Hallo Sanne,
soweit ich es bisher im www gesehen habe, steht der Name "Willow moss" (übersetzt „Weidenmoos“) für Fontinalis antipyretica, Quellmoos:
http://www.killies.com/forum/viewtopic.php?p=4884#4884
. Das ist aber eine formenreiche Art, von der viele Varietäten beschrieben worden sind, und wenn das Moos, das als Willow moss aus Asien importiert wird, wirklich zu F. antipyretica gehört, ist es nur eine Form von vielen, wie auch die Form, die Dieter in einem Bach gefunden hat (wahrscheinlich gehört sie zu F. antipyretica var. antipyretica). Willow moss und Quellmoos sind eh nur Populärnamen, also nichts Verbindliches.
Die einzelnen Formen können unter gleichen Wachstumsbedingungen so große Unterschiede zeigen, dass man sie für verschiedene Arten halten könnte. Und wie Tobi schon geschrieben hat, kann sich das Aussehen ein und derselben Form je nach den Wachstumsbedingungen verändern.
Die schon genannte F. antipyretica var. gigantea und eine ähnliche F.-antipyretica-Form, die ich beide in stehendem Wasser gefunden hatte (ein Tongrubensee nördl v. Berlin und der Kalksee in Rüdersdorf b. Berlin), wachsen gut in meinem AQ (ca. 22-25°C), die erstere schon seit ca. 1997. Sie stocken aber im Wachstum bei CO2-Mangel. Eine Fließwasserform aus der Leine in Göttingen, die aussieht wie Dieters F. antipyretica, wuchs im selben AQ nicht gut. In Dieters AQ sind die Bedingungen (Nährstoffverhältn., CO2-Konz.?) für die Fließwasserform sicherlich besser.
Es gibt noch einige weitere Fontinalis-Arten, von denen aber bisher offenbar nur wenige in AQ's gehalten werden.
Mit F. hypnoides (Kalksee, Rüdersdorf b. Berlin) u. F. duriaei (F. hypnoides var. duriaei) aus dem Thermalteich von Tapolca (Ungarn) habe ich im selben AQ bisher auch gute Erfahrungen gemacht. Beide Arten (oder Varietäten?) sind zarter und schlaffer als F. antipyretica, die Blätter sitzen dichter, sind schmaler und nicht längsgefaltet
@René: Das mittlere Moos auf Deinem Foto habe ich ja von Dir bekommen, ich kann mit Sicherheit sagen, dass es keine Fontinalis ist, da die Blätter eine Mittelrippe haben (bei F. fehlt sie) und die Blätter zerstreut um den Stängel herum angeordnet sind (bei Fontinalis i.d.R. in 3 Zeilen). Mglw. gehört es zu Drepanocladus.
Gruß
Heiko