Hallo zusammen,
den Artikel habe ich nun für mich durchgearbeitet, als ob ich ihn anwenden, aber in erster Linie verstehen will. Das ging ja jetzt leider zuerst mit meiner Kritik los, nahm einen Schwenk zum Thema Mikroflora, welcher die unterschiedlichen Ansätze von Tobi und mir erklärt. Bezüglich der Griffigkeit von Mikroflora gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Im Sinne einer Beschreibung ist Mikroflora zu vielfältig und sicher nicht griffig. Hübscherweise lässt sich aber die Analogie des blinden Mannes entleihen und wenn man sich die Auswirkungen bezüglich der die Mikroflora beeinflussenden Maßnahmen betrachtet, gelangt man auf eine vergleichbare Art und Weise zum Ziel - einer im Sinne des Aquarianers funktionierenden Mikroflora. Die praktische Anwendung ist als ziemlich gering zu bezeichnen. Ich denke, die Anzahl der Becken, die mit Sand und *konsequenter* Geringfilterung betrieben werden, lassen sich an einer Hand abzählen.
Unabhängig davon habe ich zum eigenen Verständnis versucht die Struktur im Artikel zu verbessern, ihn gestrafft, wichtige Punkte hervorgehoben und in einigen Punkten
kommentiert so gut es eben ging. Es ist immer noch umfangreich.
Die Methode der kontrollierten Ungleichgewichte (Method of Controlled Imbalances MCI)
Von Christian Rubilar
I. Einleitung
I A. Hintergrund
... konnte ich feststellen, dass bei der Düngung allein mit KNO3 Phosphat auf Null fällt und Grüne Punktalgen entstehen. Ich fand heraus, dass unter diesen Wasserbedingungen andere Algen aufhörten zu wachsen oder starben. Ich habe dies das allgemeine KNO3 Protokoll genannt, welches das Hauptwerkzeug bei der Nutzung des MCI ist.
[comment]Noch etwas Allgemeines zur Betrachtung des Verhaltens von P und N im Pflanzenaquarium, was im Zusammenhang mit der MCI wissenswert ist.
Lässt sich im Planzenbecken nach einer gewissen Zeit ohne Düngung sowohl NO3 als auch PO4 messen, dann können die Planzen beides aufgrund einer Limitierung in einem anderen Bereich nicht verwerten. Meist ist das im Bereich der Volldüngung und nach der Zugabe eines solchen Volldüngers sollte sich NO3- und PO4-Verbrauch ergeben. IdR. läuft dann zuerst NO3 ins Minimum, PO4 bleibt im Überschuss. Wenn nun Stickstoff zugegeben wird, läuft PO4 ins Minimum. An diesem Punkt setzt die MCI an.
Das ist Praxis, genauso wie mein seinerzeit mit entsalztem und wieder aufgedüngten Wasser betriebenes Aquarium, welches ich viele Jahre per Phosphatstoßdüngung betrieben habe, d.h. PO4 war idR. n.n.. Es ist also möglich, dass trotz PO4 n.n. keine grünen Punktalgen autauchen.
[/comment]
I B. Was genau ist der MCI?
Der MCI entstand als Methode, um Algen in Schach zu halten. Ich fand heraus, dass bei viel CO2 und Licht Algen auftreten können. Dies ist auf ein Ungleichgewicht der Nährstoffe
nach der Aufnahme durch die Pflanzen zurückzuführen. Es ist nicht so wichtig, was wir für Düngelösungen mit Mikro- und Makronährstoffen ansetzen, der wirklich wichtige Part ist die Aufnahme durch die Pflanzen und was nach der Aufnahme im Wasser bestehen bleibt.
Der Düngeansatz des MCI nutzt Algen, um die Aufnahme zu bestimmen und schlägt ein individuelles Düngekonzept für das eigene Aquarium vor.
Es ist unmöglich eine Düngekonzept zu standardisieren. Licht und CO2 werden hierbei überbewertet, der Hauptaspekt liegt eigentlich auf der Pflanzenzusammenstellung. Es gibt Pflanzen, welche PO4, NO3, Fe, Ca, usw. bevorzugen, jedoch haben die meisten Pflanzen keine besonderen Bedürfnisse.
- Glossostigma elatinoides hat eine Vorliebe für Nitrat (NO3). Dies bedeutet, dass man ggf. Probleme mit Cyanobakterien bekommt, wenn man nicht genug KNO3 zuführt.
- Wenn man dagegen einen Rasen von Marsilea crenata in seinem Becken hat und nicht genug Phosphat (PO4) zuführt, kann man schnell Probleme mit Grünen Punktalgen bekommen.
- Anubias und Microsorums sind ebenfalls PO4 bevorzugende Pflanzen.
Die Idee hinter dem MCI ist, dass wenn genug CO2 und Licht vorhanden ist, wir unsere Pflanzen im Aquarium als Filter nutzen und wir chemische Veränderungen herbeiführen können, die uns helfen ein algenfreies Aquarium und eine hohe Wuchsrate der Pflanzen aufrecht zu erhalten. Als Beispiel sollte ein Aquarium mit Diskus mit Phosphat (PO4) bevorzugenden Pflanzen (wie Marsilea crenata) besetzt sein, um eine Langzeitstabilität des Beckens zu gewährleisten.
