Hallo zusammen,
schön, dass ich nicht immer nur "Hallo Nik" schreiben kann - ist aber mit nichten negativ gegenüber Nik zu verstehen.
Ich versuche noch einmal in Kürze das Wesentliche zu schildern, damit es übersichtlicher wird:
2 Hauptprobleme:
1.) Algen:
a) Pinselalgen am Echinodorus (nur an grünen Blätter, egal wie alt), gewellter Wasserkelch, Zwergnadelsimse
und an den Vallisnerien, (und an der nicht mehr vorhandenen Deko)
b) Fusselalgen an Helanthium, Vallisnerien (nur kurz unter der Wasseroberfläche), roter Tigerlotus
c) braune Fadenalgen vereinzelt an Helanthium
d) Cyanos besonders an den in vitro Marsileas und Zwergnadelsimse, vereinzelt an den Vallisnerien
und Helanthium und Scheiben
2.) Wachstum:
a) Krüppelwachstum an bisher allen Stengelpflanzen (Gymnocoronis und Wasserfreunde sind bereits ausgestorben) und Helanthium (diese wächst zwar schnell, aber neue Triebe nun verkrüppelt und kleine, hele Blätter)
b) eigentlich roter Tierlotus, der seit dem Einsetzen nur noch grüne Blätter treibt
c) Vallisnerien, die mittig z.T. wie nekrotisch werden (siehe weiter oben)
Die Düngung:
a) NO3 dünge ich gar nicht, da mein LW ein NO3 von 20 hat (gemessen mit JBL, stimmt mit TW-Analyse überein). NO3 schwankte seit der Neeinrichtung immer zwischen 20 und 40.
b) PO4 habe ich 0,2 im LW, mit voll bestücktem Filter war es nie unter genau diesen Wert zu bekommen. Aktuell liege ich mit fast leerem Filter bei 0,1 (3 Tage nach 50% WW) morgen messe ich erneut, mal sehen. Als die Algenproleme besser waren, aber nicht der Krüppelwuchs hatte ich das PO4 zwischen 0,5 und 1,0 mittels AR Makro Basic NPK gehalten. Gemessen wurde mittes JBL sehr engmaschig.
c) Kalium ist im LW so bei 2,4. Seit geraumer Zeit halte ich das zwischen 10 und 15 mittels Kaliumsulfat (rechnerisch mit 0 Verbrauch angenommen). Da ich ja alle zwei Wochen WW zu 50% mache und das WW wieder mit den 15 aufdünge sollte da eigentlich kein Mangel entstehen. Krüppelwuchs kommt ja auch nicht durch zu wenig Kalium, sonder durch zu viel. Und da Kalium nur durch Düngung kummuliert scheidet ein zuviel davon schon mal aus.
d) Fe und Co: Gedüngt habe ich anfangs mit dem JBL Ferropol nach Eisenmessung (wieder JBL) und habe versucht den Spiegel zwischen 0,1 und 0,5 zu halten. Das war kein Problem, denn der JBL Ferropol hat ja eine viel höhere Eisenkonzentration in Bezug zu den anderen Spurenelementen, als andere Volldünger. Dennoch hatte ich auch bei diesem Dünger einen Fe-Verbrauch von 0,03 bis 0,08 mg/l und Tag was ja laut Nährstoffrechner utopisch viel ist. Komischerweise benötigte ich genau die empfohlene Dosis um den Spiegel zu halten. Bin dann aber auf den AR Mikro Basic umgestiegen, da ja viele davon schwärmen und die Theorie und Praxis von Aquasabi, Aquarebell in sich völlig schlüssig sind. Leider habe ich auch hier wieder genau denselben hohen Eisenverbrauch wie beim JBL. Trotz leerem Filter und kranker Pflanzen. Aber einen Fe-mangel scheinen sie nicht zu haben. Trotzdem denke ich, dass bei Nichtnachweisbarkeit des Fe im Wasser es auch nicht für Pflanzen nutzbar ist. Entweder frisst meine böse Mikroflora die Stabilisatoren auf und setzen das Eisen frei, wo es dann zu irgendwas reagiert oder meine hohe GH verdrängt das Fe aus den Chelatkomplexen.
Aktuell dünge ich 3 ml AR Mikro Basic täglich, wie auf der Flasche empfohlen.
e) CO2 mittels Druckgas und Nachtabschaltung ist nun so bei 40 seit einigen Tagen.
Das Licht:
4xT5 mit 24 W (2x865, 2x840) mit Dennerle Reflektoren über meine 80x50x60 (BxTxH)
6 Stunden volles licht eine Stunde Dimmung
Ich habe schon alles ausprobiert: mit Reflektoren und ohne, 12 Std., 10 Std., 8 Std., verschiedene Beleuchtungsphasen (mittags ohne 840, morgens und Abdens ohne 865) mal nur einen Balken an, mal drei, verschiedene Röhrentypen 965, 830, 827, 880 ALLES (selbst die Belceuchtungsdauer) ohne sichtbaren Einflus auf die Algen oder das Krüppelwachstum!
