Osmoseanlage Erklärung

Mox

Member
Hi Leute,

mein Ausgangswasser ist ziehmlich hart. Bis jetzt habe ich dies immer hingenommen und mit viel ach und krach lief mein letztes Becken ja auch sehr rund. Nun plane ich den kauf einer Osmoseanlage um mein Wasser zu enthärten und mal auf gesunde Werte zu kommen. Leider weiß ich nicht genau was eine Osmoseanlage so alles anstellt. Mit der SuFu konnte ich auf die schnelle leider nichts finden, drum bitte ich jemanden einfach mal die genannten Beispielwerte zu kopieren und so umzurechnen, dass sie mit einer 50:50 Wassermischung einhergehen.


Beispiel Ausgangswasser (mg/l):

PH 7
KH 10°
GH 12°
Nitrat 10
Kalium 2
Magnesium 4
Calcium 80
Eisen 0,02

Wie lange dauert es ca. 40 L reines Osmosewasser herzustellen?
Muss sonst noch irgendetwas beachtet werden?

Vielen Dank für die Hilfe :wink:
 

Aniuk

Active Member
Hi,

korrigiere mich einer, wenn ich falsch liege... aber Osmosewasser ist ja komplett entsalzt (sollte es zumindest wenn deine Membran noch korrekt funktioniert). Sprich: Wenn du das 50% mit Leitungswasser mischst, kannst du deine Leitungswasser-Werte halbieren:

KH 5 / GH 6 / Nitrat 6 / Kalium 1 / Magnesium 2 / Calcium 40 / Eisen 0,01
(Finde das Mg / Ca Verhältnis bei deinem Wasser aber nicht so optimal - da musst du dann wahrscheinlich mit Bittersalz für das Mg nachhelfen)

Ob das dann in der Realität dabei heraus kommt, solltest du dann aber mit Wassertests einmal probieren.

Der PH Wert ist bei Osmosewasser relativ neutral. Wenn es frisch hergestellt ist, dann hat es einen sauren Ph Wert (um 6 bei mir) weil noch viel CO2 gelöst ist. Das verfliegt dann aber durch Lagerung oder das Einfüllen/Umfüllen.

Wie lange die Herstellung dauert, hängt sehr stark von der Osmoseanlage ab, die du kaufst. Gibt da ja auch unterschiedliche Leistungen und unterschiedliche Effizienz (manche haben viel Abwasser). Ich hab eine von JGottwald gekauft. Und zwar das Modell Osmoseanlage 125 GPD 3 Rohr, weil es nicht soviel Abwasser erzeugt. Bei mir schafft die Anlage nicht ganz die angegebene Nennleistung, also äußere Umstände wie Wasserdruck usw. spielen wohl auch eine Rolle. Bei zu wenig Wasserdruck klappts gar nicht. Meine Anlage soll laut Nennleistung ca. 10 Liter die Stunde produzieren. Es gibt natürlich auch größere und teurere Anlagen, wo du deine 40 Liter innerhalb von einer Stunde zusammen hast :) - Ist aber fraglich ob man das bei 40l die Woche benötigt.

Hoffe das konnte dir weiterhelfen.
 

Olli2

Member
Hey Lennart,

da Du offensichtlich nur 80 Liter befüllen brauchst würde ich Dir direkt empfehlen, 100% Osmosewasser zu verwenden.

Neben der Vollentsalzung zieht die Osmose zusätzlich auch noch allerlei Schadstoffe aus dem Wasser und gibt einem meiner Meinung nach eine bessere Kontrolle über das Beckenwasser. So ist z.B. ein Düngereset recht einfach.

Im Handel findest Du auch Klein-Anlagen mit Tagesleistungen - je nach Wasserdruck - von ca. 125 Litern.
Praktikabel könnte da für Dich die Lösung sein, dass Du einen geeignet grossen Kunststoffkanister (z.B. Maischefass) einfach in Deine Badewanne stellst und die Anlage laufen lässt. So ersparst Du Dir unbeaufsichtigte Überschwemmungen.

