Venturi Innenreaktor

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi

will mal kurz einen Venturi Innenreaktor vorstellen. Dieser basiert auf den Ideen von Tom Barr und vereint zwei effiziente Möglichkeiten das CO2 ins Becken einzuleiten und löst dabei gleichzeitig ein Problem von CO2 Außenreaktoren.

CO2 Außenreaktoren bilden in der Regel über den Tag eine Gasblase mit ungelösten Gasen die im Reaktor verweilen. Der Venturi Innenreaktor zerhäckselt diese Gase und gibt sie vernebelt an das Becken ab, um so wieder eine 100% Lösung des CO2 zu gewährleisten.

Das Prinzip des Reaktors ist an sich sehr simpel. Man nimmt eine z.B. kleine Plastikflasche oder einen anderen zylindrischen Plastikbehälter der an einer Seite offen ist und bastelt dort am oberen (geschlossenen) Teil eine Pumpe oder einen Powerhead ran. An die untere Seite des Plastikbehälters wird das CO2 eingeführt. Durch die Pumpe gelangt nun Wasser in den Behälter und vermengt das CO2 mit dem Wasser, so dass eine sehr effiziente Lösung des CO2 gelingt, wie man sie auch aus guten Aussenreaktoren kennt. Das Wasser wird hierbei aber nicht so eingeleitet, dass es direkt nach unten strömt, sondern soll gegen eine Wand des Zylinders strömen. Dies geschieht um eine spiralartige Verwirblung im Zylinder zu gewährleisten und so eine bessere CO2 Lösung zu erzielen.
Über den Tag bildet sich eine immer größere CO2 Gasblase, die auch ungelösten Sauerstoff enthält. Hier kommt nun der Venturi Loop ins Spiel. Ab einer gewissen Größe der CO2 Blase wird dieses über den Venturi Loop in den Einlass der CO2 Pumpe geleitet und dort zu einem feinen CO2 Nebel zerhäckselt. An der Öffnung im CO2 Zylinder tritt nun neben dem CO2 angereicherten Wasser ebenfalls CO2 Nebel aus und kann im Becken verteilt werden.
Die CO2 Blase wird so nicht größer und es kann weiterhin eine effiziente CO2 Lösung im Reaktor erfolgen.


Vorteile des Innenreaktors:

- Gute Lösung des CO2 einhergehend mit CO2 Vernebelung
- Kostengünstig
- Durch die aktive Pumpe bietet sich auch die Möglichkeit Bio CO2 Anlagen aktiv zu steuern. Wird die Pumpe mit einer Zeituhr versehen, so kann diese in der Dunkelphase des Aquariums ausgestellt werden (was auch bei nicht Bio CO2 Anlagen zu raten ist ;)) Durch diese Methode wird nicht mehr Aktiv CO2 bei Nacht ins Aquarium eingeleitet und die Fische somit nicht unnötig gestresst.

Nachteile des Innenreaktors:

- Ein weiterer Gegenstand im Becken, der beim HMF jedoch gut dahinter positioniert werden kann
- Der Venturi Loop ist leider etwas lauter, theoretisch kann man aber auf diesen verzichten und erhält dadurch einen guten Innenreaktor ohne CO2 Vernebelung.
- Weitere Stromquelle durch zusätzliche Pumpe


Hier noch zwei schematische Darstellungen. Werde auch noch Fotos von einem kleinen Reaktor machen, den ich gebastelt habe, jedoch ist dafür im Moment wenig Zeit...diese folgen aber später.

1. Das Original von Tom Barr. Der Powerhead ist oben positioniert.


2. Abwandlung die ich bei VaughnH gesehen habe, hier wird die Pumpe an der Seite angebracht



Hier noch der Link zum Original Thread bei Tom Barr

Grüße
Tobi
 

MaikundSuse

Member
Hallo Tobi!

Gibt es inzwischen Fotos davon?
Welche Maße hat dein Reaktor?

Viele Grüße
Maik
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Moinsen,


kann gerne noch Fotos davon machen, jedoch hat mich die Lautstärke von dem Gerät abgebracht. Es war wirklich sehr nett, um den richtigen CO2 Gehalt zu erreichen, jedoch eben zuuu laut! :(.

Ansich war es nur der Venturi Teil, der viel zu viel Krach gemacht hat.

Man müsste die sich stauende CO2 Blase ableiten, ohne dabei das CO2 in den Rotor der Pumpe zu leiten.

Grüße
Tobi
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
soooo habe nochmal Fotos gemacht...

Der Venturischlauch zur Pumpe ist nicht montiert und der CO2 Schlauch muss ebenfalls noch in das vorgesehene Loch gesteckt werden. Ich würde den Venturi aber weglassen und für den Reaktorbehälter eine normale 0,33l Flasche nehmen. Eine 0,5l Flasche tut es sicherlich auch, wird aber sicherlich "lauter" Blubbern als die Kleine. Bzw. ist es kein Blubbern sondern mehr ein Wasserplätschern :(.

ich hatte zuerst eine 0,33l Flasche genommen, jedoch sind ein paar Bläschen am Boden ausgetreten... habe daraufhin eine 0,5l genommen und da wurde es wirklich unangenehm laut.




Grüße
Tobi
 

MaikundSuse

Member
Danke Tobi!
Aber wenn das Teil so viele Geräusche macht, dann wird es nicht genehmigt. ;)
Außerdem ist es etwas groß für mein 98ger Becken.

Viele Grüße
Maik
 

MaikundSuse

Member
Hallo!

