Guten Abend,
da es wenig Beiträge/Erfahrungen zu Acrylglas-Aquarien im Eingenbau hier gibt und ich mir mehr Infos vor meinem Projekt gewünscht hätte, wollte ich meine Erfahrungen hier teilen.
Vornweg: Es ist mir klar gewesen, dass es als Anfänger nicht perfekt aussehen wird (dann lieber kaufen) und ich habe es mir zugetraut, weil ein Leck bei mir nur in die Badewanne laufen würde und nicht in die Wohnung.
Die Idee:
Ich habe neben/über meiner Badewanne einen Absatz, den ich gerne mit einem Aquarium füllen wollte. Die Maße sind daher sehr eigenartig (14x180x30): 70 Liter. Acrylglas habe ich mir im Eigenbau einfacher vorgestellt als Glas [stimmt glaub ich nicht].
Was ich gemacht habe [und die Learnings]:
Ich habe mir direkt im Plexiglas-Onlinestore die richtigen Größen für das Aquarium bestellt. Da ich nicht wusste, ob es besser aussieht, wenn das Frontglas bis zum Boden durchgeht oder auf der Bodenplatte aufsetzt, habe ich je eine Seite so und so bestellt. Irgendwo habe ich gelesen, dass man unbedingt Plexiglas GS und nicht XT nehmen soll.
- [Learning: Frontscheibe auf der Bodenplatte stehend sieht besser aus, weil man die Klebekante weniger sieht]
- [Die Platten waren bei mir mm genau zugeschnitten und waren sehr schnell bei mir]
Ich habe 8mm dicke Platten genommen, weil ich keinen Mittelsteg will.
- [Learning: Funktioniert, aber ist teuer und hätte man sicher auch etwas dünner nehmen können.]
Ich habe, um Geld zu sparen, keine polierten Kanten genommen. Dafür hab ich eine Polierpaste + Tuch + Schleifpapier verwendet.
- [Learning: An den Kanten, wo geklebt wird, sieht man es sowieso nicht. Die Bodenplatte würde ich jetzt allerdings bereits poliert nehmen, um mir hier die Arbeit zu sparen. Die oberen Kanten kann man nach Fertigstellung gut selber polieren.]
Ich habe das ganze mit Acryfix geklebt: Abgeklebt mit Malerkrepp, Stecknadeln darunter gelegt, Acryfix satt drauf und die zweite Platte draufsetzen.
- [Learning: Man kann nur "liegende" Flächen kleben, sonst läuft der Kleber weg. Damit waren meine verschiedenen Platten eine ungünstige Idee. Besser wäre es, eine Bodenplatte zu nehmen, die an allen Seiten sichtbar ist.]
- [Beim Kleber nicht sparen - sieht zwar dann nicht perfekt aus, weil der Kleber rausquillt - aber zu wenig Kleber führt zu undichten Stellen, was man erst wieder ausfräsen muss und neu kleben. Das sieht dann viel hässlicher aus.]
- [UV Kleber härtet im Raum sehr schlecht aus, draußen gehts viel schneller.]
- [Klebenähte unter dem Bodengrund sieht man kaum. Die senkrechten Kanten sind das Wichtigste.]
- [Eine Herausforderung ist es, den Abstand zwischen den Platten überall gleich zu halten, hier hilft es, wenn man sich eine Stütze bastelt.]
- [Die flach liegende Platte muss absolut plan auf der Arbeitsfläche aufliegen, damit die Klebefuge konstant dick bleibt.]
Ich habe die Nadeln bis zum Aushärten drin gelassen und dann erst rausgezogen. Das bedeutet aber, dass ich alle Löcher mit einem Dremel freifräsen musste und neu nachgeklebt hab.
Die oberen Kanten habe ich erst ganz am Schluss poliert: Erst schleifen mit 240, dann mit 400, dann mit Polierpaste und Baumwolltuch. Zum Schleifen hab ich einen Schwingschleifer genommen.
[Den Wassertest sollte man draussen machen und gründlich ]
Fazit:
Das ganze war ein gutes Corona-Projekt. Ich hatte viele Rückschläge (undichte Seitenwand, die ich mit einer Handkreissäge wieder abgetrennt habe, neu gekauft, ordentlich verklebt), aber jetzt ist es dicht. Die Kanten gewinnen nicht unbedingt einen Schönheitswettbewerb, aber es war eine gute Erfahrung mal ein Aquarium selbst zu bauen. Aber ich verstehe jetzt auch, warum Acryl-Aquarien so teuer sind, wenn sie perfekt gemacht sind.
Kosten: 300€ Plexiglas, 15€ Kleber, 10€ Polierpaste + Kleinzeug
Weiter Ideen:
- Man könnte die Rückseite mit Hi-Gloss machen, wenn man gleich eine perfekte Rückwandfolie möchte.
- Wenn man Geld sparen will, sollte man die Dicke der Platten genauer berechnen.
