Leitungswasser möglich?

akku

Member
Hallo Forum,

nach doch einigen Jahren Aquaristik hätte ich gerne wieder ein Aquarium.
Ich stelle mir ein gut bepflanztes Aquarium mit einigen Fischen vor. Am liebsten wären wir div. Corydoras, ein paar Samler und 1 oder 2 Arten Zwergbuntbarsche.
Ich habe mir mal die Wasserwerte unseres Versorgers besorgt und stelle nun die Frage, ob ich mit diesem Leitungswasser Erfolg haben kann.
Wenn irgendwie möglich möchte ich das Leitungswasser verwenden, ohne Umkehrosmose.
Hier die Werte:
Elektr. Leitfähigkeit (25°C) 540-800 μS/cm
pH - Wert 7,7
Calcium 100 mg/l
Kalium 3,2 mg/l
Magnesium 7,8 mg/l
Natrium 46 mg/l
Nitrat 1,0 mg/l
Phosphat <0,3 mg/l
Gesamthärte 15° dH
Karbonathärte 11° dH

Was meint ihr, kann das was werden?
Danke für reges feedback
Matthias
 

mich2525

Active Member
Hallo,
Für deine Wunschfische eignet sich das Wasser leider nicht allzu gut, weil zumindest Salmler und Zwergbuntbarsche Weichwasserfische sind und dein Wasser ist deutlich zu hart für sie.
Das Ca/Mg Verhältnis ist auch sehr unvorteilhaft für Pflanzen, da könnte man zwar mit Bittersalz gegenarbeiten, wodurch das Wasser aber noch härter wird.
Wenn du darauf bestehst, dein Leitungswasser zu verwenden, müsstest du dich über Fische aus hartem Wasser erkundigen. Z.B. bei Lebendgebärenden gibt es da eine Menge, die gehen würde. Alternativ könntest du ein Malawibecken aufbauen, aber das entspricht dann nicht mehr deiner Wunschvorstellung von vielen Pflanzen.
Am einfachsten und ohne Einschränkungen bei der Fischauswahl wäre da sicherlich mit einer Umkehrosmoseanlage zu arbeiten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23223

Guest
Hallo, viele südamerikanische Fische brauchen sehr weiches Wasser.

Auf dieser Seite kannst du nach einer Suchmaske sehen, welche Fische für dein Wasser passen.
www.aquarium-guide.de/wasser1.htm

Ich nutze eine Osmoseanlage und verschneide mein Wasser (14°dGH) um auf 2°dGH zu kommen. Wasserwechsel mache ich also fast ausschließlich mit Osmosewasser. Mein PH Wert liegt um die 6-6,5 maximal.
Zu hartes Wasser kann bei vielen Weichwasserfischen zu Organschäden führen.
 

akku

Member
Ich habe es mir ja fast gedacht…
Grundsätzlich bin ich ja nicht gegen eine Umkehrosmiseanlage. Was mich gedanklich aktuell davon abhält, ist die Bevorratung des Wechselwassers.
Geplant wäre ein Becken mit ca. 300l brutto. Da würde ich ja bestimmt 100l Osmosewasser für einen wöchentlichen Wechsel benötigen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23223

