Nährstoffverbrauch und Level im Aquarium

[Basti_10]

Hallo zusammen,

da ich mich momentan sehr tief in das Thema Düngung einarbeiten muss (Grünalgen ), würde ich gerne mal eine grundsätzliche Frage zur Nährstoffzugabe und dem konstanten Level im Aquarium stellen:

Auf Aquasabi wird hier z.B. ein Nitratwert von ca. 10 -25 mg/l im Aquarium empfohlen. Es wird darauf hingewiesen, man sollte den realen Verbrauch über 7 Tage messen und die Zugabe darauf hin anpassen. Wie ich das verstanden habe, dünge ich dann nur so viel Nitrat zu, wie das Becken verbraucht. Macht ja auch Sinn.

Aber ist das so gemeint, dass ich den konstanten Nitratwert dadurch über die Woche immer in diesem Berich halten soll? Dann ist doch permanent ein Nitratüberschuss im Becken vorhanden und Algen vorprogrammiert? Mein Ziel wäre es doch, dass ich nur wenig Nährstoffe frei im Wasser habe, da alles von den Pflanzen verbraucht wird. Könnte mir jemand erklären, ob ich das falsch verstehe?


Vielen herzlichen Dank Leute

Bastian

 

[Lixa]

Hallo Bastian,

Einige Nährstoffe sind so essentiell für Pflanzen, dass sie sehr schnell das Wachstum einstellen wenn nur einer fehlt. Das sind besonders Stickstoff und CO2. Algen sind dagegen widerstandsfähig und können trotz Mangel wachsen. Gerade viele grüne Algen belegen Nischen.

Bei anhaltendem N Mangel habe ich häufiger grüne Fadenalgen gesehen, vor allem bei gleichzeitig hohem K. Punktalgen scheinen Phosphatmangel zu wachsen während alle anderen Nährstoffe da sind.

Eine Überdosis kann es aber auch geben: wenn zu viel NPK da ist sehe ich immer wieder Bartalgen. Da geht es aber eher um deutlich mehr als 30 mg/l Nitrat und über 3 mg/l PO4 bei nicht dazu passenden Licht.

Als weiterer Faktor spielen auch noch andere Lebewesen als Pflanzen und Algen mit. Ein Aquarium ist ein ganzes Biotop das mit der Zeit sein eigenes Gleichgewicht aufbaut.

Viele Grüße

Alicia

 

[kurt]

Hallo zusammen,

Aber ist das so gemeint, dass ich den konstanten Nitratwert dadurch über die Woche immer in diesem Berich halten soll? Dann ist doch permanent ein Nitratüberschuss im Becken vorhanden und Algen vorprogrammiert? Mein Ziel wäre es doch, dass ich nur wenig Nährstoffe frei im Wasser habe, da alles von den Pflanzen verbraucht wird.

@ Bastian,
Was angegeben wird sind Erfahrungswerte.
Wer profitiert jetzt von einem bestimten Wert/Verhältnis am meisten?
Bsp. am offensichtlichsten wird das beim CO2 Gehalt, ob man da 10 mg/l oder 25 mg/l CO2 hat.
25 mg/l machen sich sofort durch stärkeres perlen von O2 Bläschen an den Pflanzen bemerkbar.
Eine große Rolle spielt auch der Biofilm.

 

[omega]

Hi,

Aber ist das so gemeint, dass ich den konstanten Nitratwert dadurch über die Woche immer in diesem Berich halten soll?

keine Ahnung, wie das gemeint ist. Bei mir hier reicht es vollkommen, 1x pro Woche nach dem Wasserwechsel auf Stoß NO3 um 8mg/l, PO4 um 0,2mg/l und K um 5mg/l hochzudüngen. Den Eisenvolldünger gebe ich mit dazu (10ml/100l Ferrdrakon). Über die Woche hinweg verbraucht sich NO3 und PO4 vollständig.
Wie die Pflanzen damit wachsen, kann man sich dort ansehen:

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Dann ist doch permanent ein Nitratüberschuss im Becken vorhanden und Algen vorprogrammiert?

Offenbar nicht, da u.a. hier auf Flowgrow Aquarien beschrieben sind, die permanent NO3 >10mg/l und PO4 > 0,1mg/l fahren, dabei aber faktisch algenfrei sind. Also liegt es nicht allein an den Nährstoffen, ob Algen übermäßig wachsen. Es muß noch andere Faktoren geben. Ich tippe auf Mikroorganismen, die Algen fressen oder ihre Besiedelung hemmen.

Ich schütte verhältnismäßig wenig NO3 und PO4 ins Aq., da das offenbar reicht und so nicht ungenutzt in den Gulli wandert.

Grüße, Markus

 

[Basti_10]

Danke für eure Antworten, aber irgendwie kapier ich nicht warum manche Aquarien mit der Strategie " Nur Zuführen, was verbraucht wird" und andere mit "Nährstoffe im Überschuss" funktionieren können. Gerade als Anfänger tu ich mich da wirklich schwer, einen Ansatzpunkt bei meinen Pelzalgen anzusetzen...

 

[kurt]

Hallo zusammen,

Daber irgendwie kapier ich nicht warum manche Aquarien mit der Strategie " Nur Zuführen, was verbraucht wird" und andere mit "Nährstoffe im Überschuss" funktionieren können.

@ Bastian,
Am besten einlesen,
Forum Suchmaschine, Schlagworte, Balance, Biofilm, Mikroorganismen.
Bsp.

"Stetig-Düngung"

Hallo, bin zwar kein Experte aber das klingt sehr plausibel. In natürlichen Gewässern findet ja auch seit Millionen Jahren Stetigdüngung statt und selbst in diesem langen Zeitraum haben sich keine Bakterien entwickelt die den Pflanzen alle Nährstoffe wegnaschen. Mfg Christian

www.flowgrow.de

Oder,

Suchergebnisse für Anfrage: Biofilm

 

[nik]

Moin Bastian,

Danke für eure Antworten, aber irgendwie kapier ich nicht warum manche Aquarien mit der Strategie " Nur Zuführen, was verbraucht wird" und andere mit "Nährstoffe im Überschuss" funktionieren können. Gerade als Anfänger tu ich mich da wirklich schwer, einen Ansatzpunkt bei meinen Pelzalgen anzusetzen...

wenn es sowohl mit üppiger als auch magerer Wasser-/Substratdüngung funktionieren kann, dann muss etwas/weiteres eine wesentliche Rolle spielen. In deinem Fall würde ich es mit sauberer, d.h. vor allem konsequent vollständiger Düngung versuchen. Wenn dich das in den Zusammenhängen interessiert, danninteressiert, dann schau mal in meine Sig.

Gruß Nik

 

[Basti_10]

Danke für eure Anregungen. Ich werde mir mal ne Strategie für die Verbesserung der Mikroflora und ein über 1-2 Monate konstantes Düngekozept überlegen. Das Becken ist einfach zu schade um von Pelzalgen überwuchert zu werden...