Hallo Nik,
du fängst ja schon wieder an zu rechnen! Du willst eine möglichst große Oberfläche im Aquarium mit einer (möglichst kleinen :wink
Fläche im Filterschwamm ins Verhältnis setzen und feststellen, das (Schwämmchen) ist doch vernachlässigbar.
…aber klar doch, das war ja schliesslich der Ansatzpunkt meiner Kritik und zunächst ging es mir um nichts anderes, …meine oben genannte Zahl ist sogar noch um einige Etagen zu tief gegriffen und nimmt damit dem Schwämmchen schlichtweg seine Wichtigkeit
Ich sage: ja, das mag sein, aber ich will auf etwas anderes hinaus. Da fehlen Punkte in der Betrachtung.
…dann wollen wir diesen Part mal abhaken und nicht weiter in Unwichtigkeiten zerschmelzen
damit drückst du doch schon die Bedeutung der Strömung aus!
…deren Bedeutung habe ich auch nie bestritten, für mich ist sie sogar mehr als immens, …im GreenReef-Thread schrieb ich mal…
…bei GreenReef wird das Nettovolumen aktuell 11,4mal/h umgewälzt
…das ist schon ungewöhnlich hoch und auch sehr atypisch für ein SüsswasserAQ, …kein Schwein hatte damals dazu eine Frage aber ich verwende diese StrömungsGeschwindigkeiten ja nicht aus Jux und Dollerei und
nicht nur und ausschliesslich um damit Biofilme vernünftig anzublasen
…es wird von Zeit zu Zeit berichtet dass dicke MoosPolster in ihren inneren Schichten braun werden und abgestorbenes Pflanzengewebe aufweisen und in den meisten Fällen läuft die Diagnose auf Lichtmangel hinaus was ja auch die nächstlogische Konsequenz wäre, ...werden solch dicke Pflanzenpolster dagegen einer satten Strömung ausgesetzt unterbleibt diese Symptomatik, die Polster sind dann auch weniger vermulmt als sonst
…ich hatte auch mindesten 6cm dicke und extrem dichte Hcc-Polster (Mark hat sie live gesehen), die waren in ihren untersten Schichten noch saftig grün und zeigten keinerlei ChlorophyllVerlust…
… all das lässt sich mit einem gesunden Stoffaustausch erklären wenn solche dichten Pflanzenschichten nur mit ordentlich Strömung beballert werden
…im Gegenzug davon war in meinem OutdoorProjekt wo das Licht sogar zweidimensional mit verdammt hoher Intensität ins Becken eintrat aber bei weitem nicht diese brettharte Strömung herrschte obengenannte Symptomatik wieder zu beobachten
Nun ist es aber eben nicht so, dass Bakki und seine Kumpane mit umgebundenem
Schlabberlatz auf der Hcc herumlungert und wartet bis es irgendwann mal von irgendwas in den Bauch gerammt wird und feststellt: Hoppala, Mittagessen ist da!
…das beschreibst Du ebenso blumig wie ich als ich sagte
…sondern eher die Plätze an denen sie die Möglichkeit haben ein NH4Ion oder ein ChelatMolekül welches zufällig vorbeiflottiert zu ergattern,…
Diana Walstad sprach von einer Anziehung der Nährstoffe durch Pflanzen und führte elektrische Ladung von Pflanzenoberfläche und Nährstoffen als Ursache ins Feld. Ladungsneutralität in der Summe spielt durchaus eine wichtige Rolle in der Pflanze, aber es hat keine positive oder negative Ladung auf deren Oberfläche! Nimmt eine Pflanze ein Nährstoffion, z.B. K+ auf dann muss sie zur Wahrung der elektrischen Neutralität ein Proton (H+) abgeben! Anziehung kann man daraus aber keine ableiten.