Guest
Ich habe es mir ja fast gedacht…
Grundsätzlich bin ich ja nicht gegen eine Umkehrosmiseanlage. Was mich gedanklich aktuell davon abhält, ist die Bevorratung des Wechselwassers.
Geplant wäre ein Becken mit ca. 300l brutto. Da würde ich ja bestimmt 100l Osmosewasser für einen wöchentlichen Wechsel benötigen.
Du kannst dir eine Leistungsfähige Anlage installieren und dann mit einem langen Schlauch direkt ins Aquarium gehen.
Dann brauchst du nichts bevorraten.
Ich hab 2 10 L Gießkannen und 2 10L Kanister und lasse das in der Dusche Sonntags über Tag laufen. Sobald ich ca. 35L zusammen habe, mache ich Wasserwechsel, mein Aquarium hat 115L
Ich hab aber auch schon oft überlegt ob ich das direkt ins Becken laufen lassen soll.
Dann müsste ich das aber beaufsichtigen.
Vom Wasserhahn in der Küche zum Aquarium sind es bei mir 5m.
Es gibt durchaus auch Aquarianer die mit weniger Wasserwechseln arbeiten. Jonas Strattmann wäre hier zu nennen.
Der düngt meines Wissens vor allem auf Sicht und testet bestimmte Wasserwerte ausgiebig. Bei den Meerwasseraquarianern wird mW mit sehr genauen Wassertests gearbeitet u.a. um Wasserwechsel zu verringern. Da bin ich aber kein Experte.
Was bei weniger Wasserwechseln dann aber sehr wichtig ist, ist der Einsatz von UVC Klärern um die Keimbelastung geringer zu halten.
Ich fahre da einen Mittelweg und wechsel derzeit wöchentlich 30%, habe UVC Klärer installiert und Dünge nicht nach estimative index, sondern aus dem Bauch raus und mit Messkoffer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Frank2

Well-Known Member
Hallo,

ich habe in den letzten 3 Jahrzehnten bis auf wenige Ausnahmen die allermeisten der Weichwasserfische gepflegt. PH Werte von 6-6,5 nur ganz ausnahmsweise mal in kleinen Becken eingestellt für ganz spezielle Bewohner.
Alle anderen PH um die 7. Aktuell nur noch zwei Becken im Betrieb, eines weich mit PH 6.8 , das andere mittelhart bei 7,2-7,4. Funktioniert sehr gut. Warum das in der Praxis so wunderbar funktioniert wurde hinreichend erörtert die letzten Jahrzehnte. Wichtiges Dokument hierzu für mich Dr. Hetz über Schwarzwasser(fische)

So große Becken sind für viele der "Schwarmfische" ein Träumchen, weil man eine ausreichend hohe Anzahl von Individuen pflegen kann ohne dabei zu stark zu besetzen, was für viele Fische für das Wohlbefinden sehr viel wichtiger ist.
Der Nachteil der großen Becken ist exakt Dein Problem. Das Leitunsgwasser gibt oftmals Werte vor , die grundsätzlich nicht geeignet sind und der Aufwand der Aufbereitung sprengt für viele die Dimensionen, die sie mitgehen möchten. Nachvollziebar. Also wird weniger Wasser gewechselt bspw.. Sehr schlecht.

Ich habe es für große Becken daher zumeist so gehandhabt, dass ich einen Kompromiss eingegangen bin , und habe das Wasser verschnitten. In Deinem Fall würde ich 50%, besser noch 60% Osmosewasser verwenden, der Rest Leitungswasser.
Die danach erreichten Werte sind ein Kompromiss. Das Leben besteht oft aus Kompromissen und wenn Du hier den Besatz gut aufstellst (Gruppenstärken. richtige Vergesellschaftung), dann werden die allermeisten der Weichwasserkandidaten darin steinalt werden, und das gesund.
Das Wechselwasser aufgepeppt mit Mg auf ca.10 mg/l. Dann sind da gute Verhältnisse da. K so auf 5 bringen (KNO3), NO3 zusätzlich mit GH Boost auf 10. Ab und an ein kleiner Schuss P04. Sollte vieles damit wachsen. Sehr gute Ausgangswerte für sicherlich 80% der gängigen Pflanzen. .Eisenvolldünger alsbald einschleichend, so nach 10 Tagen ca starte ich damit vorsichtig (hängt aber auch von der jeweiligen Bepflanzung ab).

Wenn dann die Fische einziehen muss Makro natürlich neu bewertet werden, da diese insb. N03 + P04 mitliefern. Reicht oftmals aber halt nicht aus.

