Planarienverseuchtes Garnelenbecken!!

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Anonymous

Guest
Hallo Leute,

ich möchte mal meine Erfahrungen bezüglich Planarien in meinem Garnelenbecken schildern.

Nachdem ich mir neue Pflanzen und Moose ins Garnelenbecken setzte, viel mir nach einigen Wochen so komische Würmer mit dreieckigen Kopf auf.
Nun ja habe mir nichts weiter dabei gedacht, bis eines guten Tages eine Tote blaue Tigergarnele am Boden lag. :shock:

Komischerweise fielen die Biester immer über die tragenden Weibchen her. Erst war es eine dann zwei usw.
Nun war guter Rat teuer und wie es der Zufall so wollte, bekam ich eine PN von Manfred.
Er hatte mir geschildert, das er sich auch Planarien einschleppte.

Er hatte sich im I-Net schlau gemacht und es soll ein Medikament geben mit den Namen Panacur, was wohl zu 100% wirksam sei.
Also ab zum Tierarzt und 2 Tabl. gekauft für a/ 0,80 €.

Die Dosierung soll 1/4 Tabl. auf 100 Liter betragen.
Ich habe etwas höher dosiert 1/8 Tabl. auf 15 Liter in etwas Wasser aufgelöst und ab ins Becken. Die anfängliche Trübung verschwindet nach einigen Stunden und eine deutliche Aktivität der Planarien wurde sichtbar.

Am zweiten Tag immer noch Planarien zu sehen und ich dosierte noch einmal 1/8 Tabl.
Garnelen und TDS sind wohl auf und zeigen keinerlei unwohlsein. An den Pflanzen und Moosen auch keine Veränderungen.
Das Panacur soll wohl die DNA der Würmer verändern, so das sie keine Nahrung mehr verstoffwechseln können.

Tag 3 nur noch vereinzelte Planarien zu sehen, habe 10 Liter WAW gewechselt und wieder 1/8 Tabl. nachdosiert.
Die wenigen Planarien die ich noch erkenne, bewegen sich deutlich langsamer. Sie scheinen durch das Medikament sichtbar geschwächt.

Tag 4 ich kann keine Planarien mehr finden, ich glaube sie sind alle tot.

Heute zähle ich Tag 7 und immer noch keine Planarien mehr gesichtet, alle Garnelen sind wohlauf und die ersten tragen wieder Eier "freu". :)
Ich werde erst zum Wochenende WAW ohne Panacur, damit die Eier auch wirklich abgetötet werden.

Der Manfred ist seine Planarien ebenfalls los und ich möchte mich bei Ihm an dieser Stelle nochmals für den SUPER Tip bedanken. :top:
 

Tobias Coring

Administrator
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Hi Werner,

super Erfahrungsbericht. Flubenol soll ja auch die Verdauung der Viecher stören, jedoch habe ich keine guten Erfahrungen mit dem Mittel gemacht.

Da scheint Panacur eine gute Alternative zu sein.
 
A

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Guest
Hi Tobi ja,

ich bin absolut begeistert und obwohl ich deutlich überdosiert habe keinerlei Anzeichen von Unwohlsein der Garnelen.
Nur Rennschnecken und Apfelschnecken sollte man unbedingt vor Behandlungsbeginn entfernen, weil die sonst ebenso verhungern.

Ich dachte mir, das muss ich mal berichten, es haben bestimmt so einige Probleme mit den Biestern.
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

also killt es teilweise auch Schnecken. Hmmm Flubenol ja auch. Concurat soll eben keine Schnecken töten und wohl auch gut gegen die Planarien helfen.

Alles in allem musst du aber in ein paar Tagen nochmal die Kur durchziehen, damit alle neu geschlüpften Planarien draufgehen. Nicht das die ansonsten Resistenzen bilden.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

es killt wohl nur Apfelschnecken und Rennschnecken, TDS und noch so einige sind putzmunter.
Das Panacur soll wohl auch die Eier erreichen, was man so liest.
 

