Hallo Martin,
Biotoecus":3phq2xx0 schrieb:
Der Trend geht zu Weniglicht, Weniggas, Wenigdüngung, K-Arm, Gut-NO3-Verwertbaren-Düngern.
Und vor allem: Fischen!
das ist alles okay, mehr oder weniger. Wenig Licht, wenig CO2 ist eine Alternative. Bei der mineralischen Düngung muss zwischen Makros und Mikros unterschieden werden. Wenig Makros ist auch okay, aber wenig SE halte ich für einen kardinalen Fehler! Für den Besatz ist eine SE-Mineralisierung Unfug, die nehmen SE primär über das Futter auf. Für die Pflanzen ist es schon essentiell, das ist klar, aber primär zielt eine gute SE-Versorgung auf eine gute Entwicklung der Mikroflora, des Biofilms ab. Ist der gut, können die allermeisten Algen nicht mehr. Es ist eigentlich nur die Cladophora, die ich so nicht in den Griff bekomme. Algexit tut's. Ich verfolge ja was du so treibst und hätte mir gewünscht, dass du ein in diesem Sinne mikrobiologisch stabiles Becken erreichst, das ist auch nicht mehr K-empfindlich.
SE-mineralisierung ist bezüglich einer vernünftigen Entwicklung der Mikroflora unverzichtbar und gesetzt. Die Makros, auch CO2, Licht, beeinflussen das Wuchstempo, den Habitus der Pflanzen - bei einem funktionierenden Biofilm eine völlig unabhängige(, algenfreie) Betrachtung.
Mit wenig Licht ist das übrigens leichter zu erreichen. Einer der Gründe für mein bevorzugt üppiges Licht ist, dass das Schwächen klar aufdeckt. In der Einfahrphase braucht es das starke Licht nicht unbedingt. Bei mir hatte es sich ergeben, dass ich ein Becken dunkel, d.h. ohne Beleuchtung und dann natürlich auch ohne Pflanzen eingefahren hatte. Angeimpft mit ein paar treibenden Pflanzen aus einem ordentlichen Becken, die wieder raus müssen, weil sie wegen des Lichtmangels kaputt gehen. Unter diesen Bedingungen kann sich der Biofilm entwickeln, die Algen nicht. Bei mir stand das Monate ziemlich unbeachtet herum. Das habe ich dann mit Pflanzen und 20 lm/l gestartet, aber schon nach 2 Wochen den guten Zustand gesehen und mit den zur Verfügung stehenden 60 lm/l betrieben. Funzt einwandfrei, es hatte einen geringen Anflug von Kieselalgen auf dem von der Bepflanzung aufgewühlten Sand. Ich kann das gar nicht drastisch genug ausdrücken, die propagierte Algenkonkurrenz der Pflanzen ist der größte sich derzeit in der Aquaristik in Umlauf befindliche Schwachsinn! Den Biofilm gilt es zu pflegen, der ist die Algenkonkurrenz.
Was sich allerdings als problematisch beim Einfahren herausgestellt hat, ist übermäßige organische Belastung - weshalb ich mit Besatz (jenseits von förderlichen Blasen-, Posthornschnecken) warte bis das algenfrei ist. Richtig stabil, im Sinne von kaum mehr aus der Spur zu bringen, dauert dann immer noch Monate.
Was macht deine Unterbodensanddüngung?
Gruß, Nik