Der MCI beginnt immer mit der Düngung von KNO3, wenig Eisen (0,1 ppm) und keinem Phosphat (PO4) und Kaliumsulfat (K2SO4).
Jedoch ist dies nur der Start, da einem die Algen mitteilen werden, ob man PO4 hinzuführen muss oder nicht.
Wenn man vom PPS (pro) oder dem Estimative Index kommt, sollte man vor dem Start des MCI seine Phosphat (PO4) und Eisen (Fe) Werte im Aquarium absenken (=> z.B. große Wasserwechsel). Anderenfalls würde es mit dem KNO3 Protokoll viele Wochen dauern, bis PO4 nicht mehr nachweisbar ist und die Pflanzen würden in dieser Zeit extrem an einem Mangel von Eisen (Fe) und weiteren Mikronährstoffen leiden.
I C. Methode
Die Methode, welche ich vorschlage, wird nur unter bestimmten Licht/Wasser/Pflanzen/CO2 Verhältnissen funktionieren.
Bei einer Suche werden sich viele unterschiedliche Gründe als Ursache für die Algen finden (zu viel Strömung, zu viel Licht usw.). Ich werde mich immer auf den wirklich wichtigen Aspekt beziehen. Wenn dieser nämlich geändert wird, wird das Problem gelöst sein.
Wirklich essentiell ist es, dass man keine Düngekonzepte mit dem MCI kombiniert ...
II. Die Methode der kontrollierten Ungleichgewichte
Wenn ein Gleichgewicht im Aquarium besteht, wachsen die Pflanzen entsprechend gut und es werden keine Algen erscheinen. Dieses Ziel kann mit jeder Düngemethode erreicht werden.
Leider müssen wir uns mit vielen dynamischen Gleichgewichten beschäftigen, welche viele Faktoren enthalten, über die wir eher weniger als mehr wissen. Aus diesem Grund ist es vielleicht einfacher eine Analogie zur Verdeutlichung der Vorgehensweise aufzuzeigen.
Es sei ein blinder Mann, welcher mit seinem Blindenstock auf einem Gehweg entlang schreitet. Wenn er diesen Weg das erste mal zurück legt, kann er nur wenige Dinge mit Sicherheit vorhersagen. Der Blinde weiß, auf der einen Seite ist die Straße, auf der anderen die Häuserwand. Er weiß nicht wie hoch die Gebäude sind und es macht auch keinen Sinn zu versuchen dies herauszufinden. Praktischerweise kann der Blinde sich an der Häuserwand orientieren und so zu seinem Ziel gelangen. Die Häuserwand wäre die Analogie für das Auftauchen grüner Punktalgen.
Das Ziel der “Methode der kontrollierten Ungleichgewichte” ist es aber nicht Grüne Punktalgen zu haben, sondern im Gegenteil ein dynamisches Gleichgewicht zu erzeugen, bei dem wir abschätzen können welche möglichen Ungleichgewichte wir in unserem Aquarium haben.
Die Grundidee besteht darin im normalen Betrieb Wasserwerte nahe dem Auftauchen von Grünen Punktalgen zu schaffen, da dadurch [im Problemfall] eine Korrektur der Werte einfach und sicher - für die Gesundheit und das Erscheinungsbild unserer Pflanzen im Aquarium - möglich ist. Im Problemfall folgen wir der Analogie des blinden Mannes und versuchen wieder die grünen Punktalgen als definierten und leicht zu korrigierenden Stand (die Häuserwand) zu erreichen. Ein Wassermilieu in denen grüne Punktalgen wachsen ist eine Wüste für andere Algenarten und grüne Punktalgen können sehr einfach durch geringe Mengen an PO4 beseitigt werden (PO4 Protokoll).
III. Voraussetzungen
Der MCI nutzt die Pflanzen als Katalysatoren für beinahe alle Ungleichgewichte, die in einem Aquarium entstehen können.
[comment] Ein Katalysator hat eine prozessbeschleunigende Wirkung ohne weiters an der Reaktion teil zu nehmen, das ist im Zusammenhang unpassend. Es wird mir nicht wirklich klar, vermutlich ist die Beeinflussung von Nährstoffungleichgewichten durch entsprechende Pflanzenauswahl gemeint.[/comment]
Da es so viele Variablen in unseren Aquarien gibt, angefangen bei den Wasserwerten, der Kombination an Pflanzen, Fischen, dem Licht, will ich einige grundlegende Voraussetzungen für ein gesundes Aquarium nennen.
Diesem entsprechend geht die MCI von einer Beleuchtungsstärke von 1 Watt pro Liter, einem CO2-Gehalt zwischen 25 und 35 mg/l und genügend schnellwachsenden Pflanzen aus. (nur mit Echinodorus wird dieses System nicht funktionieren)
III 1. Beleuchtung – Allgemein
Zitat: "Unser Ziel ist jedoch etwas anspruchsvoller, da wir den Metabolismus der Pflanzen auf 100% arbeiten lassen wollen, weswegen ich auch die 1 Watt pro Liter empfehle."
