Hallo Stephan,
derluebarser":2526o8sw schrieb:
vergleich mal die mit Bakterien besiedelbare Fläche deiner eingesetzen Matte, mit der Größe von 1-2 Filtermatten in einem herkömmlichen Außenfilter.....Mehr Fläche bedeutet in dem Fall auch mehr (Nitrat abbauende) Bakterien.
ok, dann vergleiche ich mal:
- Meine Matte mißt 30x50x5cm³, abzüglich Bodengrund macht das ca. 30x38x5cm³. Was als Besiedelungsfläche zählt, ist ja nicht die Fläche 30x38cm² sondern die Fläche aller Poren. Ein Maß dafür ist das durchströmte Mattenvolumen, hier also 5,7l.
- Ein handelsüblicher Außenfilter für ein 390l Aq. hat welche Eckdaten? Reicht z.B. ein Fluval 405 (bis 400l, 850l/h, 8,5l Filtervolumen)?
Ich dürfte diesen Außenfilter also nur zu max. 2/3 bestücken, um nicht eine höhere Besiedlungsfläche zu erreichen als mit meiner Matte (gleiche Porendichte mal vorausgesetzt).
Dann gehe ich noch davon aus, daß kaum jemand seinen Außenfilter mit Matten der Porendichte 10PPI bestückt, ich meinen HMF aber schon. Demnach fällt die Besiedelungsfläche meines HMFs erheblich geringer aus als die vergleicherbarer Außenfilter, die nur zur Hälfte mit handelsüblichen Filtermatten bestückt sind.
Besiedelungsfläche ist das eine, das Nahrungsangebot in Form von Durchströmgeschwindigkeit gehört mit in die Betrachtung hinein. Hinter meiner Matte befinden sich zwei 600l/h Pumpen und eine mit 270l/h. Wegen Unterwasserdüsen, Schläuchen und CO2-Reaktor kommen sicher keine 1470l/h an. Wenn ich mit dem selben Faktor rechne wie Hagen beim Fluval 405 (850/1300), kommen vielleicht 960l/h zustande.
An Nahrungsangebot (Durchströmung pro Stunde pro Liter Filtermaterial (ident. Porendichte)) steht also zur Verfügung:
- HMF: 960l/h / 5,7l = 168x pro h
- Außenfilter: 850l/h / 4,25l = 200x pro h (hab' ihn hier nur halb bestückt)
Das Nahrungsangebot im Außenfilter ist demnach etwas höher, weshalb er bei gleicher Porendichte etwas dichter besiedelt sein dürfte.
Welcher Filter bei identischer Wasserbelastung nun aber schneller abbaut, wage ich nicht zu beurteilen. Der eine hat 34% mehr Volumen, der andere dafür einen um 19% höheren Durchsatz. Viel Unterschied wird das aber nicht ausmachen.
Berücksichtigt man noch die erheblich geringere Porendichte meines HMFs, baut dieser sicher langsamer ab, als der Außenfilter. Mit der Zeit setzten sich aber beide Filtermaterialen zu, so daß sie sich zunehmend angleichen sollten.
Zum Nitratabbau:
Nitrat baut m.M.n. ein Mattenfilter keines nennenswert ab. Das hätte ich merken müssen, als ich damals eine 6-Tage-Dunkelkur durchgeführt hatte und der Nitratgehalt von 0 auf ca. 30mg/l angestiegen war.
Da hinter einem Mattenfilter m.W.n. der O2-Gehalt um nur ca. 0,5mg/l niedriger liegt als davor, gehe ich stark davon aus, daß dieser so gut wie rein aerob arbeitet. Das ist die Motivation für den Einsatz des HMFs: effektiverer Abbau organischen Materials, NH3/NH4 und NO2 bei starkem Besatz.
Außerdem wird ein HMF wegen der gewünschten biologischen Aktivität mit einem viel geringerem Durchfluß betrieben....um die Verweildauer (bzw. Kontaktzeit) deines Wassers mit den Filterbakterien zu erhöhen....
Das stimmt zwar, aber welchen Einfluß hat die geringere Durchströmgeschwindigkeit auf den Nitratabbau, wenn hinter der Matte der O2-Gehalt nur geringfügig geringer ist als vor der Matte.
Die Matten im Außenfilter dienen dagegen eher der mechanischen Filterung (Schwebestoffe)....
Das stimmt m.E. nur für die ersten paar Tage. Die herausgefilterten Schwebstoff bilden selbst wieder Besiedelungsfläche. Auch die Matten im Außenfilter setzen sich mehr und mehr zu und werden biologisch aktiv, bauen also organisches Material, NH3/NH4 und NO2 ab.
Grüße, Markus