Bodengrunddüngung ja oder nein

Sabine68

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Hallo Kurt,


Interessieren würde mich wie stark sich die Stängelpflanzen verwurzeln und ob sie unten kriechende Ausläufer bilden.


Ja - sie wurzeln ähnlich wie mit Bodengrunddünger

Dem Bodengrund wird viel Aufmerksamkeit gewidmet und es wird sehr viel Geld dafür ausgegeben um nur eine einigermaßen passable Standzeit zu erreichen.
Er ist relativ schnell ausgelaugt und er wird mit Düngetabletten, Lehmkugeln usw.wieder aufbereitet.
Man kann dann nicht sagen es wird nur über die Wassersäule gedüngt.Würde in einem nur über die Wassersäule gedüngt gefahrenen Aquarium nach 2 Jahren zb.die Nymphaea Lotus noch vernünftig wachsen?

Ohne guten Bodengrund bekommt man meiner Meinung nach keinen auf Dauer zufriedenstellenden Pflanzenwuchs.

Ich praktiziere ja auschließlich Wasserdüngung. Bei mir ist nichts an Dünger im Bodengrund und das funktioniert hervorragend. Wink

Die meisten Pflanzen kommen damit sehr gut zurecht und wachsen auch auf Dauer gut.
Auch Echinodoren sind so gut gewachsen, daß sie mir zu groß wurden.

Ich könnte mir vorstellen, daß es sicherlich Einschränkungen bei Pflanzen gibt, die ein besonderes Bodenmilieu benötigen.
Da fällt mir gerade die Tonina ein - ich glaube, die benötigt ein saures Bodenmilieu - die wollte bei mir auch im weichen Wasser nicht richtig und ist mit Blattdüngung nur sehr langsam gewachsen.
Da vermute ich halt, daß es am Boden gelegen hat
 

Sabine68

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Beitrag von Kurt

BEITRAG VON KURT



Sabine68":1ewui27l schrieb:
Hallo Kurt,

Kurt":1ewui27l schrieb:
Interessieren würde mich wie stark sich die Stängelpflanzen verwurzeln und ob sie unten kriechende Ausläufer bilden.
Ja - sie wurzeln ähnlich wie mit Bodengrunddünger
Ich praktiziere ja auschließlich Wasserdüngung. Bei mir ist nichts an Dünger im Bodengrund und das funktioniert hervorragend.: Wink:

Zur Ausläuferbildung.
Vielen Dank, das ist gut zu wissen.

Zu deiner Düngung,
das wird auch so sein und gut funktionieren, aber den Unterschied zu einem richtig aufbereiteten Bodengrund kann ich eindeutig sehen. Bei abstellen oder zu niedrigen Durchfluss meiner Durchsickerung ist der Pflanzenwuchs auf jeden Fall schlechter, das kann ja dann nur mit der Nährstoffzufuhr zusammenhängen.Du kennst vielleicht aus meinem Thread Mangelerscheinungen viewtopic.php?t=651 den Zustand meiner Tigerlotus bzw.die vorhandenen Probleme.
Gebe mal ein Bild der Lotus von Heute ein, die Blätter sind zur seit 20cm groß, und was kommt noch?
 

Sabine68

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Hallo Kurt,

ich hatte ja auch schon Bodengrunddünger drunter - Terrdrakon von DRAK. :wink: und Düngekugeln
Ich konnte da keine Unterschiede zur ausschließlichen Wasserdüngung feststellen.

Vielleicht kann Nik auch noch was dazu sagen - er praktiziert es ja ähnlich wie ich und wie seine Beobachtungen bei seinem Becken waren/sind.

Allerdings ist es auch so, daß man bei auschließlicher Wasserdüngung Fehler recht schnell quittiert bekommt.
Hat man noch Bodengrunddünger, wird das eher kompensiert :wink:

Hier mal ein Foto meine Echinodorus uruguayensis mit ausschließlicher Wasserdüngung

 

Sabine68

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Beitrag von Kurt

BEITRAG VON KURT


Hallo Sabine,

Sabine68":1ln7ra9g schrieb:
Hallo Kurt,
Vielleicht kann Nik auch noch was dazu sagen
wäre nicht schlecht!

die Echinodorus uruguayensis sieht ja gut aus, was mir auffällt sind die weißen Wurzeln.
Bei mir sind die Wurzeln überwiegend bräunlich teilweise auch rötlich.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Re: Beitrag von Kurt

Hallo Kurt,

Kurt":1t86rf2v schrieb:
Hallo Sabine,

Sabine68":1t86rf2v schrieb:
Hallo Kurt,
Vielleicht kann Nik auch noch was dazu sagen
wäre nicht schlecht!

