Re: MESSWERTE…
Hallo Ernst.
Fritz":3345xqj6 schrieb:
…so dass sich mir folgende Erkenntnis-Frage stellt:
[...]
Danke für Dein Grübeln ! Es hat mir geholfen auch meine Kopfbilder weiter aufzuarbeiten ...
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Die Gedanken welche sich im Fahrwasser der Stetig-Düngung so ergeben sind interessant. Für mich ist das ja auch noch kein Vater-Unser, allenfalls ein Kern um den man kreist. Die Bilder welche dazu permanent enstehen setzen sich erst langsam zu einem kompletten Film zusammen ...
Ein paar Kopfbilder :
Frage z.B. : Wann ist eine aquaristisch durchgeführte Düngung "mager" ?
1.) die Konzentration im Wasser ist entscheidend um "mager" zu qualifizieren.
2.) die pro Zeitraum zugegebene Menge ist entscheidend um "mager" zu qualifizieren.
3.) Das Verhältnis von Verbrauch zu Zugabe ist entscheidend um "mager" zu qualifizieren.
zu 1.)
- Frage : Wo liegt der Grenzwert zur Qualität "mager" und wer determiniert den ?
zu 2.)
- Das ergäbe im betrachteten Zeitinterval lediglich einen PUNKT an dem der Zustand "mager" einträte, WÄRE die Qualität "mager" schon definiert.
zu 3.)
Das scheint die beste Beurteilungsgrundlage zu sein.
Da gibt es eine Erwartungshaltung und da gibt es die Qualität ihrer quantitativen und meßbaren Erfüllung. "Üppig" wäre, wenn am Ende eines betrachtenen (Kurz)-Zeitraumes (Zeitnähe !) nach Zugabe, trotz gleichzeitiger Verbrauchsvorgänge, eine "große" Menge zugegebenen Stoffes im Wasser nachweisbar wäre. "Mager", wenn am Ende dieses (Kurzzeitraumes) nur wenig zugegebener Stoff überhängen täte.
Weitere Kopfbilder :
Nehem wir den EI, welcher über ein Wochenintervall eine üppige Menge an Nährstoffen dem Becken zugibt deren nichtverbrauchte Überschüsse dann per Wasserwechsel enfernt werden müssen um nicht in für Lebenwesen gefährliche oder schlicht kontraproduktive Konzentrationsbreiche zu geraten.
Dabei entstehen wieder zwei Unterbetrachtungen :
1.) Wasserwechsel ist ok. !
2.) Pauschalen Überschuss jedoch zu entsorgen, -> Unsinn.
Weitere Gedanken :
- Der EI ist also eine üppige Düngung ?
- Ist der EI auch noch der EI streckte ich die normalerweise an einem Zeitpunkt dieses Wochenintervalls zugegebene Menge Dünger gleichmäßig auf die ganze Woche ? Und ist er dann eine magere Düngung ? Oder qualifiziert ihn rein die zugegebene Quantität als "üppig" ??
-> Ich für mich gehe davon aus das eine Düngung mager ist wenn am Ende eines gegebenen Zeitintervals die Zugabe den zeitgleichen Verbräuchen quantitativ nur um weniges überhängt.
Folgende Prioritäten wollen mir korrekt erscheinen :
1.) Zugaben von Überschüssen und deren pauschale Entfernung vor drohender Akkumulation in riskante Bereiche per Wasserwechsel machen keinen Sinn. Das ist betriebswirtschaftlicher Unsinn und dient lediglich dem Komfort der ausführenden Instanz.
2.) Einzig interessant ist die zeitnahe Bedienung realer Verbräuche.
3.) Verbrauchskonkurrenten (hier : Chelatefresser, ob nun in Form von Bakterien oder sonstigen Bermudavorgängen) sollten, um den Hauptprozess ökonomisch bedienen zu konnen, möglichst ausgeschaltet oder umgangen werden.
4.) Um in einer ökonomischen Magersituation das pro Zeitinterval wenig auf der Strecke befndliche Transportgut zeitnah dem darauf wartenden Verbaucher zukommen zu lassen, muß der Muff vor dem Verbaucher (z.B. die schon mehrmals angesprochene Diffusionschicht) so dünn wie möglich gehalten werden. Das läßt sich durch eine gute Rührströmung realisieren, welche aber in den Köpfen der meisten Pflanzenaquarianer eh schon zum Standarddenkmodell geworden ist !?
Noch ein paar Anmerkungen :
- Die Stetig-Düngung ist keine grundsätzliche Düngekonzeption. Sie ist aber wohl eine Werkzeug um vorhandene grundsätzliche Düngekonzepte hin zu einer besseren Ökonomie oder einer größeren Unproblematik sich ergebend aus viel Ware auf womöglich schlecht ausgebauten Wegen und ihrer Wechselwirkung mit anderen gleichzeitig in der Transportumgebung ablaufenden Prozessen (z.B. Bakterienblüten duch hohe Nährstoffkonzentrationen ?) zu variieren.
- Wo wenig Ware schnell auf gut ausgebauten Wegen unterwegs ist, ist ist es für Diebe schwierig bzw. unökonomsich diese wenige Ware zu entwenden bzw. einen zu rechtfertigen Kosten Nutzen-Aufwand zu erzielen.
- Die Ware, welche in einer stetigen Magersituation auf die Straße gebracht wird, wird zum Großteil auch verbraucht. Es enstehen keine Butterberge.
Daraus ergibt sich :
1.) Die Stetig-Düngung IST keine "Magerdüngung". Sie KANN sie sein, MUSS es aber nicht. Sowohl läßt sich stetig "üppig" düngen, als auch stetig "mager" düngen.
Lediglich der angestrebte Ökonomiefaktor macht da einen Unterschied. Wird stetig fett gedüngt ist er niedrig, wird stetig mager gedüngt ist er hoch.
Einzig verlangt die Stetigdüngung nach einer Freiheit der Transportwege und ihrem guten Ausbau bis fast vor die Haustür ! *g*
Aber wer woltte schon das Gegenteil ernstlich rechtfertigen wollen ? -> Muff und Filz bis zur weit enfernten Autobahn, die dann einspurig ist und eine kaputte Fahrbahndecke hat ...
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Letztlich enspricht die "Stetig-Düngung" wohl den modernen just-in-time Warenwirtschaftskonzepten. Und ihren Vorteilen und Problemen.
Vieleicht ist es so am besten zu betrachten ...
Ingo