismus (Aufnahmeantagonismus von Magnesium) von Kalium gegenüber Magnesium besteht darin, dass es für Magnesium keine spezifischen Transporter gibt. Die Pflanze kann sich nur über unspezifische Transporter („Transporter für alle Nährstoffe“) mit Magnesium ernähren. Für Kalium hingegen gibt es einen spezifischen (≈ speziellen) Transporter. Kalium kann also den spezifischen und die unspezifischen Transporter nutzen.
Wie erreiche ich, dass die Pflanze dennoch ausreichend Magnesium erhält? Ich dosiere Magnesium so hoch, dass die Kalium-Ionen von den Magnesium-Ionen aus den unspezifischen Transportern „gedrängt“ werden. Das wird erreicht, indem Magnesium in mindestens doppelt so hoher Konzentration als Kalium angeboten wird. Magnesium darf durchaus so überdosiert werden, dass das erforderliche K/Mg-Verhältnis ausreicht.
Peter klasse erklärt, japp würde ich so zustimmen

Was kann ich denn bezüglich der löchrigen Blätter machen? Radikal zurück Schneiden?
ja bleibt dir nichts übrig, die Blätter werden sich nicht erholen. Auch die stark befallenen Blätter mit Punktalgen werden sich nur sehr schlecht zurückbilden (algenfrei).
Ich persöhnlich schaue immer bei Aquarien auf die Blätter der Anubias (insofern diese Pflanze im Aquarium ist), daran sieht man was das Aquarium in den letzten 6-12 Monaten alles durch gemacht hat :cool:
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Peter,

leider gibt es massenhaft Grafiken, Nährstoffbeschreibungen. Speziell die Grafiken, wenn es nicht gerade Kopien sind, sind alle mehr oder weniger unterschiedlich!
Es besteht ein einseitiger Antagonismus zwischen Kalium und Magnesium!
Die meisten Quellen sehen in K und Mg gegenseitige Antagonisten. Nur der Vollständigkeit halber, ohne Wertung.

Ich muss übrigens zum K:Mg-Antagonismus allenfalls wirksame Grenzen vermuten. Mache ich jedoch nicht, denn es hängen noch ein paar andere Dinge dran. Peter, schau dir die Grafik bei K+S an, dann weißt du warum ich Mg-betont dünge. Das kann man und das habe ich schon weit getrieben. Die Probleme mit "zuviel" Kalium relativieren sich. Das muss schon sehr schief mit einer Kaliummenge laufen, damit das ein Problem werden kann.
Ist dir in der Grafik Na aufgefallen? Hat niemand auf dem Schirm, ist z.B. ein Thema beim Neutralaustausch im Hauswasseranschluss. Bei der grassierenden K-Phobie besonders. Und in der allgemeinen Kaliumbeschimpfung Grünalgen als Folge aufzurufen hat den muffigen Charme des Gestrigen. Gibt es weitere offensichtlich unsinnige Beispiele. Man muss es mit K schon ziemlich treiben, damit das bei einer betonten Mg-Düngung ein Problem werden kann. Ist nicht so lange her, da hatte ich Gelegenheit versehentliche >40 mg/l K in ihrer Wirkung verfolgen zu können. Hatte bei manchen Pflanzen gravierende, bei anderen deutliche bei weiteren erst nach Monaten geringe bis kaum wahrnehmbare Auswirkungen. Nur Algen hatte es vorher nicht und auch mit >40 mg/l K keine, schlicht unverändert. ^^

Ich bin nicht zwanghaft hinter schlussendlich algenfreien und stabilen Becken hinterher, weil mich ein paar Algen störten, das macht es gar nicht. Nur, ich weiß, wenn es latent Algen hat, ist das von irgendwelchen Routinen abhängige Becken bezüglich eines Ausbruchs gefährdet. Die Berichte nach Urlauben sind beredte Zeugnisse. Das kann als gut oder akzeptabel, gar stabil bezeichnen wer will, ich nicht! Weiß man das einzuordnen, ist das unabhängig persönlicher Interpretationen ein verbesserungsfähiger und in einer konsequenten Betrachtung ein ungenügender Zustand! Viele halten das nicht einmal für möglich und arrangieren sich mit ihren Problemen. Die Kalium-, Eisen-, Urea-, Ammonium-, Strömungs-, Fensterlicht- und Sonstwasproblemzonenvermeider vermeiden nicht nur lösbare Probleme, sie kultivieren sie. Ist ein Becken mikrobiologisch stabil, können selbst schwere Nährstoffungleichgewichte, -mängel, -überschüsse vorliegen, die Pflanzen sehr wohl entsprechend schädigen, aber keine Algen hervorrufen. Reproduzierbar. Muss ich auch nichts vermuten. ^^

Anstatt auf das harmlose Kalium zu starren, lohnt es sich mal einen Blick auf die hemmenden Wirkungen von Ca zu werfen. Bei allen Unterschieden zu den Nährstoffbeziehungen je nach Quelle ist Ca immer der Topantagonist! Öhm, ich habe nicht den Eindruck, dass Ca in der Nährstoffbetrachtung den seiner Bedeutung entsprechenden Raum einnimmt.