die Echinodorus uruguayensis sieht ja gut aus, was mir auffällt sind die weißen Wurzeln.
Bei mir sind die Wurzeln überwiegend bräunlich teilweise auch rötlich.
da wird die Bodendurchsickerung in Form von oxidierten Ausfällungen eine Rolle spielen. Ein oxidatives Millieu im Wurzelraum schätze ich jetzt nicht so günstig ein. Meine zwei Echinodoren hatte ich damals aus dem 80x50x60 (das war von den beiden dicht) gezogen und die haben eigentlich immer weiße Wurzeln - außer sie schieben die Wurzeln in rötliche lateritartige Bodendünger.
Interessant an Sabines E. ist die vergleichsweise kleine Wurzel. Bei meinen beiden Riesen, die nicht gut ernährt waren, habe ich ein erschreckend großes Wurzelwerk herausgezogen. Die Menge an ausgebildeten Wurzeln korreliert eindeutig mit dem Ernährungszustand der Pflanze. In einem Becken mit ungedüngtem Sand, im anderen Becken mit Terrdrakon (beta Version) drunter, konnte ich keine wirklich zuordenbare Unterschiede im Wurzelwachstum feststellen. In beiden Fällen wurden Nährstoffe über's Wasser ergänzt. Relativ geringes Wurzelwachstum, auch Wasserwurzeln, ist für mich immer ein positives Zeichen. Das ist ein wichtiger Grund, warum die Düngung bei mir immer mehr über's Wasser ging. Vorteil ist die sehr direkte Rückmeldung, Nachteil ist die schwierigere gleichmäßige Versorgung.
Mit den ADA Substraten gibt es nun ja auch das andere Extrem eines superfetten Nährstoffdepots im Substrat. Ich tue mir mit so etwas schwer, weil ich nicht weiß was los ist. Das brauche ich aber so klar wie möglich um Nährstoffeinflüsse bei Pflanzen besser zuordnen zu können.

Gruß, Nik
 

SebastianK

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Was haltet ihr denn davon Flüssigdünger über ein System in den Bodengrund einzubringen? Ich weiss nicht ob ich da richtig liege aber ich glaube ADA Green Drop ist für sowas gedacht! ich meine der Flüssige Dünger löst sich ja nicht vollständig im Wasser! Somit sollte der Boden doch auch etwas Dünger aufnehmen oder? Habe da leider keine Ahnung, daher bin ich froh, dass es hier so viele Profis gibt!
 

kurt

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Re: Beitrag von Kurt

Hallo Nik & Sabine,

nik":768woub9 schrieb:
Vorteil ist die sehr direkte Rückmeldung, Nachteil ist die schwierigere gleichmäßige Versorgung.

Die Durchsickerung der Bodenkammer ist aber auch problematisch, funktioniert nur über Kontrolle des Redox,
habe mal ein Bild meiner Bodenkammer gemacht.


Bald werde ich Stängelpflanzen einkürzen müssen, werde dann mal auf Foto festhalten wie die Wurzeln aussehen.
Vielleicht kann man darüber Rückschlüsse ziehen.Seit meinem Redoxwert zwischen 480 bis 510mv. klappt es bei mir ganz gut.
Die Wasserwurzeln sind bei mir jetzt komplett verschwunden. Mal sehen was noch wird,ich werde das mal weiter verfolgen.
Die Möglichkeiten zwischen Wasser und Bodendüngung sind eine interessante Sache.
Bei zu starker Strömung entstehen die schwarzen Faulstellen in den Stängeln, weißt du was darüber, leider komme ich da trotz mehrfachen
Nachfragen einfach nicht weiter.

@ Sebastian,
einfach ausprobieren,
Bei mir funktionierte das mit einer Spritze und 7 cm langer Injektionsnadel ganz gut, der Effekt wäre ja in etwa der gleiche.
Volldüngersorten gibt es ja genug.
 

kurt

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Hallo Mario,

durch ein Sauerstoffarmes Milieu bis hin zur Denitrifikation, man bekommt ja so ein niedriges Redoxpotenzial. Kontinuierlich überwache ich mit einer im Aquarium installierten Redoxelektrode.Der Kunststoffboden mit dem aufgelegten Siebgewebe ist eine Lochplatte.Zu der Kammer führt eine (nach Krause)leicht modifizierte Kohlensäurepumpe ,damit erreicht man die nötige langsame Durchflussgeschwindigkeit.Sie wird mit einem Blasenzähler eingestellt.