- Ich konnte meine Kratzer sehr gut rauspolieren, also bis jetzt kann ich die Angst mit Kratzern in Plexiglas nicht bestätigen.
da es wenig Beiträge/Erfahrungen zu Acrylglas-Aquarien im Eingenbau hier gibt und ich mir mehr Infos vor meinem Projekt gewünscht hätte, wollte ich meine Erfahrungen hier teilen.
Vornweg: Es ist mir klar gewesen, dass es als Anfänger nicht perfekt aussehen wird (dann lieber kaufen) und ich habe es mir zugetraut, weil ein Leck bei mir nur in die Badewanne laufen würde und nicht in die Wohnung.
Die Idee:
Ich habe neben/über meiner Badewanne einen Absatz, den ich gerne mit einem Aquarium füllen wollte. Die Maße sind daher sehr eigenartig (14x180x30): 70 Liter. Acrylglas habe ich mir im Eigenbau einfacher vorgestellt als Glas [stimmt glaub ich nicht].
Was ich gemacht habe [und die Learnings]:
Ich habe mir direkt im Plexiglas-Onlinestore die richtigen Größen für das Aquarium bestellt. Da ich nicht wusste, ob es besser aussieht, wenn das Frontglas bis zum Boden durchgeht oder auf der Bodenplatte aufsetzt, habe ich je eine Seite so und so bestellt. Irgendwo habe ich gelesen, dass man unbedingt Plexiglas GS und nicht XT nehmen soll.
- [Learning: Frontscheibe auf der Bodenplatte stehend sieht besser aus, weil man die Klebekante weniger sieht]
- [Die Platten waren bei mir mm genau zugeschnitten und waren sehr schnell bei mir]
Ich habe 8mm dicke Platten genommen, weil ich keinen Mittelsteg will.
- [Learning: Funktioniert, aber ist teuer und hätte man sicher auch etwas dünner nehmen können.]
Ich habe, um Geld zu sparen, keine polierten Kanten genommen. Dafür hab ich eine Polierpaste + Tuch + Schleifpapier verwendet.
- [Learning: An den Kanten, wo geklebt wird, sieht man es sowieso nicht. Die Bodenplatte würde ich jetzt allerdings bereits poliert nehmen, um mir hier die Arbeit zu sparen. Die oberen Kanten kann man nach Fertigstellung gut selber polieren.]
Ich habe das ganze mit Acryfix geklebt: Abgeklebt mit Malerkrepp, Stecknadeln darunter gelegt, Acryfix satt drauf und die zweite Platte draufsetzen.
- [Learning: Man kann nur "liegende" Flächen kleben, sonst läuft der Kleber weg. Damit waren meine verschiedenen Platten eine ungünstige Idee. Besser wäre es, eine Bodenplatte zu nehmen, die an allen Seiten sichtbar ist.]
- [Beim Kleber nicht sparen - sieht zwar dann nicht perfekt aus, weil der Kleber rausquillt - aber zu wenig Kleber führt zu undichten Stellen, was man erst wieder ausfräsen muss und neu kleben. Das sieht dann viel hässlicher aus.]
- [UV Kleber härtet im Raum sehr schlecht aus, draußen gehts viel schneller.]
- [Klebenähte unter dem Bodengrund sieht man kaum. Die senkrechten Kanten sind das Wichtigste.]
- [Eine Herausforderung ist es, den Abstand zwischen den Platten überall gleich zu halten, hier hilft es, wenn man sich eine Stütze bastelt.]
- [Die flach liegende Platte muss absolut plan auf der Arbeitsfläche aufliegen, damit die Klebefuge konstant dick bleibt.]
Ich habe die Nadeln bis zum Aushärten drin gelassen und dann erst rausgezogen. Das bedeutet aber, dass ich alle Löcher mit einem Dremel freifräsen musste und neu nachgeklebt hab.
Die oberen Kanten habe ich erst ganz am Schluss poliert: Erst schleifen mit 240, dann mit 400, dann mit Polierpaste und Baumwolltuch. Zum Schleifen hab ich einen Schwingschleifer genommen.
[Den Wassertest sollte man draussen machen und gründlich ]
Fazit:
Das ganze war ein gutes Corona-Projekt. Ich hatte viele Rückschläge (undichte Seitenwand, die ich mit einer Handkreissäge wieder abgetrennt habe, neu gekauft, ordentlich verklebt), aber jetzt ist es dicht. Die Kanten gewinnen nicht unbedingt einen Schönheitswettbewerb, aber es war eine gute Erfahrung mal ein Aquarium selbst zu bauen. Aber ich verstehe jetzt auch, warum Acryl-Aquarien so teuer sind, wenn sie perfekt gemacht sind.
Kosten: 300€ Plexiglas, 15€ Kleber, 10€ Polierpaste + Kleinzeug
Weiter Ideen:
- Man könnte die Rückseite mit Hi-Gloss machen, wenn man gleich eine perfekte Rückwandfolie möchte.
- Wenn man Geld sparen will, sollte man die Dicke der Platten genauer berechnen.
- Ich konnte meine Kratzer sehr gut rauspolieren, also bis jetzt kann ich die Angst mit Kratzern in Plexiglas nicht bestätigen.