Hallo,
da gehts nicht um Algen oder unerwünschtes aus dem Wasser. Es dürfen keine Sporen oder sonstige Keime dran sein. Die würden sich ansonsten prächtig vermehren, während das Pflanzenmaterial verfault. Man muß das alles tatsächlich steril bekommen. Und das ist die Gradwanderung. Die Pflanze muß noch leben, während die Keime an der Pflanze, in der Luft und im Substrat abgetötet werden müssen. Das stelle ich mir bei submersen Pflanzen die ja kaum eine Barriere zur Umgebung haben äußerst heikel vor. Bei meinen Karnivoren ist das vergleichsweise einfach.
Das mit dem invitro ist auch noch auf anderer Ebene von Bedeutung. Es gibt Samen, die sehr schwer zum keimen zu bewegen sind und die dann, wenn sie doch gekeimt sind, gerne verfaulen oder ewig im Keimblattstadium bleiben. Meist weiß man einfach zu wenig über die Stratifikation der betreffenden Art oder es lassen sich benötigte Bedingungen schlecht oder gar nicht nachstellen. Invitro gibts da Methoden mit manchen solchen Spezialisten klarzukommen. Wobei der damit verbundene Einsatz von z.B. Hormonen umstritten ist.
Byblis aquatica ist z.B. eine solche Pflanze. Buschbrand mit anschließender Überflutung ist schwer nachzustellen. Noch dazu hat sie winzige Samen. Konventionell habe ich schon aus 50stk 3 Pflanzen groß bekommen, so um 1cm sind die tierisch empfindlich, was bei invitro Aufzucht kein Problem ist. Die Keime, die ihr als Jungpflanze zum Verhängnis werden gibts nicht.
Gruß, Helmut