Tutti

Active Member
Hallo Werner,

genau das Problem habe ich auch,und auch in einem Becken mit blauen Tigern !
Kannst du mir sagen wieviel Wirkstoff (bei Panacur ist es "Fenbendazol") in deinen Tabletten vorhanden war ?es gibt 250mg und 500mg wie ich meine !
Ich habe mir die Panacur 250 auch schon besorgt,nur war mir die Dosierung nicht ganz klar!

Grüße Tutti
 
A

Anonymous

Guest
Hi Tutti,

das wusste ich gar nicht das es 250 und 500mg Tabl. gibt.
Welche ich habe, steht nicht drauf.
Ist aber auch kein Problem, ich würde an deiner Stelle 1/4 Tabl. auf 100 L dosieren und den Folgetag das selbe. Am dritten Tag 50 WAW und wieder 1/4 Tabl. verabreichen und am 4 Tag wieder 1/4 Tabl. auf 100 L dosieren. Wenn du keine Planarien mehr sehen kannst, würde ich noch 7 Tage abwarten und dann 50 % WAW ohne Medikament.
Dann wie gewohnt mit deinen WAW verfahren.
Wenn du Rennschnecken oder Apfelschnecken haben solltest, separieren.
 

Tutti

Active Member
Hi Werner,

alles klar dann starte ich jetzt die 2Runde im Kampf gegen diese Plagegeister.
Die erste Runde geht leider an die Planarien obwohl ich mit Planarienfalle mit Fleisch ca.200-300 Planarien in 3 Tagen absammeln konnte und ca.1 Woche keinen Wurm mehr gesehen habe,sind sie jetzt wieder da,also muß ich auch zur Chemischen Keule greifen ! :roll:
Danke für die promte Antwort !

Grüße Tutti
 

wildsau

Member
Da muss der Tierarzt doch mal einschreiten :)


@ Werner: Es macht sehr wohl einen Unterschied ob man 250 oder 500 mg Tabletten benutzt. Fenbendazol bildet Rückstände in Gewässern und sollte deshalb mit Vorsicht genossen werden.
Sicherlich ist es in der Zierfischmedizin eines der sichersten Antiparasitika. Die Dosierungen bei Fischen z.B. mit Dactilogyrus oder Gyrodactilus ist 1g/1000Liter !!! bei einer 1/4 Tablette mit 500 mg biste da schon drüber.

Es ist nicht bekannt, welche langzeitschäden entstehen. mit dem ww ist natürlich sehr gut, so entfernst du es wieder.

@ Tutti: bin mal gespannt ob es bei dir auch klappt.


zur Wirkungsweise:



Wirkungsmechanismus

Die Wirkung der Benzimidazole beruht auf der Bindung zum Tubulin der Parasitenzelle (Lacey 1990; Lacey 1988). Das Tubulin ist eine Proteinuntereinheit der zytoplasmatischen Mikrotubuli und besteht aus alpha- und beta-Tubulin. Diese dimeren Moleküle formieren sich zu einer polymeren, rohrähnlichen Struktur, den Mikrotubuli. Die Mikrotubuli sind an wichtigen Funktionen und Strukturen der Helminthenzelle massgeblich beteiligt. Dazu gehören z.B. das Zytoskelett und der mitotische Spindelapparat, sowie der Nährstofftransport innerhalb der Zellen (Van Miert 1994a).

Zwischen den polymeren Mikrotubuli und dem dimeren Tubulin besteht ein dynamisches Gleichgewicht, welches von einer Reihe endogener Regulatorproteinen und Kofaktoren kontrolliert wird. Dieses Gleichgewicht kann durch bestimmte, exogene Substanzen, sogenannten Mikrotubuliinhibitoren (z.B. Benzimidazole), gestört werden (Lacey 1990; Lacey 1988). Durch Bindung an das freie Tubulin wird die Polymerisation von Tubulin zu Mikrotubuli gehemmt, wobei gleichzeitig die Depolymerisation am anderen Ende des Mikrotubuli unverändert weiterläuft. Dadurch verlieren die Mikrotubuli an Länge und Struktur (Lacey 1990; Friedmann 1978; Ireland 1979; Lacey 1988). Dies hat eine Beeinträchtigung lebenswichtiger struktureller und funktioneller Vorgänge innerhalb der Parasitenzelle zur Folge. Neben einer gestörten Ausbildung des Zytoskeletts, kommt es zur Verminderung der Aufnahme und des intrazellulären Transportes von Nährstoffen und Stoffwechselsubstraten. Insbesondere die verminderte Glukoseaufnahme führt zu einem gesteigerten Verbrauch und/oder einer verminderten Synthese endogenen Glykogens. Die Adenosintriphosphat-Synthese und der Umsatz von Adenin-Nukleotiden sind stark reduziert (Rahman 1977). Nach Ausschöpfung seiner Reserven stirbt der Parasit ab und wird nach etwa 2 - 3 Tagen ausgeschieden (Ungemach 1994b).