LG
Olli
 

Mox

Member
Hi ihr beiden,

vielen Dank für die schnelle Erklärung, genauso hab ichs mir schon gedacht :wink: Wenn ich nun 100% sprich 80L Osmosewasser wechsle, gerate ich doch mit meiner Berechnung voll aus dem Ruder, denn irgendwann habe ich ja nur noch Osmose im Becken und deshalb dachte ich mir ich mache am Anfang einen 100%tigen WW, sprich 50:50 und danach dann immer 50%
25% Osmose und 25% Leitungswasser. Somit habe ich meine Werte komplett halbiert, die GH-KH ist im grünen Bereich, den PH drücke ich sowieso mit Co2 und das Mg und Ca Verhältnis dünge ich mir sowieso zurecht, muss dann halt nur weniger Mg nehmen als es bis dato der Fall war ;).
 

Olli2

Member
Hey Lennart,

ich würde mir das mit der Berechnung nicht so kompliziert machen.

Wenn Du 100% Osmosewasser verwendest, bereitest Du das Wasser ja i.d.R. mind. 1 Tag vorher auf, d.h. natürlich, dass Du es aufsalzt bevor Du es in´s Becken gibst.
Hier stehen Dir Salze zur Verfügung, die entweder KH/GH unberührt lassen oder aufhärten. Da das Osmosewasser ja jede Woche quasi mit der selben Qualität im Bottich landet, reicht es eigentlich aus, wenn Du nur einmal die richtige Salzmenge ermittelst und dann jede Folgewoche die gleiche Menge Salz dazu gibst.

Aber auch wenn Du mit Leitungswasser verschneidest, würde ich trotzdem Aufsalzen... dann aber eben mit einem Produkt wie z.B. Tropic Marin Diskussalz. Das härtet weder KH noch GH auf.

LG
Olli
 

Mox

Member
Hi Olli,

wofür denn aufsalzen? Bzw. was bringt mir das?
dann kann ichs doch lieber mit meiner Methode machen und schwupps hab ich meine gewünschten Werte?!

Kannst es mir ja kurz erklären, sonst kann ich mir darunter nichts vorstellen... :wink:
 
Hallihallo,

das ist schon richtig, was Olli geschrieben hat. Es gibt Mineraliensalze, die haben ihren Schwerpunkt in allen Mineralien, die eben nicht aufhärten oder nur unwesentlich. Zweck ist die Zuführung nicht-aufhärtender Mineralien und Spurenelemente was zum Beispiel bei Diskus dringend notwendig werden kann, wenn man Osmosewasser mitverwendet, um Mangelerscheinungen wie Löcher oder Flosseneinschmelzungen ( der Diskus zehrt dann quasi von seinen eigenen Mineralien ) vorzubeugen. Mit fällt da als Beispiel die Preis Diskus-Mineralien ein, die zwar gering aufhärten, deren Sinn aber in erster Linie die Zuführung nicht-härtender Mineralien ist.
Ergänzend sind die Preis-Diskusmineralien etwas Magnesiumlastiger, was man anderweitig ( Ca:Mg-Verhältnis ) ausnutzen kann

Gruß, Peter
 

M.Kaiser

Member
Hi,

ich will jetzt nicht Korinthen kacken, aber schau mal aus was sich die GH zusammensetzt. Du sprichst von Magnesium und Calcium und zumindest die Preisprodukte haben davon schon reichlich, falls als Sulfat gebunden erhöht es eben die GH, ansonsten die KH....
Das Tropic Marin hatte ich auch schon im Einsatz, die dicken Krümel die sich als letztes auflösen ist denke ich Calciumcarbonat, also dürfte dort auch ein Einfluss auf die KH bestehen.

Grüße
Marco
 
Hi,

ich habe von Schwerpunkten geschrieben und zum Korinthen-kacken in Foren habe ich grundsätzlich keine Lust. Eher schreib ich dann gar nicht.

Gruß, Peter
 

Olli2

Member
Mox":1l44qs1a schrieb:
Hi Olli,

wofür denn aufsalzen? Bzw. was bringt mir das?
dann kann ichs doch lieber mit meiner Methode machen und schwupps hab ich meine gewünschten Werte?!

