Hallo Heike,
der Caspary Streifen dient der Pflanze als Nährstoffregulativ in der Wurzel um den sonst ungehinderten Nährstoffzugang vom Apoplasten in die Transportsysteme beeinflussen zu können. Nun bringst du wieder "einige" Pflanzen die etwas dem Caspary Streifen ähnliches im Stängel ausbilden ... ?
Nicht hilfreich und mir zu mühsam die Details nachzusehen. Was das vorbei strömende Wasser mit dem höheren Nährstoffgehalt im Apoplasten zu tun hat, was du sagen willst, wird immer noch nicht klar. Die Nährstoffkonzentration im Apoplasten ist höher als im umgebenden Wasser. Das kann man nach Belieben treiben und sich zu den (aktiven) Aufnahmeorganen, Regularien auslassen, bringt aber praktisch überhaupt nicht weiter. Die Quelle zum Einfluss der Strömung über 8 Seiten zum Vorzugspreis von 39,95 ist echt hübsch. Humor hast du!
Warum ich das ganz gerne gesehen hätte, möchte ich dir anhand deiner erwähnten Untersuchungen "die meisten Nährstoffe nimmt die Pflanze über die Wurzeln auf" verdeutlichen. Ich bin ja nun schon ein etwas älteres Hoppelhäschen mit einer sich über nun 40 Jahre entwickelnden Aquaristik, davon die letzten >15 Jahre auch theoretisch intensiv. Trotzdem ist meine fast genauso alte Pflanzenaquaristik bewusst seit 15, 20 Jahren basierend auf ungedüngtem Quarzsand und ausschließlicher Wasserdüngung. Die "Limitierungen" daraus sind mir bewusst, aber praktisch so gering, die sich aus dieser Betriebsweise ergebenden Vorteile so hoch, dass ich bis heute, trotz ständiger Verführung, immer noch nicht eines der vorgedüngten Soils, die mich als Pflanzenaquarianer einfach ansprechen müssen, verwendet habe. Das funktioniert mit ausschließlicher Ernährung über das Wasser zu gut! Und mir dann ohne jeden Anhalt im Vorbeigehen zu unterstellen, ich wüsste nicht was Nähr"Salze", Ionen sind, hat halt seinen eigenen Charme. Empfindlich bin ich sicher nicht. Du auch nicht, ist doch schon mal gut.
An diesem Beispiel und auch den erfolgten Widersprüchen aus der Praxis der Mitglieder dieser Community zu deinen die Internodien verlängernden höheren Nährstoffkonzentrationen, sollte dir klar werden dass das mit der schönen Theorie für die aquaristische Praxis eine immer wieder zu überprüfende Relevanz bedeutet. Mag dir jetzt unpassend vorkommen, aber die Praxis ist das Maß der Dinge. Sicherlich nicht von der Theorie unbeeinflusst.
Empirisch ist es nun mal so, dass unter gleichen pflanzenaquaristischen Bedingungen über mehr Nährstoffe eine im Habitus attraktivere Pflanze zu erwarten ist - meist mit kürzeren Internodien. Das ist ein Faktor. Licht ein weiterer, der jedem hier klar ist!
Also wird eine im Grunde einfache Frage eines Threadstarters mitunter zum Auslöser einer Diskussion. Die Praxis zeigt, dass die praktischen Erfahrungen der Mitglieder der Community für den Prozess der Entwicklung des Themas wertvoller sind als die Theorie und auch wertvoller als mitunter zur pflanzenaquaristischen Praxis widersprüchliche Untersuchungen.
Selbstverständlich kann man sich basierend auf Untersuchungen "Pflanzen nehmen Nährstoffe überwiegend über die Wurzeln auf" argumentativ und praktisch darauf ... konzentrieren. Da muss man ob einer gegensätzlichen, sehr gut funktionierenden Praxis nicht verbittern. ^^
Das erklärt, warum ich nur mäßigen Spaß an solchen theoretischen Diskussionen habe, wenn der Praxisbezug flöten geht. Meinen Bedarf an solchen Diskussionen kann ich übrigens anderweitig sehr gut decken, ich bin mit einer aquaristisch, terraristisch und botanisch interessierten promovierten Biologin zusammen. Ich weiß, was Sie weiß. Da knirscht es dann schon mal gepflegt zuhause im Gebälk. ^^ Damit da kein falscher Eindruck aufkommt, über solch einen Thread unterhalte ich mich nicht mal mit ihr. Bei ihrer ... hm ... biologisch typischen Aquaristik sehe ich auch den Unterschied zum eher gärtnerischen Ansatz der Pflanzenaquaristik. Das ist jetzt ob des ausgeprägten Gegensatzes ein Insider, Sie hat ein Pflanzenbecken mit Kies, ohne CO2, hartem Wasser und wenig Licht. Funktioniert. Sie hat meine, das grundsätzliche Setup belassenden, ein übersichtliches Algenproblem beseitigenden "Optimierungen" sehr interessiert zur Kenntnis genommen. Das Ist aber nicht die Aquaristik, die im Regelfall hier im FG diskutiert wird. Großer Vorteil im FG ist, hier lässt sich alles - gepflegt - diskutieren. Das wird auch hoffentlich noch lange so bleiben. Gepflegt bedeutet in der Sache so konkret wie möglich, einen Dissenz stehen lassen zu können, ohne ihn bei Tee und Keksen zwanghaft lösen zu müssen. Persönlich sollte das nicht werden, die meisten können das ganz gut.
In diesem Sinne bin ich dann mal raus aus der Zeit fressenden und praktisch wenig relevanten theoretischen Diskussion. Also, ich baller dann mal flach und gehe jetzt lieber in den Urlaub. ^^
Gruß, Nik