Hallo zusammen,
wegen Amanos und Pinselalgen ... Ist ja schon länger her, aber Pinselalgen hatte ich mal in großflächig durchgängigen Matten und hatte damals mit den Amanos meine ersten Garnelen überhaupt, schon wegen der Pinselalgen, versucht. Das Bild vergesse ich nie, wie die eine völlig mit Pinselalgen bewachsene Kokosnuss in einigen Tagen in scharf abgegrenzten Flächen immer weiter blitze blank gefressen hatten. Insgesamt waren die aber mit der Menge überfordert. Das waren übrigens die, die nach der Umstellung wenig danach gar keine Algen mehr hatten und bis zu 12 Jahre alt wurden. Da sehe ich aber keinen Zusammenhang.
@ Dieter in-vitro Pflanzen sind emers gezogen und bringen gar nichts mit, die würde ich später einsetzen. Kann ich auch nicht bestätigen, dass die gut anwachsen. Im Gegenteil, mitunter sind die beinahe vollständig kaputt gegangen bevor die sich dann berappelt haben und dann auch marschiert sind.
Das habe ich mal rausgesucht, das war U.graminifolia in-vitro, aber schon eine Weile nach dem Einsetzen. Die war beinahe vollständig verschwunden - bis auf drei Fitzelchen. Wirklich Fitzelchen! Ich hatte schon einen Haken an die U.g. gemacht. Das sind die drei Fitzelchen.
Die marschierte dann problemlos und durchaus zügig. Später war der Vordergrund vollständig bewachsen.
Oben auf dem Stein war eines der seltenen Algenaufkommen, weshalb ich das Bild überhaupt gemacht hatte. Unten die Rennschnecke(n) hat(ten) sie dann beseitigt. Der Stein hatte kurzzeitig eine vollständige Kappe dieser ... Punktalgen kommt noch am besten hin. War eine sehr kurzfristige Erscheinung, habe auch keine Idee woher das kam.
Das war auch so ein gut laufendes, stabiles Becken. Da ist nichts besonderes dran, es war nur lediglich auf die im gewünschten Sinne funktionierende Mikroflora zu achten. Wie häufig, nur ein grober Filterschwamm auf der Ansaugseite und Quarzsand. Nicht deswegen- es erleichtert es nur - sondern wegen der Mikroflora ist so etwas dann einfach Nährstoff- und Algenunempfindlich. Das ist Algenprevention, die einem guten Algenratgeber erst einmal voraus gehen muss. Das, was da jetzt wieder aufgegleist wird, mag besser sein, ist aber vom Ansatz genauso ungenügend wie jeder andere im Netz - wobei ich mir die seltenst überhaupt noch ansehe.
Es gibt prinzipielle Unterschiede zu Kiesen und gedüngten soils. Bei allgemein gröberen Substraten besteht die Möglichkeit des sich Zusetzens mit organischen Stoffen und daraus resultierenden unerwünschten Prozessen. Die ADA soils sorgen anfänglich für reichlich Ammonium, was den Zwang zu reichlicherer Substratfilterung mit sich bringt. Kiese halte ich für gleich völlig sinnlos im Pflanzenbecken, da spricht schlicht nichts dafür, aber die gedüngten soils sind durchaus attraktiv und es spricht nichts dagegen nach dem Ammoniumpeak die Filterung anzupassen, auf die Mikroflora zu achten. Weniger Filtersubstrat entspannt ja auch die Düngung. Das sind bei vorgedüngten Soils keine Punkte weshalb ich davon abraten würde, aber zuraten würde ich dann zu einem angepassten Betrieb. Im Resultat kommt es auf das Gleiche - mit einer geringen, gut zu akzeptierenden Unwägbarkeit bei den vorgedüngten soils. Sonst ist "so ein Algenratgeber" doch nur ein herum schustern am Symptom - denn das Becken läuft schon nicht! Symptombekämpfung kann man durchaus machen, auch sinnvoll, muss dann aber als Symptom erkennbar sein, genauso was die Ursache ist. Wenn die Ursache nicht behoben wird, dann muss permanent daran herum geschustert werden. Und irgendwie hoffe ich ja schon mit meinen, wiederholten Setups zu zeigen, dass ein solcher, grundsätzlich pflegeleichter Betrieb möglich ist. Inzwischen gibt es ja auch hier im Forum einige sehr schöne Beispiele.
Ich weiß, ich erwarte da viel, wahrscheinlich weiterhin zu viel, denn schaut man sich die Praxis an, dann sehe ich das mein Gefasel von Mikroflora und Biofilm durchaus häufiger dazu führt darüber nachzudenken und das sogar für sinnvoll zu befinden, aber praktisch fehlt eindeutig die Konsequenz, weil die Leute sich ab einem gewissen Punkt mit dem Status Quo, d.h. den für akzeptabel befundenen, vielleicht "beherrschbaren", aber weiterhin latent vorhandenen Problemen arrangieren. Ich denke, da erkennen sich viele wieder. Das wichtige bei der Geschichte ist aber das konsequente Nichtakzeptieren von auch nur scheinbar geringen Problemen,
sonst erreicht man diese Leichtigkeit des Betriebes nicht!
Das ist nicht jedes mal ein 100%er, manchmal wird es einfach nicht richtig. Mikroflora ist zu vielfältig und es muss noch einmal von vorne versucht werden, aber ein solch gut funktionierendes Becken sollte jeder erreichen wollen/haben.
Wegen der größtmöglichen Transparenz ist so ein gering gefiltertes Sandbecken eine ausgezeichnete Schule um den Betrieb eines Aquariums zu verstehen. Das wird in jedem Fall die Basis meiner geplanten "Pflanzenzucht" sein. Mit den Pflanzen daraus könnte ich mir aber sehr gut auch ein Schaubecken mit vorgedüngtem Soil und "angepasstem Betrieb", d.h. Filterung vorstellen.
Es ist die Frage ob sich Leute finden, die das auch von sich aus mit Soil machten. Mit Sand haben das ja auch einige getan
und dann hat das aufgrund des eigenen klaren Zieles erheblich bessere Chancen auf Erfolg. Meine Nummer mit der Mediation von gering gefilterten Sandbecken betrachte ich als in der Summe gescheitert. Es funktioniert ein "Hintragen" einfach nicht, wenn der Betreiber das Ziel nicht ausreichend vor Augen hat. Es ist zuallererst eine Frage der Konsequenz!
Beispiele mit Soils zeigten auch die universelle Gültigkeit, die allgemeine Bedeutung von Mikroflora - sollte so schon klar sein. Ich weise nur begründet darauf hin, erfunden habe ich sie nicht.
Umgesetzt ist es noch ungenügend.
Mit solch einer Voraussetzung, d.h. der praktischen Umsetzung, des für gut Befindens oder des Verwerfens, was diesem Hochleistungspflanzenforum übrigens auch gut zu Gesicht stünde, ist so ein konventioneller Algenratgeber pillepalle - oder gibt es die Absicht einen mäßigen Beckenbetrieb über Symptombekämpfung zu zementieren? :shocked: Was für eine zweifelhafte Hilfe ist das für einen Anfänger! - Deshalb kann ich bei dem Algenratgeber nicht mit!
Gruß, Nik