Kannst es mir ja kurz erklären, sonst kann ich mir darunter nichts vorstellen... :wink:

Hi Lennart,

ich weiß nicht welchen Leitwert Du fährst.
In meinem Diskusbecken habe ich nach dem WW meist um die 250 und wechsle meist wieder bei 350.
Als ich noch mit einer Leitfähigkeit von unter 200 experimentiert habe schien das meinem Pflanzenwuchs gar nicht gut zu bekommen. Die besten Erfahrungen habe ich um die 300 gemacht, aber das ist wohl auch Layout-Abhängig.

Solltest Du jetzt über einen längeren Zeitraum 50% zu 50% mixen, und den Osmoseanteil nicht aufsalzen, könnte ich mir vorstellen, dass Deine Leitfähigkeit bald niedriger sein wird als es Deinem Pflanzenwachstum zugute käme.

Es würde schon ein Teelöffel auf 50 Liter reichen um das tote H2O aus der Osmose etwas anzureichern.
Ich kann das Tropic Marin empfehlen, da es sich sehr gut löst.
Das von Preis kann ich leider nicht beurteilen.
Das Sera härtet GH/KH auf und löst sich unheimlich schwer und trübt etwas das Wasser.
Das benutze ich in Kombi mit dem T.Marin in meinen Aufzuchtbecken und die Garnelenzucht, da ich dort mit höheren Leitwerten und GH/KH arbeite.

LG
Olli
 

Mox

Member
Hi Olli,

mein Leitwert liegt bei etwa 380, ich wusste garnicht, dass dieser Wert den Pflanzenwuchs beeinflusst. Aber wenn das so ist, würde ich auf das Salz zurückgreifen, welches du mir empfohlen hast....Beeinflusst dieses Salz denn nur den Leitwert? Ich dachte dieser ist an die KH-GH gebunden?

http://www.tropic-marin.com/web/homepage.html <---das muss es ja sein, dann bräuchte ich natürlich noch einen Leitwertmesser...
 

Olli2

Member
Hiho,

also Leitwertmesser brauchst Du eigentlich nicht zwingend, da die meisten Aquarienfachgeschäfte einen haben und Du den einfach mal in eine Wasserprobe halten kannst. Bei Deinem Vorhaben sollten auch größere Schwankungen nicht weltbewegend sein, wobei manche Garnelen mit stark schwankendem Mineralhaushalt Probleme haben sollen. Gleiches gilt für Schnecken.

Ich benutze das:
http://www.tropic-marin.com/web/homepage.html

Härtet aber eben nicht die GH/KH auf, da es zumindest schon einmal frei von (Hydrogen) Carbonaten, Bikarbonaten und Chloriden ist. Ich fahre mit dem Zeug seit 12 Monaten mein grosses Becken konstant mit KH2/GH4 und dosiere auf 120 Liter 2 gestrichene Messlöffel (ist dabei). Auch im Zuchtwürfel war es damit immer leicht Weichwasser mit nur einem LW von 150 herzustellen.

Wenn Du aber ausschliesslich Osmosewasser nehmen solltest, kannst Du auch etwas mixen.
Ich nehme da wie gesagt zusätzlich das Salz von Sera, dass aber in jedem Fall die GH mittels Calciumchlorid hebt. Das führt zu Chlorid im Becken und ist in Kombi mit starkem Besatz/Fütterung suboptimal. Daher würde ich davon nur soviel zugeben, dass die KH hält um einen Säuresturz zu verhindern. Im grossen Becken habe ich das noch nie gebraucht, aber bei der Aufzucht bevorzuge ich härteres Wasser, da so z.B. plötzliche Nitritaufkommen etwas besser abgefedert werden. Du kannst natürlich auch ab und zu im Verhältnis von 80:20 verschneiden um ein ähnliches Ergebnis zu erhalten.

LG
Olli
 

Bob

Member
Hi Lennart

@ Olli: Hast du schon Erfahrungen mit Dennerle Osmose Remineral+ gesammelt?

Ich nutze 90% Osmosewasser+10% Leitungswasser(wegen Calcium Magnesium Gehalt) und härte das Wasser mit 25g D.Remineral auf GH6 und KH4. Mein Leitwert liegt ca bei 350-370.

@Lennart

Die Osmoseanlage filtert alles raus. wie z.B Calcium, Magnesium, Kalium, Nitrat usw.

Deswegen mische ich 10% Leitungswasser zu, weil mein Wasser viel Calcium und Magnesium enthält.


MfG
Bob
 
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