[comment] Bei einer effizienten T5 Beleuchtung mit guten Einzelreflektoren genügen dafür schon 0,5W/l. Bei 1W/l denke ich an mein mit über 1w/l mittels Kompaktleuchtstofflampen beleuchtetes Nano, welches praktisch doch nur mäßig beleuchtet ist. Den Rest zum Thema habe ich entfernt. Das Zitat zeigt die Intention des Authors auf und was hier im Flowgrow als ordentliche/gute Beleuchtung gilt, genügt diesem Anspruch.
[/comment]
III 2. Wasserwerte / Wasserqualität
Ursprünglich war dieses Kapitel beim MCI nicht vorgesehen. ... [wegen der] enorme[n] Vielzahl an chemischen Verbindungen ... [habe ich] mich bezüglich Generalisierungen zurückgehalten. Durch die Rückmeldungen konnte ich jedoch ein paar spezielle Probleme einkreisen und werde diese kurz in diesem Kapitel beschreiben.
a. Das häufigste Problem ist der Überbesatz eines Aquariums. Durch zu viele Fische, Garnelen oder Schnecken kann genug Ammonium produziert werden, so dass grüne Fadenalgen entstehen. Wassertests können in so einem Fall negative Werte wiedergeben, jedoch berücksichtigen sie nicht die bereits von den Algen aufgenommenen Ammoniumkonzentrationen.
Hier ist es wichtig die Besatzdichte zu reduzieren. Die biologische Filterung zu maximieren, kann auf lange Sicht gesehen auch helfen.
Der Einsatz von Zeolite ist eine sehr gute Option. Gewöhnlich werden Zeolite als Ammoniumentferner verkauft und müssen in den Filter gelegt werden. Es gibt weitere Produkte, die den gleichen Effekt herbeiführen.
b. Durch die Rückmeldung und eigene Erfahrungen, während meiner Zeit in Annapolis, habe ich rausgefunden, dass Ammonium auch oft über das Leitungswasser eingebracht wird. Hier ist es ratsam das Leitungswasser vor einem Wasserwechsel, wenn es sich um ein frisch eingerichtetes Becken mit noch nicht genügend Biomasse handelt, zu prüfen.
c. Es gibt einige Orte an denen das Leitungswasser sehr hart ist und ein natürliches Ungleichgewicht bezüglich Calciumcarbonat besteht. Barcelona ist einer dieser Fälle, Brooklyn ebenfalls. In solchen Fällen müssen wir uns mit zwei Problemen auseinandersetzen. Ein hoher KH Wert beeinträchtigt die Löslichkeit von CO2 im Wasser. Zu viel Calcium schafft ein gutes Milieu für bestimmte Rotalgen (=> siehe das Kapitel über Algen)
Eine einfache Lösung wäre es 50% Osmosewasser oder vollentsalztes Wasser sowie 50 Leitungswasser bei jedem Wasserwechsel zu nutzen.
d. Umweltverschmutzung ist ein weiteres Problem. In vielen Gebieten von Mexico, Brasielien und Buenos Aires (Argentinien) gibt es Probleme mit NO3 Werten über 45 mg/l im Leitungswasser. Ein gutes Leitungswasser sollte nicht mehr als 10 mg/l NO3 enthalten. Wenn dein Wasser diese Problematik aufweist, gibt es mehrere Möglichkeiten.
- Die simpelste Lösung wäre der Einsatz von Osmose/Voll entsalztem Wasser.
- Die zweite Möglichkeit wäre Regenwasser, welches mit Leitungswasser gemischt wird.
- Die dritte Option, wenn man genügen Platz hat, wäre ein Wasserreservoir mit Schwimmpflanzen.
Die Grundlage für den MCI besteht nämlich in dem Einsatz von KNO3. Mit sehr hohen NO3 Werten ist dies jedoch nicht möglich. Kaliumsulfat wäre hier eine Option. Kaliumcarbonat oder bicarbonat eine andere.
...
Das NPK Verhältnis von KNO3 ist 1/0/0,5. Wenn wir also 40 mg/l NO3 in unserem Wasser haben, dann müssen wir die Häfte des NO3 Werts an Kalium zuführen, was in diesem Fall 20 mg/l wären.
e. Das Leitungswasser könnte auch hohe Mengen an Phosphat (PO4) enthalten.
Hier ist es angebracht Osmosewasser oder vollentsalztes Wasser einzusetzen.
Auch wenn solch ein Wasser komplizierter ist, kann man bei der richtigen Auswahl der Pflanzen einfach ein stabiles Aquarium schaffen. Bei einem Teppich von Marsilea crenata sollte das Phosphat aus dem Leitungswasser weitestgehend ausreichen. Wenn man dennoch grüne Punktalgen bekommt, muss man lediglich ein wenig mehr PO4 zuführen. Diesen Umstand werde ich im Kapitel über die Düngung genauer beleuchten. Ich hatte beispielsweise mal ein Aquarium mit einem M. crenata Teppich, welcher wöchentlich ca. 4-5 mg/l PO4 aufgenommen hat. Anubias, Microsorium und Crpytos sind ebenfalls eine gute Wahl.
f. Manchmal ist die Zusammensetzung des Leitungswasser sehr schlecht. Man kann z.B. ein Ungleichgewicht an Ca und PO4 gleichzeitig haben. In New York City ist dies der Fall. Grüne Staubalgen können hier ein Problem werden und die Estimative Index Methode funktioniert hier nur schlecht. Ich werde hierauf noch einmal genau im Kapitel über Algen eingehen und wie man den Problemen begegnet.
