Hallo zusammen,
aktuell fahre ich mein Becken
Ratisbona-Blue (Tag61) ein.
Im Becken befinden sich unter anderem
Rotala sp. "Gia Lai"/H'Ra" und
Phyllantus fluitans.
Beide Pflanzen sind bekannt dafür, unter den "richtigen" Bedingungen deutlich Rotfärbung zu zeigen.
Ich bin leider auch kein Profi was das Forcieren von extremer Rotfärbung angeht. Jedoch konnte ich in meinem Becken ein paar Beobachtungen machen, die evtl. die ein oder andere Theorie unterstützt.
Betreiben tue ich das Becken sehr nahe an der
Betreibsweise à la bocap (aus meiner Sicht sehr lesenswert, wenn man es noch nicht kennt.)
Ich nutze Tropica Soil, Umkehrosmoseanlage mit nachgeschaltetem Mischbettharz und salze mit Salty Shrimp GH/KH+ auf.
Zu Beginn sehr häufige Wasserwechsel, um das nährstoffreiche Soil anfangs abzufangen.
Beleuchtet wird mit einer Twinstar S III (31 W / 1750 Lumen) über einem 45-P (-> in etwa 51 Lumen/Liter)
Soviel zum Vorgeplänkel, um den Rahmen meines Beckens zu verstehen.
Phyllantus fluitans
Die Pflanze habe ich knallgrün als In-Vitro erhalten. Es hat ca. 22 Tage gedauert und die Schwimmpflanze hat sich wirklich extrem rot gefärbt.
In dieser Zeit habe ich noch nicht gedüngt. Ebenso konnte ich messen, dass der Nitratwert kontinuierlich mit den häufigen Wasserwechseln / dem Hunger der Pflanzen zurückgegangen ist (von 15 mg/l -> 1 mg/l)
An Tag 27 habe ich die Düngung mit
Tropica - Specialised Nutrition auf Stoß beim Wasserwechsel begonnen (Zunächst halbe Dosis der Herstellerempfehlung, dann Leicht über der Herstellerempfehlung)
Ab Beginn der Düngung konnte ich deutlich sehen, dass die starke Rotfärbung extrem zurück ging. (Stand bis Heute bei All in One Düngung auf Stoß nach Tropica.)
Meine Schlussfolgerung hier:
Ich konnte bis dato noch nie Phospaht im Becken via Tröpchentest nachweisen, egal ob mit oder ohne Düngung.
Nitrat hingegen schon. Und natürlich auch einen Anstieg von Nitrat nach Düngung.
Darum sehe ich hauptsächlich in vorhandenem Nitrat eine "Hemmung" von roten Phyllantus fluitans.
Anbei noch ein Bildvergleich dessen was ich gerade umschrieben habe:
Rotala "Gia Lai" / "H'Ra"
Die Rotala habe ich ebenso knallgrün als kleine In-Vitro erhalten. Bei Ihr konnte ich recht schnell eine Färbung richtung orange feststellen. Richtiges Rot hat sie anfänglich nicht erreicht.
Beim ersten Rückschnitt ist mir jedoch aufgefallen, dass die Kopfstecklinge ohne Wurzeln sich sehr rasch (1-2 Tage) stark rot verfärbt haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits gedüngt.
Beim letzen Stutzen vor kurzem konnte ich genau das gleiche erneut beobachten. Zusätzlich bemerkte ich auch, dass verletzte einzel Blätter die selbe Tendenz aufweisen. An der Schnittverletzung zeigt sich eine verstärkte Rotfärbung.
Ist der Kopfsteckling ein paar Tage im Becken und bildet neue Wurzeln aus geht bei mir die starke Rotfärbung wieder zurück.
Meine Schlussfolgerung hier:
Die Pflanze holt sich was sie am rot werden hindert, vermehrt über die Wurzeln und nicht über die Blätter. Es könnte also sein, dass stärker ausgelaugter Bodengrund ohne Düngekapsel Einsatz eine rote Farbe bevorteiligt.
Ebenfalls konnte ich sehen, dass die roten Kopfstecklinge die Blätter deutlich früher angeklappt haben als die übrigen Stängel.
Es könnte auch sein, dass der Pflanze in dem Fall ein Stoff fehlt, der ihr hilft sich gegen "starkes" Licht zu wehren.
Keine Wurzeln > schlechtere Versorgung > Rotfärbung > + früheres Anklappen der Blätter
ich tippe auch hier stark auf fehlende Aufnahmemöglichkeit von Nitrat (wie weit Phosphat eine Rolle spielt, kann ich nicht einschätzen, denn ich konnte nie welches via Test nachweisen.)
auch zu diesen beschriebenen Beobachtungen ein paar Bilder:
Eine klare Aussage zu "den" Wasserwerten für rote Pflanzen kann ich also auch nicht nennen.
Jedoch meine Beobachtungen und Tendenzen. Einen Nitratmangel kann ich aus meiner Sicht deutlich unterstreichen.
Viel Licht liegt auf der Hand, da es der einzige Grund ist für Pflanzen Anthocyanin (Farbstoff der roten Schutzfärbung) zu bilden.
Ebenso möglich ein Nährstoff oder zusätzlicher Nährstoff den ich nicht auf dem Radar habe ;D
Meines Wissens nach, enthalten
Anthocyanide auch keinen Stickstoff.
Ergo könnten Pflanzen das auch bei Nitratmangel und viel Licht noch eher bilden als
Chlorophyll, denn dieses beinhaltet ja Stickstoff. Daher wohl auch Chlorosen (gelblich-weiße Blätter) bei Nitratmangel.
soviel zu meinen Beobachtungen, Gedankengängen
Würde dazu gerne mal eine Veröffentlichung lesen. Das es da was gibt bin ich mir relativ sicher.
Gibt es generell Portale auf denen man wissenschaftliche Veröffentlichungen finden kann?
(Es gibt z.B. Veröffentlichungen, die Sera Siporax (Filtermedium) untersucht haben. Das Zeug war sogar schon im All zu Versuchszwecken mit Fischen. und benötigt dafür natürlich eine Testphase und Analyse.
Leider darf ich diese Veröffentlichung nach erfolgter Rückfrage nicht weiter veröffentlichen, was ich leider respektieren muss.)