…was biochemisch und elektrostatisch in Biofilmen abgeht und ob die Bakkies ihre Nahrung nun in einer Einbettung extrazellulärer polymerer Substanzen aus einem für sie sicheren Milieu, weil pH-stabil und mit sich selbst geschaffenen Gashaushalten herausdiffundieren oder mit dem Lasso einfangen ist mir relativ schnurz und hat mich immer nur am Rande interessiert, …da halte ich es wie Olaf und sage
“schwarze Kiste“, BlackBox, …Finger weg und schön geschlossen halten weil in der alltäglichen aquaristischen Praktikabilität schlecht handhabbar…
…viel lieber wäre es mir einen terminologischen Konsens zu schaffen dass der interessierte MitLeser noch aus diesem Thema profitieren kann als in tieftheoretische biochemische Wissenschaften und Sphären abzudriften
Ersetzt man das aber durch die per Diffusion zu überwindende laminare Grenzschicht, dann hat man den Effekt der Anziehung aller Nährstoffe. Eine Rolle für die Diffusion spielt dann die Differenz im Nährstoffgefälle, d.h. auf der einen Seite erzeugen Pflanzen durch Verbrauch ein Defizit und auf der anderen Seite ist der (durch Düngung und sonstwas beeinflusste) Nährstoffgehalt des Wassers. Wird jetzt mit Umwälzung irgendwohin gezielt, z.B. auf die Hcc, dann veringert sich Strömungsbedingt dort die laminare Grenzschicht und der Biofilm hat leichteren, schnelleren Nachschub an Nährstoffen. Das hatte ich ja schon mal ausgeführt, dass ich das dann im Filter/Schwämmchen aufgrund viel höherer Strömung noch ausgeprägter annehme und das wird erst dann limitiert, wenn die Strömung den Biofilm abreißt. Bis dahin wird deren Situation nährstoffmäßig immer günstiger!
…ich bezweifle ja nicht dass dieselben Prozesse wie sie mittels Biofilmen auf Pflanzenblättern einhergehen nicht auch auf der Oberfläche von Schwämmchen stattfinden, sondern ich wage zu behaupten dass diese Prozesse nicht in der Intensität wie auf strömungsgünstigeren Gefilden stattfinden, …im Ansaugbereich der Pumpe ist der Speed der Anströmung enorm und gegenüber einem gängigen Topffilter nochmals eine ganz andere Liga
…die Gefahr dass der Biofilm dort abreist dürfte auch nicht gerade gering sein denn wenn ich den Auslass meiner 2000er Pumpe so betrachtet habe waren dort regelmässig in kreisrunder Anordnung einige PA`s zu beobachten, …der gleich Effekt tritt auf wenn ich einen Lavastein in die Nähe des Pumpenauslaufs schiebe so dass er sehr stark angeströmt wird, er wird nach einiger Zeit dann auch von PA`s besiedelt, …nun ist das kein Beweis dass an solchen Orten keine Biofilme gedeihen würden aber die Verhältnisse scheinen dort irgendwie „gestört“ zu sein
…allgemeine Erklärungen dass PA`s bevorzugt an strömungsreichen Stellen wachsen sollen genügen mir da nicht
…Biofilme dürften im AQ überall zu finden sein aber ob sich dort auch überall filterrelevante Mikroorganismen niederlassen ist fraglich, ….ich denke die Bakkies haben eine Art „freie Entscheidung“ ihre Nistplätze auszusuchen, …an bestimmten und für sie günstigen Stellen könnten sie invasiv vorhanden sein und an anderen Stellen die vielleicht weniger oder einfach zu stark angeblasen werden eben weniger oder auch gar nicht, ...die Nahrung wird ihnen eh frei Haus geliefert, wenn nicht im ersten Durchlauf der Beckenumwälzung dann bestimmt im dritten oder sogar erst im fünften Anlauf
Jetzt hast du noch etwas gesagt. Ich finde es jetzt nicht, ist auch egal, da sind wir uns eh einig. Quantitativ entspricht der Biofilm der (üblichen) organischen Belastung. Mengenmäßig ist der Biofilm also durch die organische Belastung geregelt. Der verteilt sich also irgendwie so irgendwo überall - und da geht das Problem mit der Filterung los, das ist der attraktivste Platz. Man könnte annehmen das ist nicht weiter schlimm, ist es aber doch! Denn mineralisierten die Bakterien auf der Pflanze so vor sich hin, dann wären die für die Pflanze interessanten Metaboliten (Abbauprodukte) vor Ort und für die Pflanze noch erreichbar
...das sehe ich genauso wie Du, …BakterienPopulationen stehen und fallen mit der Stellgrösse des Eintrages oder Umsetzung organischen Materials und nicht mit der dargebotenen Oberfläche eines Substrates, …ihre Arbeitsgeschwindigkeit pro Zeiteinheit dürfte weitgehend vom Austausch des Wasserkörpers um sie herum und von den gegebenen Temperaturen beeinflusst sein
- Im Filter ist das nicht so. Nährstoffe werden oxidiert, Chelatoren geknackt und weiß der Teufel was, jedenfalls sind die Nährstoffe dann verloren! Und das passiert im Filter viel intensiver als auf einer angeströmten Hcc.