g. Manchmal enthält das Leitungswasser zu viel Schwefel. Wenn man hierzu noch Kaliumsulfat düngt, kann es Probleme mit bestimmten Algen geben. 50% Osmosewasser und nur KNO3 Düngung (anstelle von K2SO4) können das Problem beheben.
h. Ich habe in der New York Times einmal gelesen, dass das Leitungswasser in den USA über 60.000 chemische Verunreinigungen enthält und per Gesetz nur die Auffälligsten reglementiert sind wie z.B. NO3 Überschuss usw. Eine Osmoseanlage ist daher eine gute Investition, nicht nur für seine Fische und Pflanzen.
III 3. CO2
Man muss nicht darauf hinweisen, wie wichtig CO2 ist. Aus diesem Grund gehe ich nur auf die möglichen Probleme ein.
Es gibt Tabellen, die den CO2 Gehalt aus einer Rechnung von pH und KH wiedergeben. PPS empfiehlt so etwas zum Beispiel. Dies ist jedoch ein Fehler. Die Genauigkeit solcher pH/KH Tabellen ist sehr gering, weswegen sie nutzlos sind. Aus meiner Erfahrung helfen diese Tabellen lediglich Anfängern, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Das größte Problem dieser Tabellen besteht jedoch darin, dass man annimmt genug CO2 im Becken zu haben, obwohl nicht genug CO2 vorhanden ist.
Die Dauertests haben ein ähnliches Problem.
Elektronische Geräte bieten hier auch keine Sicherheit. Wenn diese unkorrekt kalibriert sind, wird der CO2 Wert auch zu gering angezeigt. Ich habe z.B. einen CO2 Test aus dem Laborbereich eingesetzt und diesen mit den CO2 Werten aus den Tabellen verglichen. Gemäß Tabelle hätte ich 90 mg/l im Aquarium haben müssen, jedoch verhielten sich alle Fische und Garnelen normal. Der CO2 Test zeigte nur 25 mg/l an.
(Edit Tobi – um den Bereich bzgl. Tieren als Bioindikatoren einzusetzen auszulassen, wird dieser Punkt nur abgewandelt dargestellt)
Aus diesem Grund sollte man sich langsam an einen höheren CO2 rantasten. Die CO2 Steigerung sollte immer in Anwesenheit stattfinden, so dass die Tiere keinen Schaden nehmen können. Man erhöht langsam die Blasenanzahl und wartet ab. Wenn die Pflanzen besser assimilieren, sollte genug CO2 vorhanden sein. Riccia ist z.B. eine gute Pflanze um den CO2 Gehalt zu bestimmen. Mit genug CO2 bilden sich am Riccia überall große Luftblasen. Dies sollte auch nahe des Bodengrunds geschehen. Dauertests sind ebenfalls nicht ganz so verkehrt. Auch wenn der Autor hier die Problematik aufzeigt, dass man sich auch im Bezug des Farbumschlags nicht immer darauf verlassen kann. Hier ist es also wichtig die optimale Farbe für das eigene Becken zu finden und diese immer wieder anzustreben. Algen helfen hier als Indikatoren und sollten einem Aufzeigen, ob genug CO2 vorhanden ist oder nicht. Wenn Pinselalgen oder auch Bartalgen auftreten, sollte der CO2 Wert weiter gesteigert werden.
Stellt man jedoch fest, dass sich Tiere unwohl fühlen, sollte man sofort einschreiten und einen Wasserwechsel durchführen und die CO2 Menge nach unten kalibrieren. Bei allem Enthusiasmus bzgl. eines algenfreien Beckens sollte man die Lebewesen im Aquarium nicht vergessen. Diese sollten immer Vorrang genießen und daher sollte stets darauf geachtet werden, dass sich diese wohlfühlen.
Einige Hinweise aus den Rückmeldungen:
- Die Verteilung des CO2 im Becken ist mindestens genauso wichtig wie die Einwaschung des CO2 im Wasser.
- Die feinen Bläschen eines Glasdiffusor sollten im Becken verwirbelt werden. (Filterauslass/Strömungspumpe)
- CO2 sollte durch den Rotor einer Pumpe zerhäckselt anstatt über den Venturi eingezogen zu werden.
- Die Glasdiffusoren funktionieren in kleineren Aquarien besser
III 4. Wasserwechsel
50% Wasserwechsel pro Woche hilft Algen zu vermeiden.
IV. Der Düngeansatz des MCI
Der MCI ist eine Methode zur Düngung und Algenkontrolle. Auch wenn es als Algenkontrollmethode entstanden ist, war das Potenzial für eine Düngemethode sehr schnell offensichtlich. Andere Düngemethoden gehen davon aus, dass Algen nicht existieren bzw. übernehmen sie keine Verantwortung an diesen. Ich glaube, dass Düngung und Algen immer gemeinsam betrachtet werden müssen. Algen geben uns Rückmeldung in Bezug auf unser Aquarium und wie wir es pflegen. Wenn etwas schlecht läuft, wachsen Algen. Egal welche Düngemethode man einsetzt, so bald man etwas mehr Erfahrung sammelt, entwickelt man seine eigene Methode ohne es vielleicht zu realisieren. Manchmal sind vielleicht wiederkehrende Probleme vorhanden, die man nicht allein lösen kann. Dies ist eine Rückmeldung deines Aquariums, die man nicht überhören sollte. Manchmal liegt das Problem an einem selbst oder man nutzt ein unpassende Düngemthode oder Theorie. Als schlechte Theorie würde ich eine Theorie bezeichnen, die nicht funktioniert und anstatt die Theorie zu verwerfen werden alle möglichen pseudowissenschaftlichen Erklärungen erfunden, weshalb die Theorie im speziellen Fall nicht funktioniert.