Ich habe gestern Abend nun etwas rumprobiert.
Das CO2 in eine Powerhead einleiten ist eine super Sache.
Bei 600 Litern/h war das ganze Becken voller mini Co2 Blasen.
Nur von der Lautstärke her fürs Schlafzimmer absolut ungeeignet! :D
Habe dann mit dem Außenfilter etwas experimentiert.
Die Blasen einfach in den Filterkorb einzuleiten hat zu Geglucker geführt.
(wahrscheinlich an dem U des Ansaugrohres)
Ich habe jetzt meinen feinsten Sprudelstein auf den Schlauch gesteckt und es war Ruhe, herrlich.
Der Sprudelstein ist unsichtbar im Filterkorb.
Effektiv ist diese Methode auf jeden Fall.
Hatte nach 13 Stunden versucht den CO2 Wert zu ertröpfeln und habe bei 50 mg/l aufgegeben. War mir zu schade um meine Testflüssigkeit.
Die Messung des pH ergab dann 6,3 bei einer kH von 12. :D
(etwa 160 mg/l)
Das Becken ist momentan absolut leer, also kein Besatz. :wink:
Das hat so gut geklappt, ich denke ich werde den Außenreaktor bei meinem 160ger Becken auch ausbauen.

Viele Grüße
Maik
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Maik,

ja mit der Vernebelung kann man schon drastisch seinen CO2 Gehalt erhöhen. Nur sind eben die vielen Bläschen nicht jedermanns Sache.
Das Lautstärkeproblem hast du ja auch geschickt gelöst. Je kleiner die Bläschen in die Pumpe eingeleitet werden, desto leiser wird das ganze.

Die Pflanzen hätten sich auf jedenfall über den radikalen CO2 Wert gefreut ;).

Grüße
Tobi
 

Berkley

Member
ich habe so einen glas difusor unter meiner zimmerbrunnenpumpe, die die feinen bläschen leise im becken verteilt.
ich bin von der methode voll und ganz überzeugt, nur leider garnelensicher ist es wahrscheinlich nicht, denn der einsaugschlitz der pumpe ist noch frei...
da demnächst einige garnelen in das becken einziehen werden, muss ich mir was anderes überlegen. habt ihr eine garnelensichere methode für mich?
danke!
gruss timo
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Timo,

eine Methode wäre es den Glas Diffusor unter deinen Pumpenauslass zu platzieren. Dadurch werden dann die Bläschen ebenfalls im Becken verteilt. Die Pumpe müsste natürlich irgendwie Garnelensicher gemacht werden mit Schaumstoff vor dem Ansaugkorb oder dergleichen.

Gerade unter dem Aspekt der Garnelensicherheit hatte ich auch arge Probleme mit meinem Venturi Innenreaktor und hatte daraufhin einen HMF installiert. Nylonstrumpfhose vor dem Pumpeneinlass etc. hatte bei meinem Pumpendesign leider nicht funktioniert.

Wenn du jedoch bereits einen Glasdiffusor hast musst du die Bläschen ja nicht noch von der Pumpe zerhäckseln lassen.

Grüße
Tobi
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

dann würde ich doch wie geschrieben den Glasdiffusor unter den Pumpenauslass platzieren. Bei einem Glasdiffusor braucht man doch nicht mehr das CO2 durch den Rotor einer Pumpe zu jagen. Die Bläschen sind doch bereits sehr fein... sogar viel feiner als es die Pumpe jemals zerhäckseln könnte.

Auf jedenfall viel Erfolg.

Grüße
Tobi
 

Berkley

Member
hi,
mir geht es ja bei der pumpe nicht unbedingt um das zerhäckseln der bläschen (ist aber ein positiver nebeneffekt), sonderm um die verteilung des co2 im becken.
da der durchfluss des außenfilters nicht gerade stark ist, habe ich auch diese methode gewählt.
gruss timo
 

peterh

Member
Noch einer

Hallo,

ich habe mir nochmal einen neuen Reaktor gebaut, weil mir beim alten (gleiches Prinzip) zuviele Blasen verloren gingen und ich eine noch bessere Durchmischung wollte.

[albumimg]1620[/albumimg]

Leider recht grün das Bild :roll: . Die Pumpe läuft etwa 50% gedrosselt und die Blasen wirbeln wie irre oberhalb des groben Mattenschwamms rum. Das sind die "Schlieren" im Bild. Durch die Matte wird die Strömung auf eine einheitliche Richtung und Geschwindigkeit gebracht, so dass nur noch feinste Blasen den Reaktor verlassen. Der Rest wirbelt weiter oder bleibt in der Matte hängen, wo er sich auflöst.

Es gibt keine "Burp"-Öffnung mehr (da hauten nämlich auch immer Blasen ab!). Statt dessen schaltet die Pumpe zweimal am Tag für ein paar Minuten ab. Die Falschgase entweichen dann nach oben durch den offenen Diffusor-Anschluß der Pumpe (rülps) :oops:

Zudem ist diese Version kleine als die vorige: Etwa 4,5cm Durchmesser und 7cm hoch. Man könnte wohl noch einen cm im Durchmesser herunter gehen befor die Länge vergrössert werden müßte.

Gruß,
Peter
 

Roger

Active Member
Hallo René,

hast Du den Reaktor von Red Sea schon einmal ausprobiert? Frage nur weil ich den ca. 3 Stunden bei mir im Betrieb hatte und dann gleich wieder ausgebaut habe weil er unentwegt am gurgeln und gluckern war. Also für meinen Begriff nicht Wohnzimmer und schon gar nicht Schlafzimmer geeignet. Hast Du andere Erfahrungen gemacht?

Gruß
Roger
 
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