Hallo Sabine,
Sabbeline":33uediyj schrieb:
Das mit dem unterdrücken und fördern leuchtet ein. Das Problem ist nur, dass man anderes handeln muss je nach dem was man unterdrücken/fördern will. Bei der einen Sorte von Organismen hilft das eine bei der anderen hilft das andere. Wenn es was grünes ist, kann man sicher sagen da hilft weniger Licht. Aber wenn es das nicht ist was hilft dann? Es wird sicher nicht eine allgemeingültige Handlung geben, die alle Probleme beseitigt. Und woran erkenne ich welcher Organismus mein Problem verursacht. Wenn ich weiß welcher Organismus es ist, lässt sich daraus ableiten was man machen kann, also was unterdrückt bzw. fördert. Das was den einen Organismus unterdrück kann auch den anderen fördern. Vielleicht ist weniger Licht auch mal nachteilig, da dann z.B. die Pflanzen weniger wachsen und dadurch mehr Nahrung im Wasser verbleiben, wodurch sich dann der Organismus sich besser vermehren kann. Vielleicht ist es auch so, dass sich bestimmte Organismen fast immer in einer bestimmten Art und Weise (Problem/gewünschtest Erscheinungsbild) äußern. Dann könnte man auch direkt vom Problem zur Lösung überspringen. Die Organismen also als Black Box betrachten, so wie Nik/du das mach(s)t. Trotzdem muss man dann immer noch wissen was man am besten bei welchem Problem macht und wie die Probleme voneinander abgerenzt sind.
du gehst gleich wieder zu sehr ins Detail. Das Feststellen der Ursache geht nur grob in einer ausgesprochen übersichlichen Anzahl von Fällen. Diese sind eine Bakterien-/Algenblüte, eine Kahmhaut, Cyanobakterien und auch Kieselalgen. Letztere zeigen eine deutliche Abhängigkeit zum Biofilm.
Bis auf die Kieselalgen sind das die Fälle bei denen unterdrückende Maßnahmen etwas bringen.
- Bei der Bakterien-/Algenblüte kann das massiver Wasserwechsel, eine Schnellfeinfilterung (mechanische Filterung
), ein UV-C, evtl. auch ein Fällungsmittel sein
- Bei der Kahmaut kann das regelmäßiges manuelles Abschöpfen, plätschernde Wasserbewegung, ein Oberflächenabzug, ein Hydor BioFlo, etc. sein.
- Cyanobakterien kommt man immer über Lichtentzug bei, die Kaliummethode wird diskutiert oder gleich das Aquarium mit üppig Mulm, ausgewaschenem Filtersubstrat aus einem funktionierenden Becken einsauen. Letzteres zeigt ebenfalls die Wechselwirkung mit dem Biofilm deutlich auf.
In diesen Fällen gilt, die unerwünschten Erscheinungen so lange gering zu halten bis die frei gewordenen Freiräume anderweitig besetzt sind.
Dann gibt es die Gruppe der diffusen Probleme. Ich nenne nur ein paar Beispiele. Diffus deshalb, weil die in einem Becken ein Problem sind in einem anderen nicht.
- Ureadüngung zieht Algenprobleme nach sich, Ammoniumdüngung passt genau so dazu.
- höhere Kaliumgehalte ziehen Algenprobleme nach sich
- Auftauchen von Punktalgen bei niedrigem PO4-Level.
- Bartalgen bei CO2-Mangel
- Preis Mineralsalz führt zu Pinselalgen
- Normaldosis Volldünger ist schon zuviel und führt zu Algenproblemen
- ...
Die Liste lässt sich erheblich fortsetzen und ist ein wichtiger Grund, warum ich so auf der Mikroflora herum reite. Wenn ich ein Becken soweit habe, dann hat es alle diese diffusen Probleme nicht und das ist der Regelfall.
Das sind aber Fälle, die nicht greifbar sind, dann muss versucht werden das Becken mikrobiologisch umzustimmen. Das geht mit Mulm und submersen Pflanzen aus funktionierenden Becken. Das kann mühsam werden und der Fokus muss auf den Maßnahmen zum Umstimmen der Mikroflora liegen.
Die Übersichtlichkeit eines Setups mit Sand, Geringfilterung und ausschließlicher Wasserdüngung hat mir sehr geholfen. Das es auch anders geht, steht außer Frage, aber dieses ziemlich eindeutige Erkennen, Zuordnen können will ich nicht aufgeben. Zu dem Thema mache ich schon lange rum und wenn ich mit stark gedüngten Soils oder Kies und/oder viel Filtersubstrat anfinge, dann ist meine Erfahrung nur noch die Hälfte wert, weil der Einfluss dieser Komponenten mehr oder weniger ungewiss ist.
Das heißt mit Plexiglas machst du die Barriere? Verkleidet heißt dann auch wieder mit Steinen oder Holz?
Plexiglas ist nicht sonderlich gut zu verarbeiten. Bryan hatte schon schwarze bzw. weiße Kunststoffbastlerplatten aus dem Baumarkt erwähnt. Wenn das davor nicht ausreichend bepflanzt wird, dann verkleidet man es mit Steinen/Holz. Eine festere Teichfolie wäre auch eine Möglichkeit.
Gruß, Nik