Grüne Staubalgen sind ein sehr gutes Beispiel. Selbst wenn eine sehr gute Erklärung über den Lebenszyklus dieser Algen existiert und die Lösung vorschlägt diesen Lebenszyklus abzuwarten.... ist ... wie soll man sagen ... ein Zeugnis dafür, dass der Autor keine Ahnung hat wie er diesen Algen begegnen soll.
IV 1. Generelles
Über Mikronährstoffe und Eisen (Fe). Wenn man 3-mal so viel verabreicht wie von den Pflanzen aufgenommen werden kann, wird man Probleme mit Rotalgen bekommen können. Das gilt für die vorher beschriebenen Grundvoraussetzungen (Licht, CO2, etc.) eines Aquariums.
Die Basis für die Düngung mit dem MCI stellt KNO3 dar. Man düngt natürlich nicht nur KNO3. Es stellt lediglich den Anfang dar. Die Dosis die ich für den Beginn und für Anfänger empfehle wären 1 Gramm auf 200 Liter Wasser (=> 12 ml Aqua Rebell Nitrat) pro Woche. Die Idee hinter dieser Düngung besteht darin zu schauen, wie hoch der wirkliche Verbrauch des Beckens ist. Das KNO3 Protokoll wird hierfür genutzt.
Das KNO3 Protokoll besteht also aus folgenden Aspekten.
Wir dosieren täglich die vorher angesprochene KNO3 Wochendosis (6 ml Aqua Rebell Nitrat/100Liter Wasser),
bis sich grüne Punktalgen zeigen. So bald dieser Zustand erreicht ist, haben wir die Menge KNO3 herausgefunden, welche wirklich verbraucht wird. Die Menge, die bis dahin zugeführt worden ist, stellt die neue wöchentliche Dosis KNO3 dar. Dieser Zustand liegt nahe bei den grünen Punktalgen, ohne das diese auftreten.
[comment]
Zwischen einem resultierenden möglichen Anstieg an Nitrat bzw. ungewissen NO3-Überschuss und dem Zeitpunkt des Erreichens von PO4 = n.n. (und dem evtl. Auftauchen von grünen Punktalgen) gibt es keine klare Beziehung aus der sich ein "Wochenverbrauch" ableiten ließe!
Der NO3-Verbrauch ergäbe sich aus der Differenz der NO3-Gesamtzugabemenge (plus NO3 des Ausgangswassers) und dem zu messenden NO3-Gehalt bei erreichen PO4 = nn.
[/comment]
Phosphat sollte man zu Beginn nicht einsetzen. Die normale Wochendosis (PO4 Protokoll) wäre jedoch 1 Gramm KH2PO4 pro 1900 Liter. (7 ml Aqua Rebell Phosphat auf 100 Liter Wasser).
Die Dosierung ist auch mittels inzwischen günstiger Digitalwaagen möglich.
IV 1b. grundlegende Erklärungen (Punkt IV 1a fehlt)
Wenn wir über wöchentliche Dosis sprechen, sollte man hiervon immer 1/7 davon täglich verabreichen. Wenn dies nicht möglich ist, sollte man diese zumindest in drei Portionen unterteilen.
Wenn etwas nicht näher spezifiziert ist, geht man immer von einer wöchentlichen Dosis aus.
Nutzt den Nährstoffrechner um Eisen und PO4 hinzuzufügen! Haltet euch nicht an die Angaben der Düngerhersteller.
IV 2. Düngung
IV 2a) KNO3 & PO4
Das generelle KNO3 Protokoll ist das Hauptwerkzeug gegen Algen. Dieses nutzen wir um den genauen NO3 Verbrauch des Aquariums zu bestimmen.
Generelles KNO3 Protokoll:
1. Am ersten Tag einen 50% Wasserwechsel durchführen
2. Düngung komplett einstellen
3. Täglich 1 Gramm KNO3 pro 200 l Wasser (12 ml Aqua Rebell Nitrat) bis sich grüne Punktalgen bilden.
4. Sobald grüne Punktalgen auftreten wird ein 50% Wasserwechsel durchgeführt. Ansonsten wird dieser am 7. Tag durchgeführt.
5. Wenn grüne Punktalgen nicht in der ersten Woche auftreten wird die tägliche Dosis nach dem Wasserwechsel verdoppelt.
Im Düngeansatz des MCI wird das KNO3 Protokoll wie folgt eingesetzt. Man dosiert jeden Tag KNO3(6 ml AR Nitrat/100l), es bilden sich am 3. Tag grüne Punktalgen in einem 200 Liter Becken. Die wöchentliche KNO3 Dosis wäre dann 3 Gramm (entspricht 36 ml AR Nitrat) pro Woche. Von der Menge wird 1/7 pro Tag dosiert.
