Hi Flo,
Ja das war sicher eine gute Idee.
Sag's keinem, aber ich halte mich bei der Überschlagung der Lichtstärke nach wie vor an die guten alten W/L. Für die meisten flächigen LEDs passt die Faustregel, dass man irgendwo im Bereich 0.5W/L landen sollte gar nicht so schlecht. Die Zielgrösse kann höher sein, wenn man eine reine RGB Leuchte verwendet und in gewissen Bereichen im Becken bereits zu ziemlich starkem Lichtführen, wenn eine Leuchte mit Linsen arbeitet.
Der nächste Punkt sind Wechsel - Wie die Pflanzen darauf reagieren und wie Du damit umgehen sollst.
Gewisse Pflanzen stellen bei einem Wechsel der Haltungsbedingungen ihr Wachstum komplett ein. Notorische Kandidaten sind Anubias, Cryptocoryne, Bucephalandra, aber ich habe das auch schon bei Heteranthera zosterifolia gesehen.
Ein Wechsel der Haltungsbedingungen kann(muss nicht) sogar eine Standortverschiebung im gleichen Becken sein. Auf jeden Fall können eine starke Nährstoffknappheit, ein Wechsel im Düngeregime oder ein Wechsel in der Beleuchtung sein. Das muss nicht. Manchmal setzt man eine Pflanze um und nix ändert sich. Manchmal setzt man sie um und sie stirbt ab. Ich bin sicher das haben viele schon erlebt.
Das muss auch nicht gleich sofort passieren. Zum Beispiel kann eine frisch zugekaufte Pflanze die ersten Tage gutes Wachstum zeigen und dann plötzlich scheinbar unerklärlicherweise stagnieren.
Der wichtige Teil kommt jetzt von Deiner Seite - Kurs halten!
Was dann leider häufig passiert ist, dass die Besitzer auf Wasserwert-Jagd gehen. Phosphat ist noch 0.1 mg/L zu niedrig, Kalium ist noch 5 mg/L zu hoch, die KH muss runter, deswegen nutze ich jetzt Osmose-Wasser.... In der Regel löst man damit die Probleme nicht, denn ob sich neue Bedingungen bewähren sieht man in 4-8 Wochen und nicht in 1-2 Tagen.
Gerne die Wasserwerte regelmässig prüfen und schauen das sich, zum Beispiel, durch das Düngeregime kein Stoff anreichert.
Wenn Werte driften, also in Woche 1 ist das Kalium bei 5 mg/L, in Woche 2 bei 10 mg/L in Woche 3 bei 20 mg/L, usw., dann sollte man natürlich durchaus eingreifen. Dabei ist das Beispiel bewusst so gewählt, dass die Anreicherung nicht linear verlaufen muss. Viele Prozesse haben einen Bereich in welchem sie recht stabil funktionieren, geht man über einen unbekannten Punkt hinaus ändert sich plötzlich alles ganz rasant.
Aber Vorsicht: Bloss nicht gleich wieder alles über den Haufen werfen. Reduzieren statt komplett aussetzen reicht meistens aus.
Die meisten Pflanzen kommen mit einer erstaunlichen Breite an Bedingungen zurecht, wenn sie bloss die Zeit der Anpassung überleben und sich nicht stets auf neue Bedingungen einstellen müssen.
Diese Weisheit möchte ich allen hier auf den Weg geben: Du bist zu Dick? Du bist nicht Fit genug? Du hast zu wenig Geld?
Viele Denken sie müssen jetzt komplett ihr Leben auf den Kopf stellen - Heilfasten! Marathon rennen! Nix mehr ausgeben!
Bullshit!
Versuch mal einfach 10% weniger Energie zu konsumieren. Versuch jeden Tag 5 Minuten Sport zu treiben. Es reicht wenn Du dabei ein bisschen ausser Atem kommst. Das kann jeder in den Alltag integrieren und die Effekte werden sichtbar sein. Reicht nicht? Dann lege nach 4 Wochen nochmals ein Inkrement oben drauf.
Die grösste Gefahr dabei ist, dass man sich für die 5 Min Sport damit belohnt, dass man eine Packung Kekse futtert - das funktioniert nicht.
Aber sonst gilt bei Aquarien wie im Rest des Lebens: Konsequente kleine Kurskorrekturen sind viel nachhaltiger als grosse Veränderungen.
Weiterhin viel Erfolg Flo, ich denke Du bist auf dem richtigen Weg.
Viele Grüsse
Lukas