Gruß
Frank
 

NickHo

Active Member
Moin Matthias,

bei mir kommt ziemlich genau das gleiche Wasser aus der Leitung. Im Moment nutze ich eine Umkehrosmoseanlage. Es hat aber auch Jahre ohne funktioniert. Es gibt genug Fische und Pflanzen, die mit dem Wasser wunderbar zurecht kommen. Ich habe dann sogar noch Magnesium auf 15-20 mg/l angehoben und Kalium auf 10-15 mg/l eingestellt. Der pH-Wert stellte sich im Becken mit CO2 immer so bei 7 ein, was für die meisten Fische vollkommen ok ist.
Ich will damit sagen, wenn du keinen Bock auf das Wassergepansche hast, kannst du trotzdem ein wunderschönes Aquarium haben. Du musst dich nur vorher Informieren welche Tiere bzw. Pflanzen sich bei den Werten wohlfühlen. Und ja es gibt auch Zwergbuntbarsche und Salmler die mit dem Wasser sehr gut klarkommen. Sind nur nicht so viele... Beispiel: Der A. Borelli hat sich in dem Wasser sehr wohl gefühlt und sich auch vermehrt. Dazu Schrägschwimmer oder Trauermantelsalmler, die auch wunderbar mit dem Wasser klarkommen und sehr alt geworden sind. Wenn es in Richtung Afrika gehen soll, wie wäre es mit P. Pulcher den Purpurbrachtbarsch (auch sehr gut vermehrbar in dem Wasser) und Kongosalmlern?
So pauschal kann man jetzt nicht sagen, dass in dem Wasser keine Zwergbuntbarsche und Salmler gehen.

Edit: Bei Corydoras gehen sehr viele Arten bei pH 7 und GH bis 20. Die ich gehalten habe, haben sich sogar in dem Wasser vermehrt und wurden ebenso steinalt: C. aenus, C pygmaeus, C. hastatus und C.paleatus.

-Nick
 
Zuletzt bearbeitet:

Erwin

Well-Known Member
Hallo,
Hallo, viele südamerikanische Fische brauchen sehr weiches Wasser.
Mit dem Zusatz "zur Vermehrung" bin ich dabei.
Ansonsten gilt was Frank geschrieben hat.
PH Werte von 6-6,5 nur ganz ausnahmsweise mal in kleinen Becken eingestellt für ganz spezielle Bewohner.
Alle anderen PH um die 7. Aktuell nur noch zwei Becken im Betrieb, eines weich mit PH 6.8 , das andere mittelhart bei 7,2-7,4. Funktioniert sehr gut.
Volle Zustimmung

MfG
Erwin
 

akku

Member
Du kannst dir eine Leistungsfähige Anlage installieren und dann mit einem langen Schlauch direkt ins Aquarium gehen.
Das wäre mir schon sympathisch. Ich würde gerne Bohrungen im AQ haben für den Filter und beim WW das alte Wasser direkt auf die Terasse ablassen.
Würde man dann komplett mit Oswosewasser auffüllen, ohne mit Leitungswasser zu verschneiden?
Dadurch würden sich die Werte im AQ ja doch "ruckartig" ändern...
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,
Laetacara curviceps lässt sich bestens in dem Wasser halten und vermehren, Phoenixsalmler (absoluter Tip) mir fällt der schlaue Namen grad nicht ein und diverse Copelleas habe ich in so einem Wasser nachgezogen. Es gibt da schon einige Arten.

Gruß Helmut
 
G

Gelöschtes Mitglied 23320

Guest
Hallo Matthias,

willkommen hier - so von Neuling zu Neuling!

Es gibt durchaus Arten, die wenig Probleme mit Betonwasser haben. Viele der öfter gehandelten Spezies stammen sowieso aus der Zucht und wachsen zumindest nicht in braunem Torfwasser auf, auch wenn sie ursprünglich vielleicht solche Gewässer besiedeln.

