nik":3ipigu0m schrieb:
seinerzeit haben mich 12 Jahre intensive Pinselalgen im Pflanzenaquarium sehr, sehr nahe an den Rand der Hobbyaufgabe gebracht. Damaliger Standardzustand: NO3 und PO4 n.n., üppige Topffilterung, Kies als Bodengrund und geringe Volldüngung.
Genau das alles habe ich abgestellt und damit war das Thema Pinselalgen völlig erledigt.
Hallo Nik,
ich hatte noch nie in 40 Jahren ein Pinselalgenproblem. Dabei sind bei mir seit vielen Jahren im Normalfall NO3 und PO4 n.n., unabhängig davon, ob und wie ich filtere.
Das sind für sich alles keine Punkte, die zwangsläufig zur Algenfreiheit führen, das IMHO aber begünstigen. In der Summe könnte das schon ziemlich zwingend werden. Inwieweit die Pflanzen eine mehr oder weniger große Rolle spielen, da sind wir ja geradezu gegensätzlicher Ansicht. Bei mir sind Aquarien immer sehr stark bepflanzt und ich habe irgendwann erkennen müssen, dass das durch unterschätzten Nährstoffverbrauch eher zum Problem beiträgt denn eine Hilfe ist.
Aber das hatten wir doch auch schon. Du hast viele Pflanzen und keine Algen, ich habe viele Pflanzen und keine Algen, aber Du siehst in den vielen Pflanzen eher ein Problem als einen Vorteil. Dann mach es doch mit weniger Pflanzen, dann hast Du es leichter.
Einzelne Punkte eignen sich auch nicht zur Verallgemeinerung. Mit dem von mir seinerzeit verwendeten Sand hatte ich geradezu erstaunliches Glück und ich habe erst später mit der Verwendung von anderen Sanden festgestellt, das nicht jeder geeignet ist, sich sogar als problematisch herausgestellt haben.
Nein, bitte nicht schon wieder eine Sand-Diskussion. Der rieselt mir schon langsam aus den Ohren. Es geht hier um die Frage nach dem Nährstoffkiller Mattenfilter.
Später hatte ich zwei vergleichbare, stark beleuchtete Pflanzenaquarien. Die unterschieden sich vor allem in der Filterung, ein 240 L Becken mit 2 groben Eheim Schwämmchen als Resultat angewandter Geringfilterung, das 300 L Becken interessehalber mit einem HMF nach Vorschrift. Das 240er lief so über 10 Jahre, das 300er 6 Jahre. Im Vergleich war die notwendige relative Düngemenge für das Mattenfilterbecken deutlich höher. Es war auch das insgesamt heiklere Becken. Die Makrodüngung stellte sich als nicht entscheidend bezüglich Algen heraus. Es findet inzwischen weitere Akzeptanz das Makros nicht per se für Algenplagen verantwortlich sind.
Ich denke, da verwechselst Du Akzeptanz mit fundiertem Wissen. Bis jetzt hat mir weder hier noch sonst irgendwo jemand auch nur in Ansätzen erklären können, was der Unterschied zwischen der Ernährung von Algen und höheren Pflanzen ist. Alle im Aquarium vorkommenden Algen brauchen exakt die gleichen essenziellen Nährstoffe, die auch von den höheren Pflanzen benötigt werden. Fehlt nur einer der essenziellen Stoffe ganz, wachsen weder Pflanzen, noch Algen. Wahrscheinlich werde ich nicht so alt, dass ich auf diese einfache Frage noch eine vernünftige, schlüssige Antwort erhalte.
Andererseits konnte ich mittels Preis Mineralsalz spektakuläre Wirkungen bei Pinselalgen erreichen. Vermutlich spielt ein weiterer Faktor eine Rolle, den kann ich aus zwei Gründen nicht überprüfen - schon weil ich seit der Umstellung - es sind wohl 12 Jahre - keine Pinselalge mehr gesehen habe.
Das ist natürlich großes Pech.
Du sagst, die schnellwachsenden Pflanzen sind die Ursache der Algenfreiheit, mich interessiert die nur am Rande, eigentlich will ich sie sogar im Wachstum begrenzen, ich halte die Mineralisierung des Wassers und die Einflussfaktoren darauf für den entscheidenden Punkt.
Um welche Mineralien geht es dabei und welche Einflussfaktoren darauf?
Das scheint unvereinbar, mir nicht unbedingt, denn vermutlich hat die Mikroflora ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Mineralisierung und dann wäre die Empfehlung "bring tüchtig schnellwachsende Pflanzen in das frische Becken ein" über die dadurch eingebrachte Mikroflora die Brücke zum funktionierenden Endergebnis.
Darauf warte ich schon die ganze Zeit. :lol:
Also predige ich Mikroflora und Mineralisierung. Ob das viel/wenig oder schnell-/langsamwachsende Pflanzen waren, habe ich für mich überprüft, das hat sich unter Berücksichtigung ausreichend gewichteter Mikroflora und Mineralisierung als nicht essentiell gezeigt.
Unsichtbare Mikroflora und nicht benannte Mineralien - nicht sehr aufschlussreich, Nik. Das sind alles unüberprüfbare Vermutungen.
Das alles zusammen lässt mich annehmen, dass die Mineralisierung des Wassers eine wichtige Rolle bei der Algenprävention innehat, aber auch die Filterung mittels Topffiltersubstraten, HMF oder kiesigen Pflanzsubstraten seinerseits (ungünstigen) Einfluss auf die Mineralisierung ausüben kann. Das Problem ist die fehlende Messbarkeit der Spurenelemente. Ausgerechnet das sich nicht typisch verhaltende Fe wird als Indikator herangezogen.
Wie praktisch, dass die nicht messbar sind und sich das Eisen nicht "typisch" verhält. Da kommt man dann nicht in Bedrängnis, wenn es um Beweise geht. Inwiefern verhält sich Eisen nicht typisch?
Wenn also im Pflanzenbecken von Nährstoffproblemen die Rede ist, dann bezieht sich das auf die Spurenelemente und den möglichen negativen Einfluss jedweder Substratfilterung.
Es ging hier um meine Frage an Roger, welche Nährstoffe der HMF denn "killt". Wenn Du darauf antwortest, dass es die Spurenelemente sind, ist Deine Theorie komplett falsch, denn solche Filtersysteme sind die einzigen, bei denen es auch zu ausreichender Reduktion und damit wasserlöslichen, verwertbaren Nährstoffen für die Pflanzen (und Algen!) kommt.
Man kann über die Messbarkeit das in Frage stellen, ist auch okay. Ich halte die Messbarkeit eh für endlich und wenn ich einen Messwert und ein widersprüchliches Pflanzen(schad)bild habe, dann verlasse ich mich auf letzteres.
Das wird jeder vernünftige Mensch genauso sehen. Aber dann wird er keine solchen Behauptungen aufstellen, die den Tatsachen diametral entgegen stehen.