omega
Well-Known Member
Hi Frank,
Hast Du mal genauer hingesehen, wie weit das Hochklappen der Blätter am Stiel runter reicht? Die allermeisten meiner Stengelpflanzen und meine Cryptocorynen machen das, die Stengelpflanzen aber nur die obersten zwei, drei Internodien weit.
Oft wird behauptet, es läge an der Lichtmenge, wann Pflanzen ihre Blätter hochklappen. Zur Nyctinastie schreibt diese Literaturstudie:
"Solche Rhythmen beruhen auf einem endogenen Mechanismus, weil sie auch ohne Umweltstimuli ablaufen, d.h. auf der Grundlage eines endogenen Oszillators. Diese Periodik nennt man circadiane Rhythmen, wenn sie mit einer Frequenz von ungefähr 24 Stunden ablaufen. Die endogen ablaufenden Perioden schwanken oft zwischen 21 und 27 Stunden. Licht, bzw. der Tag/Nacht-Wechsel wirkt als Taktgeber und stellt solche biologischen Uhren durch negative Rückkoppelung auf genau 24 Stunden ein... Die Schlafbewegung von Blättern ist ein gut untersuchter solcher Rhythmus.... Fortschritte bei der Aufklärung des molekularen Mechanismus der Zeitmessung bei Arabidopsis thaliana haben gezeigt, dass dieser funktionell analog funktioniert wie Bestandteile der inneren Uhr bei Drosophila, Maus oder Mensch (Staiger 2000)."
Das Hochklappen der Blätter kann also nichts mit der Energiemenge zu tun haben, die die Pflanze über das Licht erhält.
BTW: Internodien können sich nicht schließen.
"Als Erholung, Regeneration oder Rekreation versteht man die Rückgewinnung verbrauchter Kräfte und Wiederherstellen der Leistungsfähigkeit."
Also glaubst Du und andere hier, eine Pflanze müsse sich von Licht erholen, um ihre verbrauchten Kräfte zurückzugewinnen und ihre Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. So verstehe ich Eure Argumenation. Die finde ich aber schon etwas irrational:
Bei Tieren würde das bedeuten, sie müßten sich vom Essen, Trinken und Atmen erholen (schrieb ich bereits), alles Tätigkeiten, die der Energieversorgung und damit der Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen, Leistungsfähigkeit und Kraft dient.
Eines fällt mir grad noch ein: dient die Mittagspause nicht vornhemlich dazu, den CO2-Gehalt wieder hoch, aber auch den O2-Gehalt wieder runter zu bekommen? Primär aber wohl eher den O2-Gehalt in der Pflanze und nicht den im sie umgebenden Wasser.
Spektrum.de schreibt zu Lichtstreß:
"Lichtstreß, Streßtyp (Streß) bei Pflanzen, der durch den Streßfaktor Licht hervorgerufen wird (Pflanzenstreß, Streßfaktoren bei Pflanzen). Bei Lichtmangel wird die Pflanze aufgrund der mehr oder minder stark eingeschränkten Photosynthese entsprechend deutlich in ihrer Entwicklung gehemmt, da die Versorgung mit Energie und Photoassimilaten reduziert ist. Bei einem Überangebot an Licht bei sehr hohen Lichtflüssen oder ungenügender Adaptation kommt es zu Schäden durch Photooxidation und Photoinhibition. Im Normalfall sorgen Lichtschutzmechanismen dafür, daß eine ausreichende Streßresistenz gegenüber einem Übermaß an dem Streßfaktor Licht aufgebaut werden kann. Ist dies auf lange Sicht nicht möglich, kommt es zum Absterben der Pflanze."
Hmm, sind in Aquarien schon Pflanzen an Licht gestorben oder so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, daß sie der Aquarianer rausschmiß?
Nischenpflanzen meine ich damit nicht.
Dieser Post klingt interessant, u.a.:
"Damit nutzt der Sauerklee eine ökologische Nische, die sonst von nur wenigen Pflanzen genutzt wird, denn die meisten Pflanzen bevorzugen Standorte mit viel Licht."
Grüße, Markus
sieht so aus.Frank2":2sl5lyno schrieb:möglicherweise reden wir auch gerade aneinander vorbei. :smile:
So weit, also sowas wie lichtsatt oder gar Schutz vor noch mehr Lichtenergie, würde ich nicht gehen.Ich sage mit meinem Posting dass es ganz unterschiedliche Anforderungen von Pflanzen gibt was das Licht betrifft. Nun ist es doch aber so dass wir in einem Aquarium oftmals diesbezüglich Pflanzen mit eben diesen ganz unterschiedlichen Ansprüche haben. Ich stellte zB fest dass MANCHE der Pflanzen nach einer bestimmten Beleuchtungsdauer ihre Internodien schließen. Andere tun dies nicht. Warum tun sie das? Fehlt ihnen da vielleicht einfach mal der Schatten eines Baumes oder die Bewölkung vor der Sonne?