Wenn dein Aquarium wirklich funktioniert bzw. sich gesund verhält, sollte der NO3 Wert in der Wassersäule sehr gering sein. Wenn der NO3 Wert ansteigt, liegt irgendein Problem hinsichtlich CO2, KH, zu wenig Licht, Besatzdichte, Wasserqualität usw. vor. In so einem Fall sollte man die Grundvoraussetzungen erneut überprüfen.
Bezüglich PO4 sollte man sich fragen, warum ich PO4 limitiere. Ein normales gesundes Aquarium hat die Tendenz zu einem Mangel an NO3 und einem Überschuss an PO4
*. Aus diesem Grund empfehle ich auf euer Aquarium zu hören und nur PO4 hinzu zuführen, wenn es benötigt wird. Grüne Punktalgen oder Zwergenwuchs der Blätter sind ein gutes Symptom für einen wirklichen PO4 Mangel. Dennoch kennen wir die Bedürfnisse gewisser Pflanzen wie Microsorum, Anubias, Marsilea crenata und deren hohen Bedarf an PO4. In solchen Situationen wissen wir, dass wir PO4 benötigen.
Ich möchte dies auch begründen. Wenn wir mehr hinzufügen, heißt dies nicht, dass die Pflanzen mehr verbrauchen. Wenn wir also mehr düngen, geben wir eigentlich zu, dass wir keinerlei Ahnung über den wirklichen Verbrauch haben. Ich möchte hier eher den effizienten Weg einschlagen.
[comment]* unter der Voraussetzung einer gewissen Menge Volldüngerzugabe, sonst reichert sich sowohl PO4 als auch NO3 an.
[/comment]
Jetzt können ggf. einige denken, dass ich die Ressourcen limitieren möchte, jedoch glaube ich, dass dieses aus der Hydroponik übernommene System nicht einfach auf unsere Unterwassergärten übertragen werden kann. Der Grund ist sehr simpel, wir müssen nicht nur die Wuchsrate der Pflanzen Händeln, wir müssen auch mit Algen umgehen. Also ist die Idee des MCI nicht irgendetwas zu limitieren, sondern den effizientesten Weg zu finden.
Generell muss man jedoch sagen, dass ich schon die Ressourcen limitiere.
Ich limitiere jedoch nicht PO4 sondern Kalium. Ich möchte unter keinen Umständen, dass NO3 auf Null absinkt. Dies könnte bei zu viel Kaliumzufuhr geschehen.
Zusätzlich ist ein weiterer Hauptgesichtspunkt des MCI, dass es gewisse Pflanzen gibt, die Präferenzen bzgl. der Nährstoffaufnahme haben. Ich meine damit, dass einige Pflanzen große Mengen eines bestimmten Nährstoffs aufnehmen. Diese Pflanzen bestimmen dann den Weg der Düngung für das eigene Aquarium.
Wenn wir also Phosphat hinzufügen, dann aus dem Grund, weil es gewisse Pflanzen in unserem Aquarium benötigen. Wir haben hierbei 2 Vorgehensweisen:
1. Es gibt ggf. keine eindeutigen Anzeichen für einen Phosphatmangel wie z.B. grüne Punktalgen. Dies kann der Fall sein, wenn wir zwar Pflanzen mit einer Priorität haben, jedoch nicht genug hiervon, um die Wasserwerte dementsprechend zu beeinflussen. Hier können wir sehr geringe Mengen zugeben, ggf. auch direkt über die Blätter der Pflanzen im Aquarium (per Spritze ohne Kanüle)
2. Beim zweiten Szenario haben wir grüne Punktalgen. Ggf. nachdem wir die PO4 Zufuhr gestoppt haben. In diesem Fall sollten wir das PO4 Protokoll einsetzen, um den wirklichen Verbrauch des Beckens zu bestimmen. (Es gibt das PO4 Protokoll gegen Algen bzw. grüne Punktalgen und es gibt das PO4 Protokoll um den Verbrauch zu ermitteln.)
Das PO4 Protokoll
1. Am ersten Tag wird ein 50% Wasserwechsel durchgeführt.
2. KNO3 wird weiter verabreicht
3. Das Glas von grünen Punktalgen befreien
4. Täglich 1 Gramm KH2PO4 auf 1900 Liter (oder 7 ml Aqua Rebell Phosphat pro 100 l), bis die grünen Punktalgen nicht mehr entstehen. Auftretende grüne Punktalgen müssen daher immer wieder erneut vom Glas entfernt werden.
5. So bald die grünen Punktalgen nicht mehr auftreten oder am 7. Tag einen 50% Wasserwechsel durchführen.
6. Wenn die grünen Punktalgen weiterhin auftreten, sollte in der folgenden Woche die PO4 Dosis verdoppelt werden usw.
Sobald wir den Punkt erreicht haben, an dem die grünen Punktalgen sich nicht mehr ausbreiten, haben wir unseren Verbrauch ermittelt. Die bis dahin zugeführte Menge wird als Wochendosis verabreicht. Wenn man z.B. 3 Wochen für diesen Punkt benötigt wurden, so nimmt man nur den Wert der vorherigen Woche. Sprich es werden nicht alle 3 Wochen addiert, sondern nur der Wert der letzten Woche.