Mit Apistogramma und Corydoras kenne ich mich überhaupt nicht aus aber viele der "klassischen" Salmler kommen in Frage. Bei mir haben sich z.B. Moenkhausia sanctaefilomenae regelmäßig vermehrt und waren bis ins hohe Alter bester Dinge. Herrliche Fische übrigens in nicht allzu kleinen Aquarien. Achja, mein Leitungswasser hat beinahe identische Werte wie deins, ist nur nicht ganz so alkalisch aber der Wert verändert sich im Becken ohnehin etwas.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23223

Guest
Mit dem Zusatz "zur Vermehrung" bin ich dabei.
Ansonsten gilt was Frank geschrieben hat.
Lediglich meine Meinung, also bitte nicht als Fakt diskutieren:
Wenn Fische nicht innerhalb eines Jahres ablaichen, hält man sie nicht Artgerecht.
Ob der Nachwuchs dann widerum durchkommt, ist was Anderes, aber Fische insbesondere Dauerlaicher zeigen durch Paarung und Laich klar, dass es passt.
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Felix,
Lediglich meine Meinung, also bitte nicht als Fakt diskutieren:
Es kann viele Meinungen geben, richtige und falsche - alles ist möglich.
Fakten sollten richtig sein, falsche Fakten sind nutzlos.
Du hast Recht, darüber muss man nicht diskutieren.

Wenn Fische nicht innerhalb eines Jahres ablaichen, hält man sie nicht Artgerecht.
Ob der Nachwuchs dann widerum durchkommt, ist was Anderes, aber
Wenn die Fische im harten Wasser ablaichen ist es in Ordnung.
Auch wenn sich aus dem Laich keine Larven entwickeln können. Eben weil der osmotische Druck nicht passt.

Meiner Erfahrung nach spielt gutes Futter zur Laichbildung eine größere Rolle als die Wasserwerte.
Veränderungen der Wasserwerte, Frischwasser, Luftdruckveränderungen, Gewitter usw. wirken dann stimulierend auf den Zeitpunkt des Ablaichens.

Bei deinen erwähnten Dauerlaichern mag es anders sein. Ich habe mich mehr mit brutpflegenden Arten beschäftigt.

MfG
Erwin
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 23320

Guest
Hi Felix,

das lässt sich nicht verallgemeinern, auch wenn es für viele oder die Mehrzahl der Arten zutreffend ist. Einige Spezialisten brauchen ganz besondere Bedingungen (kurzzeitig) sonst laichen sie nie ab, selbst bei perfekter Haltung. Regen z.B. mit den damit einhergehenden Begleiterscheinungen wie Temperaturabfall oder eine Erhöhung des Sauerstoffgehaltes.

Unsere heimischen Bachforellen mögen ideale Bedingungen haben, nicht zu warm, massig Futter, kaum Fressfeinde - trotzdem laichen sie nicht ab weil sie die Stellen mit dem optimalen Kiesbett wegen eines Wehres nicht erreichen.

Eins ist aber ziemlich sicher: bekommt man Nachwuchs von einer Art, können die Haltungsbedingungen nicht ganz falsch sein.
 

Frank2

Well-Known Member
Eins ist aber ziemlich sicher: bekommt man Nachwuchs von einer Art, können die Haltungsbedingungen nicht ganz falsch sein.
Ich bitte Dich Jan. Das hatte ich schon als Kind im Guppyaquarium. Völlig überbesetzt und ständig Krankheiten. Da sollen die Haltungsbedingungen dann ok gewesen sein?Das ist doch absurd. Eine Legehenne in einer Batterie produziert auch permanent Eier und die Haltungsbedingungen sind unterirdisch.
enn Fische nicht innerhalb eines Jahres ablaichen, hält man sie nicht Artgerecht
Jesses. Grass Ansicht.

Gruß
Frank
 
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