Hallo zusammen,
bezüglich C. corymbosa kann ich folgendes beisteuern:
Die Pflanze ist unter einer für mich nicht mehr messbaren KH (unterhalb von 0,5) so massiv ins Kraut geschossen, dass ich sie aus Platzgründen schließlich entfernen musste. Die praktisch nicht vorhandene KH hatte keinerlei Auswirkungen. Es kommt wohl eher auf die ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen an und in diesem Fall vor allem CO2!
Hammelfisch":3u9t9lgg schrieb:
könnte jemand kurz begründen wieso "K nie höher als Mg." ?
Was würde durch K höher als Mg verursacht werden?
Eine gute Frage, aber nicht eindeutig zu beantworten. Man muss dabei immer die anderen Randbedingungen im Auge behalten wie Beleuchtungsstärke, Temperatur und sonstige Nährstoffversorgung.
Andreas und ich haben über Jahre Versuche mit verschiedenen Verhältnissen in Bezug auf Ca : Mg : K gemacht und diese auch im Rahmen unserer Möglichkeiten messtechnisch überwacht. Wir haben dabei immer wieder festgestellt, dass Kaliumgehalte oberhalb des Magnesiumgehaltes Probleme bereiten. Die Auswirkungen sind meist unspezifisch und zeigen sich allgemein in schlechtem Wachstum bis hin zu starken Chlorosen und Nekrosen der Triebspitzen. Es reagieren auch nicht alle Pflanzen gleich auf dieses "Missverhältnis", aber bei den empfindlicheren wie z.B. der Ludwigia inclinata v.i. "Pantanal" war es sehr deutlich. Kaliumlastige Becken neigen auch vergleichsweise oft zu Grünalgenplagen. All das ist unabhängig von der Höhe der GH, solange diese nicht zu niedrig ist.
Die Empfehlung "Ca > Mg > K" ist als solche zu sehen und absolut kein "muss". Es ist ein sehr guter Daumenwert für ein pflanzenfreundliches Wasser, das als Grundlage zur erfolgreichen Kultur fast aller Aquarienpflanzen im Starklicht verwendet werden kann. Bewährt hat sich bei mir ein Verhältnis von etwa Ca : Mg : K = 4 : 2 : 1, wobei ich K immer unterhalb von 10 mg/l halte. Der Rest ist Mathematik. Hier kommt es aber beileibe nicht auf ein oder zwei mg/l mehr oder weniger an... :wink:
Biotoecus":3u9t9lgg schrieb:
selber habe ich mal versucht so einigermaßen sinnvolle Werte zu messen und zu protokollieren.
Das ganze Gemesse lieferte eine ziemlich diffuse Sicht auf die Werte: K - Mg - Ca
Wenn nun von bestimmten Verhältnissen gesprochen wird, dann ist es schon schwierig solche Verhältnisse zu erreichen wenn man sie rechnerisch/theoretisch zwar einstellen kann, messtechnisch aber nicht wirklich beobachten/belegen kann (mit Hobby Mitteln).
Da stimme ich in weiten Teilen zu. Ich hatte anfangs auch meine Probleme mit der Deutung der Ergebnisse. Erst durch ausreichend genaue Messkits (M&N) und penible Buchführung kam der Aha-Effekt. Es ist auch sehr wichtig, dem beobachteten Becken bei jeder Veränderung genug Zeit zu geben. Unter drei Wochen geht da nix. Und by the way: richtig lustig wird es, wenn du anfängst, deinen eigenen Spurendünger zu mixen. Da kommt Stimmung auf.
Das Einstellen der Verhältnisse ist eigentlich einfach und muss messtechnisch nur bezüglich K regelmäßig überwacht werden. Ca und Mg ändern sich ja praktisch kaum. Aber die Zehrung von K kann wirklich sehr diffus schwanken. Hier sollte auf jeden Fall regelmäßig durch Messung kontrolliert und ausgeglichen werden. Mit dem vergleichsweise preiswerten Test von JB_ ist das jetzt auch einfach und brauchbar möglich.
Da derzeit vermehrt Leute Kalium messen, kommt bei der einen oder anderen Beckenbeschreibung mehr Licht ins Dunkel. Und oftmals bei Problembecken liegt der Kaliumgehalt jenseits von gut und böse; achtet mal darauf. Generell wäre es natürlich sehr interessant, wenn mehr Pflanzenfuzzies hier eigene Versuche machen und die Ergebnisse dann posten.
Biotoecus":3u9t9lgg schrieb:
Mitunter haben wir schon wahre Fiasken bei NO3, Fe und PO4 Tests erlebt.
Da sagst du was. Ich gehe davon aus, dass das gros aller veröffentlichten Messungen hier im Forum für die Katz ist. Man kann es nicht oft genug sagen: kauft nicht irgendeinen Mist, sondern nur die hier im Forum empfohlenen Messkits.
gert":3u9t9lgg schrieb:
- gibt es Erkenntnisse / Erfahrungen o.ä. ab wieviel mg/L Mg als Mangel an Pflanzen zu erkennen ist , oder ist der Mg - Mangel erst bei 0mg/L vorhanden ?
Bei 0,0 mg/l ist klar. Aber wo darüber die Gerenze liegt, da habe ich auch keine exakte Antwort. Man muss dabei immer den Ca-Gehalt berücksichtigen, da hier Antagonismen auftreten können. Allgemein hat sich aber eine sehr geringe GH (und damit Ca- und Mg-Gehalte) für Pflanzenaquaristik nicht gut bewährt. Persönlich würde ich Mg-Gehalte unter 10 mg/l nicht empfehlen. Allein schon wegen des erforderlichen Kaliumvorrats in der Wassersäule. Mit der Kaliumversorgung sollte man nämlich auf keinen Fall low-level-Experimente machen, weil Kaliummangelschäden irreversibel sind. Es braucht Wochen, bis sich die Pflanzen davon erholen.
Viele Grüße,
Werner