Wirkung gegen Zestoden

Bei Bandwürmen führt Fenbendazol zum Abfall des Muskeltonus der Saugorgane, zur Zerstörung der Scolexstruktur, zur Dilatation der Exkretionskanäle und zur Zerstörung der Epidermis. Infolge dessen fallen die Parasiten nach 4 - 8 Stunden von der Darmwand ab und werden nach 20 - 30 Stunden ausgeschieden (Van den Bossche 1982; Düwel 1978c).

Ovizide Wirkungen

Benzimidazole besitzen auch eine ovizide Wirkung. Diese beruht auf der Hemmung der Spindelbildung und Mikrotubuli-abhängiger Prozesse und der daraus resultierenden Störung des Metabolismus während der Embryogenese (Lacey 1987; Courtney 1995). Fenbendazol hat ovizide und larvizde Wirkung auf die im Kot ausgeschiedenen Nematodeneier beim Schaf, Kalb und Pferd (Miller 1992).
In-vitro wird ein Optimum der oviziden Wirkung der Fenbendazols bei einer Konzentration von 0,5 ppm beobachtet (Kirsch 1978).
Bereits 10 - 12 Stunden nach der Behandlung von Schafen mit 5 mg/kg ist die Lebens- und Entwicklungsfähigkeit der ausgeschiedenen Eiern sehr stark reduziert (Düwel 1978b).


Quelle:http: //www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00004321/0679__F.htm


concurat enthält Levamisol, ein Nervengift. da wäre ich sehr sehr vorsichtig mit. Koi z.B. reagieren darauf sehr empfindlich, somit sollte bei alle cypriniden vorsicht geboten sein.


Flubenol siehe Fenbendazol.

Gott spielt Bayern schlecht :p
 
A

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Hallo Christoph,

die Dosierung 1/4 Tabl. auf 100L bezog sich auf die vorhandene 250gr Tabl. von Tutti, deshalb habe ich geschrieben das es egal wäre, weil er ja eh nur die 250er hatte.
Aber gut für die Zukunft zu wissen, das man nicht beliebig hoch dosieren sollte.
Ach übrigens schöner ausführlicher Bericht. :wink:
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Christoph,

danke für deinen Bericht. Wirklich aufschlussreich.
 
A

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hallo werner,
Aber gut für die Zukunft zu wissen, das man nicht beliebig hoch dosieren sollte.
Ach übrigens schöner ausführlicher Bericht. Wink
aber deiner auch! :wink: bist du jetzt die planarien alle los...?
 
A

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Hi Ingrid,

ja ich kann keine mehr entdecken, habe schon mehrfach Wasser gewechselt, um das Medikament restlos raus zu bekommen.
Diese Planarien haben einige meiner schönen Bees auf dem Gewissen und ich hoffe das es jetzt wieder aufwärts geht.
 
A

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Guest
Diese Planarien haben einige meiner schönen Bees auf dem Gewissen und ich hoffe das es jetzt wieder aufwärts geht.
vermutlich über PH schnecken habe ich mir in mein reines bee becken auch diese würmer geholt. konnte allerdings die 10 stück die ich hatte evakuieren...und behandele das leere becken jetzt auch damit.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

ja das macht auf jeden Fall Sinn, die Garnelen zu evakuieren wenn man die Möglichkeit hat.
Ich hoffe du bekommmst die Biester auch wech.
 

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