Hast Du mal genauer hingesehen, wie weit das Hochklappen der Blätter am Stiel runter reicht? Die allermeisten meiner Stengelpflanzen und meine Cryptocorynen machen das, die Stengelpflanzen aber nur die obersten zwei, drei Internodien weit.
Oft wird behauptet, es läge an der Lichtmenge, wann Pflanzen ihre Blätter hochklappen. Zur Nyctinastie schreibt diese Literaturstudie:
"Solche Rhythmen beruhen auf einem endogenen Mechanismus, weil sie auch ohne Umweltstimuli ablaufen, d.h. auf der Grundlage eines endogenen Oszillators. Diese Periodik nennt man circadiane Rhythmen, wenn sie mit einer Frequenz von ungefähr 24 Stunden ablaufen. Die endogen ablaufenden Perioden schwanken oft zwischen 21 und 27 Stunden. Licht, bzw. der Tag/Nacht-Wechsel wirkt als Taktgeber und stellt solche biologischen Uhren durch negative Rückkoppelung auf genau 24 Stunden ein... Die Schlafbewegung von Blättern ist ein gut untersuchter solcher Rhythmus.... Fortschritte bei der Aufklärung des molekularen Mechanismus der Zeitmessung bei Arabidopsis thaliana haben gezeigt, dass dieser funktionell analog funktioniert wie Bestandteile der inneren Uhr bei Drosophila, Maus oder Mensch (Staiger 2000)."
Das Hochklappen der Blätter kann also nichts mit der Energiemenge zu tun haben, die die Pflanze über das Licht erhält.
BTW: Internodien können sich nicht schließen.
Ich muß jetzt mal genauer werden. Was genau ist Erholung? Wikipedia schreibt dazu:Ich finde die These der Erholung nicht für abwegig. Daher mache ich zB eine Mittagspause.
"Als Erholung, Regeneration oder Rekreation versteht man die Rückgewinnung verbrauchter Kräfte und Wiederherstellen der Leistungsfähigkeit."
Also glaubst Du und andere hier, eine Pflanze müsse sich von Licht erholen, um ihre verbrauchten Kräfte zurückzugewinnen und ihre Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. So verstehe ich Eure Argumenation. Die finde ich aber schon etwas irrational:
Bei Tieren würde das bedeuten, sie müßten sich vom Essen, Trinken und Atmen erholen (schrieb ich bereits), alles Tätigkeiten, die der Energieversorgung und damit der Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen, Leistungsfähigkeit und Kraft dient.
Eines fällt mir grad noch ein: dient die Mittagspause nicht vornhemlich dazu, den CO2-Gehalt wieder hoch, aber auch den O2-Gehalt wieder runter zu bekommen? Primär aber wohl eher den O2-Gehalt in der Pflanze und nicht den im sie umgebenden Wasser.
Spektrum.de schreibt zu Lichtstreß:
"Lichtstreß, Streßtyp (Streß) bei Pflanzen, der durch den Streßfaktor Licht hervorgerufen wird (Pflanzenstreß, Streßfaktoren bei Pflanzen). Bei Lichtmangel wird die Pflanze aufgrund der mehr oder minder stark eingeschränkten Photosynthese entsprechend deutlich in ihrer Entwicklung gehemmt, da die Versorgung mit Energie und Photoassimilaten reduziert ist. Bei einem Überangebot an Licht bei sehr hohen Lichtflüssen oder ungenügender Adaptation kommt es zu Schäden durch Photooxidation und Photoinhibition. Im Normalfall sorgen Lichtschutzmechanismen dafür, daß eine ausreichende Streßresistenz gegenüber einem Übermaß an dem Streßfaktor Licht aufgebaut werden kann. Ist dies auf lange Sicht nicht möglich, kommt es zum Absterben der Pflanze."
Hmm, sind in Aquarien schon Pflanzen an Licht gestorben oder so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, daß sie der Aquarianer rausschmiß?
Kapier ich nicht. Damit meine ich alle, die unter voller Sonne wachsen können, im Aq. also z.B. diese, wenn die Pflanzendatenbank richtig liegt: [min]=3]db/wasserpflanzen?filter[light][min]=3Ja aber welche sind das denn?"Pflanzen, die seit Jahrmillionen pralle Sonne gewohnt sind
Nischenpflanzen meine ich damit nicht.
Dieser Post klingt interessant, u.a.:
"Damit nutzt der Sauerklee eine ökologische Nische, die sonst von nur wenigen Pflanzen genutzt wird, denn die meisten Pflanzen bevorzugen Standorte mit viel Licht."
Grüße, Markus