[comment]Soweit ich das verstanden habe, soll im Regelfall, d.h. dem normalen Aquariumbetrieb, durch den per PO4-Protokoll ermittelten "Verbrauch" ständig soweit PO4 in der Wassersäule vorhanden sein, dass grüne Punktalgen vermieden werden.
Eine Unschärfe beim PO4-Protokoll ergibt sich durch die gute PO4-Speicherfähigkeit der Pflanzen. Es müsste zuerst eine PO4-Sättigung der Planzen stattfinden um zwischen der Luxusaufnahme der Pflanzen und dem tatsächlichen Verbrauch unterscheiden zu können. Je nach Phosphatsättigung der Pflanzen ergibt sich ein höherer als tatsächlicher PO4-Verbrauch.
Insgesamt läuft das auf eine PO4-Sättigung der Pflanzen hinaus und lt. Pflanzenliteratur kann es aufgrund von hohen PO4-Gehalten in der Pflanze zu verschiedenen Nährstoffproblemen kommen. Fe-Fällung und höherer Zn-Bedarf fallen mir im Zusammenhang ein.
[/comment]
IV 2b) Ca und Mg
Das 4:1 Verhältnis von Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) kann unter Wasser nicht erfolgreich genutzt warden. Wenn zu viel Phosphat (PO4) im Wasser vorhanden ist, kann es bei einem Ungleichgewicht des Ca:Mg Verhältnisses zu grünen Staubalgen kommen.
Aus meinen Erfahrungen sollte, bei der Zuführung dieser Makronährstoffe, das Verhältnis gegensätzlich sein. Das Calcium:Magnesiumverhältnis sollte also 1:4 betragen. Die unmittelbare Konsequenz dieser Idee wäre, dass man nicht zu viel Calcium zuführen kann, da Magnesium nicht in großen Mengen zugegeben werden kann.
Wir können ähnlich wie bei NO3 und PO4 herausfinden wie viel Ca:Mg wir für unser Becken benötigen. Nichtsdestotrotz empfehle ich Anfängern diesen Bereich vorerst auszuklammern.
Das Mg Protokoll:
1. 50% Wasserwechsel am ersten Tag
2. Düngung komplett einstellen
3. 0,3 mg/l Mg täglich hinzuführen, bis die Alge “ 3. RODOPHYTAS SP. 3” wächst.
4. Danach das spezielle Protokoll in Bezug auf die Alge einsetzen.
Mit diesem einfachen Test findet man heraus, wie viel Mg das Becken benötigt. Calcium wird einfach mit 25% der Mg Menge angesetzt bzw. hinzugeführt.
Es ist nicht unbedingt notwendig das Stadium dieser speziellen Alge zu erreichen. Rotala walichii kann beispielsweise als Bioindikator genutzt werden, da diese Pflanze bei zu viel Mg eingeht.
Rotala macandra ist eine Pflanze mit Ca Priorität und wird aus diesem Grund den Calciumverbrauch im Becken steigern. Das gleiche kann über Ammania gracilis gesagt werden. Wenn diese Pflanze leicht schwärzliche Blätter bekommt, liegt ein Calciummangel vor.
Das hier vorgeschlagene Ca:Mg Verhältnis ist aber nur eine Basis. Pflanzen mit besonderen Präferenzen in Bezug auf Ca und Mg verändern dieses Verhältnis dementsprechend. Hier sollte man anhand der Bioindikatoren (z.B. der Algen) ein ausgewogenes Verhältnis für sein Aquarium anstreben.
Ich persönlich nutze ungern Calciumchlorid, da es Microsorum Blätter schädigen kann. Normalerweise führt man durch einen Wasserwechsel genug Calcium dem Aquarium hinzu.
EDIT Tobi: Calciumsulfat kann sehr einfach zur Erhöhung des Calciumwerts genutzt werden. Bei Calciumcarbonat steigt pro GH auch die KH mit.
Man merkt, dass man ein Ungleichgewicht bezüglich Ca im Becken hat, wenn die Alge Rodophyta sp.2 (=> Siehe Algenkapitel) wächst. Wenn man zusätzlich ein Ungleichgewicht bzgl. PO4 im Becken hat, wird man auch noch ein Problem mit grünen Staubalgen haben.
IV 2c) Kalium
Eine der Besonderheiten der MCI besteht darin, dass ich die Düngung mit Kaliumsulfat nicht empfehle. Hierfür gibt es einige Gründe.
Der erste Grund besteht darin, dass bei der Zufuhr dieses Makronährstoffs das Nitrat aufgenommen wird, bis es Null erreicht. So bald dies geschieht, wird man ein Algenproblem haben. Unser Hauptziel ist es diese Situation zu vermeiden. Die Grundidee des MCI besteht darin stabile Wasserwerte zu erreichen, welche nahe an dem Ausbruch von grünen Punktalgen liegen.
Wenn wir Kaliumsulfat hinzufügen, zerstören wir diese Stabilität.
Auf der anderen Seite ist es immer gut, wenn man darauf verzichten kann Sulfat bzw. zusätzlichen Schwefel einzubringen. Oxidation durch Bakterien kann unter Umständen Schwefelsäure bilden.