Beim Einfahren eines Beckens oder im Problemfall macht es schon Sinn sich an Vorgaben einer vollständigen Nährstoffversorgung zu halten, einfach um nicht weiter drüber nachdenken zu müssen, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Läuft ein Becken halbwegs und ich werde bequem, dann salze ich das demineralisierte Wasser mit Preis Mineralsalz auf, macht Ca:Mg gleich 1:2, Karbonate nur mühsam nachweisbar, Kalium irgendwie halbwegs, je nachdem wie ich gerade dünge oder nicht und welche Absichten ich verfolge und - Pflanzenbecken läuft.

Gruß Nik
 

Peter47

Active Member
Hallo Nik,

da hast du Dir sehr viel Arbeit gemacht - herzlichen Dank!

Ich stimme Dir im Großen und Ganzen zu! Warum möchte ich dir nur anhand Deines ersten Satzes erläutern:

Die meisten Quellen sehen in K und Mg gegenseitige Antagonisten. Nur der Vollständigkeit halber, ohne Wertung.
Ob es die meisten Quellen sind, weiß ich nicht. Aber: „Magnesiumüberschuss verhindert, dass die Pflanze Kalium in ausreichender Menge aufnehmen kann.“ Wichtig ist hier das Wort „ausreichender“. Diese Aussage ist nur qualitativ! Wie sieht es mit eine Quanitfizierung aus: Was passiert, wenn ich Mg:K = 10:1 oder 50:1 oder 100:1 wähle? Irgend wann kapituliert das K und geht nur noch über die spezifischen Transporter (die ja für Mg nicht nutzbar sind) in die Pflanze. Es ist eben ganz wesentlich, wie groß der Magnesium-Überschuss ist! Allerdings glaube ich nicht, dass das Mg dem K den „Garaus“ machen kann.

Wir alle wissen, dass in der Natur (insbesondere Biologie) nichts „schwarz“ und nichts „weiß“ zu sehen ist. Alle Düngeempfehlungen und Rechner sollen doch nur bei der Orientierung helfen. Das „gelbe vom Ei steckt doch im „grünen Daumen“. Beobachten und ggfs. Korrigieren! Natürlich geht der Antagonismus auch in Richtung Mg zu K. Nur die umgekehrte Richtung ist halt deutlicher ausgeprägt.

Ich glaube K+S, weil ich mir, bevor ich überhaupt etwas von dort übernehme, die Datenquelle genau prüfe, ob sie auch vertrauenswürdig ist.
Zu K+S habe ich ich mir folgendes notiert:
Wer ist der Informant?: K+S versteht sich als ein auf den Kunden fokussierter, eigenständiger Anbieter von mineralischen Produkten für die Bereiche Landwirtschaft, Industrie, Verbraucher und Gemeinden. K+S ist ein international ausgerichtetes Rohstoffunternehmen mit Produktionsstätten in Europa sowie Nord- und Südamerika. Über 11.000 Mitarbeiter in aller Welt machen K+S erfolgreich und lebendig.
Ich dachte mir: Was passiert denn, wenn der Chef von 11.000 Ma erfährt, dass in einer Internetpräsentation seines Unternehmens fachlich unqualifizierte, möglicherweise auch noch "blind abgekupferte" Infos präsentiert werden? Andererseits aber glaubte man über Jahrzehnte(!!), dass Spinat ein guter Eisenlieferant sei - weil das Ergebnis einer Falschmessung eines Studenten (signiert mit dem Namen seines Professors) immer ungeprüft übernommen wurde.
Dennoch salopp ausgedrückt: Auf der Wassersuppn kommen die gerade nicht dahergeschwommen!
Weiterhin habe ich deren Impressum sorgfältig durchgelesen. Wenn ich jetzt noch Zweifel gehabt hätte, dann hätte ich nach Kunden von K+S oder nach ev. Gerichtsurteilen oder nach Pressemittteilungen gesucht und dort recherchiert (das wäre aber sehr aufwändig).

Grüße
Peter
 
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