Vielleicht hilft dir der Link weiter
topic-628.html
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

hier die angesagten Bilder von der Wurzelbildung nach 10 Tagen.
Die Farben der Wurzeln haben sich bei mir auch geändert, gedünkt wurde auch nur noch mit Ferrdrakon und PPS-Pro System.
In wie weit die Wurzeln komplett sind weiß ich nicht ganz genau, es hat beim herausziehen gehackelt, so als wenn was abreißen würde.
Es könnte sein das die Wurzeln schon bis in die Bodenkammer gewachsen waren.Sie sind ca. 8 cm lang (Bodengrundhöhe).
Die Wurzeln habe ich zum Fotografieren in den Deckel einer Tupperdose (der mit Wasser gefüllt wurde)gelegt, weil sie sonst
zusammenkleben und man nicht viel erkennen könnte.

Vallisneria spiralis


Heteranthera zosterifolia


Limnophila sessiliflora



@Sabine

Sabine68":2wgxm41u schrieb:
Da fällt mir gerade die Tonina ein - ich glaube, die benötigt ein saures Bodenmilieu - die wollte bei mir auch im weichen Wasser nicht richtig und ist mit Blattdüngung nur sehr langsam gewachsen.

meinst du die Tonina sp. Belem?
Ich werde sie mal bei mir ausprobieren (Lernprozess) ,es könnte ja klappen.Mit der Lichtstärke ist das ja so eine Sache,man muss auch klares Wasser haben,aber was ist das?Die Leitfähigkeit kann man auch nicht mit bloßem Auge sehen.Genaue Werte bekommt man nur mit einem Luxmeter und die Messzelle müsste im Aquarium auf dem Bodengrund liegen.Ich spreche das an weil im Forum so viel über Wassertrübungen geschrieben wird.Es wird mit der Powerbeleuchtung übertrieben,meiner Ansicht nach muss das gar nicht sein,es gleicht nur Fehlerquellen aus.Ich schweife schon wieder ab. :oops:
 

Sabine68

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Hallo Kurt,

hmm- interessant mit deinen weißen Wurzeln.
Vielleicht wird dein Bodendgrund aber auch ungleichmäßig durchströmt. Wäre eventuell eine Möglichkeit.

meinst du die Tonina sp. Belem

ja - u.a. - ich denke die Eriocaulon-Arten gehören auch dazu

Es wird mit der Powerbeleuchtung übertrieben

Es liegt halt daran, was man machen möchte :wink:
Wobei ich denke, daß ca 0,5W/l T5 oder HQI bei den meisten, vielleicht auch bei allen Pflanzen vollkommen ausreichend ist, um sie zu pflegen. Und eine ganze Menge von Pflanzenarten kommen auch mit weniger aus.
Kommt natürlich noch auf die Beckenhöhe an

,meiner Ansicht nach muss das gar nicht sein,es gleicht nur Fehlerquellen aus.

Was meinst du mit Fehlerquellen? Eigentlich sind Starklichtbecken recht schnelllebig. Fehler machen sich dort viel schneller und stärker bemerkbar als in Schwachlichtbecken
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Sabine,

ich glaube auch nicht das der Bodengrund gleichmäßig durchströmt wird, ich sehe das wie Wolken am Himmel.Wie sollte man das Technisch lösen? Die Grundvoraussetzungen scheinen aber zu stimmen und wirken sich positiv aus.Die Ungenauigkeiten werden wohl aufgefangen.Die Redoxeinstellung hat sehr geholfen.


Sabine68":2z48twu2 schrieb:
Was meinst du mit Fehlerquellen?

gemeint sind Lichtfarben und die gleichmäßige Aufteilung der Neonröhren zur Wasseroberfläche bzw.der Abstand .Wenn das nicht optimal ist braucht man mehr Licht, da ist einiges machbar und deshalb wird ja auch viel selber gebastelt.
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

war mal wieder neugierig und habe meine Bodengrundblende abgebaut, um zu sehen, wie sich der Bodengrund weiter entwickelt.
Weiter oben im Thread ist ein Bild vom vorherigen Zustand, entstanden durch probieren mit Leitungswasser (Silikathaltig). Den gleichen braunen Belag hatte ich auch im Glasgehäuse der UV/C Lampe, meiner Ansicht nach sind die Braunfärbungen Kieselalgen,
auch die Pflanzen waren befallen, bei diesen war es nach mikroskopischer Untersuchung eindeutig Diatomeen.
Beim bemerken der Kieselalgenprobleme bin ich natürlich sofort wieder auf Vollentsalztes Wasser umgestiegen.
Am neuen Foto der Bodenkammer kann man erkennen, dass der Belag mittlerweile wieder verschwunden ist, jetzt sieht er wieder aus wie vor dem Versuch mit Leitungswasser. Der braune Belag am Kunststoffsiebgewebe bzw. der Patte ist wieder blitzsauber.
Erstaunt bin ich, wo sich die Kieselalgen überall festsetzen.
Im oberen Bereich kann man das eindringen der biologischen Abbauprodukte (Mulm) sehen, ob der auch noch teilweise abgebaut wird?
Werde das mal abwarten.

 

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