So, nun konkret zu Euch
Nitrat war bis jetzt kein Thema, da du im Leitungswasser so viel vorhanden hast?! Womit testest du den NO3 Gehalt selber?
Ich pers. würde mehr NO3 zudüngen und CO2 aufdrehen und den Volldünger geringer zusetzen.
Hi Tobias,
wie oben geschrieben ist das NO3 im LW 20 und messentue ich es mit JBL. Auf welchen Wert würdest Du NO3 aufdüngen? Mehr als 20? CO2 habe ich abgearbeitet. Soll ich noch weniger als 3 ml/d vom AR Mikro Basic auf 200 Nettoliter düngen?
nach dem ich nun die Zeit gefunden habe alles zu lesen, habe ich bemerkt, dass du die Steine kürzlich entnommen hast, sie aber nach dem überstandenem Algenproblem (oder etwas früher) wieder hineingeben willst.
Davon rate ich dringend ab.
Es ist mir auch irgendwie unverständlich, warum dich da noch niemand darauf hingewiesen hat. Seit ganzen 3 Monaten nicht. Kann mir das nur so vorstellen, dass man manchmal den Wald vor lauter Bäumen (oder Mikroflora und Düngeempfehlungen) nicht sieht.
Hi Erwin,
genau, die Steine sind zur Entalgung raus und sollen wieder rein, wenn das Becken stabil ist. Ganz am Afang hatte ich CO2 auch bei 40, bis Nik mir empfahl das CO2 nicht so weit aufzudrehen. Aber selbst bei einem CO2 von 40 stieg die KH nicht an, nicht um 1°! Aber bei einer GH von 22 und einer KH von 12 mit einem alkalischen pH wird sich der Kalkstein auch nicht auflösen. Aber falls ich doch noch eine UOA anschaffe und mal vernünftige pH, KH und GH Werte habe, dann mache ich vor dem Wiedereinsetzen mal einen Test mit angesäuertem D- Wasser und messe, wie sich die KH und GH ändern.
Leider glaube ich nicht, dass das Entfernen der Steine mein Problem lösen wird.
Bemerkenswert ist ein Phänomen, das ich beobachtete, als ich die Steine im Vordergrund, die alle mit Pinselalgen übersäht waren einfach umgedreht habe, also mit der Seite nach oben, die zuvor im Kies vergraben war. Darauf bildeten sich über 10 Wochen hinweg überhaupt keine makroskopisch sichtbaren Algen. Steckt die Mikroflora doch im Kies fest?
Das die dann auf älteren Blättern auftauchen, ist nix besonderes.
Hi Nik,
naja, zumindest bei meinem Echinodorus spielt das Alter der Blätter beim Pinselalgenbefall keine Rolle, sondern die Farbe! Rote Blätter bekommen da einfach keine Pinselalgen, egal wie alt sie sind. Nur die grünen. Aber klar hast Du recht - bei mir funktioniert es einfach nicht und da helfen solche Phänomene eben auch nicht weiter.
Das das mit ständig PO4 besser lief ist mir auch nur ein eindeutiges Indiz für ein Problem. BTW, meine Becken laufen idR. mit PO4 n.n. und CO2 nie mehr als 20mg/l. Das CO2 ist bei dir keinesfalls die Ursache. Sowohl höhere PO4- als auch CO2-Gehalte werden auch benutzt um Probleme zu unterdrücken. Lösung ist das keine.
Denkst Du nicht, dass die Unterdrückung dieser Probleme mittels CO2 und PO4 der Mikroflora die nötige Zeit verschaffen könnte, die sie benötigt um das Becken zu stabilisieren? Ich habe auch schon überlegt, ob nicht durch die ständigen WW durch das eingebrachte Chlor/Chlordioxid im LW die Mikroflora ständig eins übergebraten bekommt.....
Ich würde weiterhin nicht die hohe GH als primäre Ursache deiner Probleme anführen. Allerdings stünde nun schon deswegen der Versuch einer Kaliumzugabe an.
Wie meinst Du das? Kalium dünge ich ja mittels Kaliumsulfat seit geraumer Zeit aber sicher nicht über. Würdest Du mal versuchen das Kalium so Richtung 30 bis 40 zu treiben?
Im Prinzip habe ich jetzt 4 Möglichkeiten:
1) Kies raus Sand rein und hoffen, dass die MF sich dort nicht mehr verstecken kann.
2) UOA und hoffen, dass durch gesündere und besser wachsende Pflanzen die Algen weniger werden
3) warten und der MF einfach noch Zeit geben, ggf. weniger WW
4) das von Nik vorgeschlagene Bakterienzegs geben
Ich weiß erade wirklich nicht mehr weiter.
Morgen zumindest gibt es neue PO4 Werte.
Gruß
Oli