…ja genau, der zwangsdurchströmte Filter ist für uns immer noch die grosse Unbekannte, …in seiner Konstellation mit Filtermasse auf engem Raum, Strömungsgeschwindigkeit mit Eintrag von grössern Mengen an unzersetztem und zersetztem Material in sein Substrat und mit all seinen SchlammSchichten und Mulmflocken birgt er Geheimnisse denen man wohl nicht so einfach auf die Schliche kommt
…gerade in der mit der Zeit zunehmenden Verstopfung mit irgendwelchem Schmodder und der daraus resultierenden Kanalbildung und Querschnittseinengungen im Substrat und den damit einhergehenden hohen Durchsatzraten sehe ich einen Ansatzpunkt warum ein Filter uns Chelatoren und Nährstoffe klaut und warum er zum Hemmschuh eines PflanzenAquariums wird, …aber das auseinanderzuklabustern und diskussionswürdig aufzubereiten überlasse ich dann doch lieber den Profis
…trotzdem kann man sich heute glücklich schätzen, …vor einigen Jahren sah das alles noch ganz anders aus, da kamen je nach exotischem oder esoterischem Filtersubstrat wie Kohle, Siporax, Harze, Zeolithe und all so nem Zeux adhäsive oder adsobtive Kräfte zum tragen die einem das Leben verdammt schwer machten
…inwieweit man von chemischer Neutralität eines gängigen Mattenmaterials reden kann ist auch noch nicht vollständig geklärt
Denn mineralisierten die Bakterien auf der Pflanze so vor sich hin, dann wären die für die Pflanze interessanten Metaboliten (Abbauprodukte) vor Ort und für die Pflanze noch erreichbar –
…jaaaha, ....hier wird es interessant, an dieser Stelle wird mir die ganze Sache sehr sympathisch denn auch hier habe ich den Eindruck das im Zusammenspiel von Biofilm, filterrelevanten Bakterien und Blattoberfläche nochmals etwas ganz besonderes geschieht was ein näheres Hingucken lohnt
…denn unter dem Aspekt dass der Stoffumsatz verstärkt auf dem Blatt und weniger an substratgebundenen Orten stattfindet und die anfallenden Metaboliten, also/und auch Effektoren wie Carbonsäuren, Aminosäuren, bestimmte Vitamine und was weis ich was noch für Enzyme und anders TeufelsZeux, evtl. über weniger Umwege der Pflanze zusätzlich und direkt und nicht über Umwege wie das freie Wasser und Filter zukommen, sollte auch ein verbessertes Pflanzenwachstum als mit Filterung zumindest zum Teil erklärbar werden weil es so aussieht als das sich die Pflanzen dadurch entsprechend aufbereitete und zurechtgelegte Nährstoffe abgreifen können bzw grössermolekulare Nährstoffe als andere in ionisierter Form über das EpidermisGewebe eindringen können … *kopfkratz* :idea: :?:
…uiiiiii, …jetzt ging es aber gerade mit mir durch
..ein AQ bietet unendlich viele Stellgrössen aber auch genauso viele Störgrössen, …es bleibt also schwierig die richtigen Schräubchen zu finden um daran zu drehen und um irgendwelches Tuning damit vorzunehmen