Wenn man viel Eisen hinzuführt, wird das Redoxpotential verändert und dieses Problem neutralisiert, jedoch ist die Lösung des Problems sehr viel einfacher, in dem man auf die Zufuhr von zusätzlichen Schwefel verzichtet.
Wenn man hartes Wasser hat, sollte generell genug Sulfat im Aquarium vorhanden sein. Mehr Sulfat durch die Düngung einzubringen könnte graue Langhaar Algen produzieren. (siehe Algenkapitel)
Kalium wird benötigt, kein Zweifel. Aus meiner Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass der geringe Anteil an Kalium im KNO3 absolut ausreicht. Anderenfalls sollte z.B. Microsorum pteropus schwarze Blätter bekommen.
Hygrophila polysperma ist eine Pflanze mit einer Priorität bzgl der Kaliumaufnahme. Ich habe schon gelesen, dass diese Pflanze als Bioindikator für K genutzt werden sollte. Dies ist jedoch ein Fehler, da die Pflanze sehr viel Kalium aufnimmt und das gesamte Gleichgewicht bzgl. Kalium durcheinanderbringen könnte.
Diese Pflanze kann nur in Wasser mit Kaliumsulfat gehalten werden und sie wächst gut.
IV 2d) Ca, K, Karbonate
Wenn Karbonate einem Pflanzenbecken zugeführt werden sollen, gibt es immer die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Karbonaten. Kaliumkarbonat, Calciumkarbonat, Bikarbonat stehen z.B. zur Auswahl. Alles in allem ist es unwichtig wie viel Kalium man dem Becken zuführt. Wenn wir Kaliummonophosphat, Kaliumnitrat und Kaliumkarbonat nutzen, kann der Kaliumgehalt im Wasser schnell 50 mg/l erreichen. Wenn wir nun auch noch Kaliumsulfat zugeben, kann der K Wert schnell zu hoch sein. Kalium für sich genommen ist hier nicht das Problem, wie bei z.B. Eisen, dass in hoher Dosis giftig sein kann, jedoch kann der Nitratgehalt durch die hohe Menge Kalium Null erreichen und wir bekommen Probleme.
Wenn wir also nicht so hohe Kaliumwerte im Becken anstreben wollen, können wir immer noch auf Calciumkarbonat, Natriumkarbonat usw. ausweichen.
Ich hatte ja bereits im Ca/Mg Kapitel angesprochen, dass man bei dem Ca Wert etwas vorsichtig sein muss. Wenn zu viel Ca im Wasser vorhanden ist, könnte es Probleme mit Rotalgen oder grünen Staubalgen geben. Ebenfalls sind Diskus und Apistos empfindlich bezüglich Calcium.
Der Grund Karbonate ins Wasser einzubringen, liegt an der Pufferwirkung bzgl. des pH Werts, so dass dieser nicht zu stark absinken kann. Ich wurde in Buenos Aires Stadt in Argentinien geboren. Wir leben hier neben dem De La Plata Fluss, welcher in den Mato Groso Sümpfen Brasiliens mündet. Das Leitungswasser hat eine KH von 1,5 mit beinahe kaum Calcium. Ich hatte nie Probleme mit einem pH Sturz. Selbst wenn der pH fällt, fällt er nicht endlos. Nur Fische und Bewohner aus härterem Wasser, welche einen höheren pH bevorzugen, können hier Probleme bekommen.
Ich probiere hiermit nicht zu verdeutlichen, dass man einen pH von 5,5 anstreben sollte, ich möchte nur aufzeigen, dass die Geschichte bzgl. eines pH Sturzes weniger ein Problem darstellt.
Wenn man sehr weiches Wasser hat, kann man etwas Calciumkarbonat oder auch Natriumcarbonat nutzen. Etwas Kalkstein im Filter kann ggf. auch schon helfen.
IV 2e) Eisen
Der MCI funktioniert mit nur 0,1 mg/l Eisen (Fe) pro Woche.
Das PPS System und der Estimative Index nutzen höhere Mengen an Eisenvolldünger. Eisen reduziert das Redoxpotential und kann daher hilfreich sein, wenn man zu viel Sulfat im Wasser hat. Wenn man jedoch hohe Eisen und Phosphatwerte im Becken hat, kann Eisenphosphat entstehen. Es wird noch immer darüber diskutiert, ob Pflanzen dies nutzen können oder nicht. Es macht jedoch keinen Unterschied. Man kann herausfinden wie viel Eisen von den Pflanzen aufgenommen wird, wenn man täglich 0,025 mg/l Eisen hinzuführt, bis man Algen bekommt. Ich glaube jedoch, dass dies nicht notwendig ist, jedoch kann man es machen, wenn man es für nötig hält. Die Alge, die durch die Eisenerhöhung entsteht kann durch das generelle KNO3 Protokoll beseitigt werden, jedoch braucht man noch zusätzlich Seachem Excel oder Easy Carbo.
Alles in allem denke ich, dass es am besten ist, wenn man Eisen und Phosphat an unterschiedlichen Tagen zuführt. Aus meiner Erfahrung ist 0,1 mg/l Eisen pro Woche genug. Wenn das Becken mehr benötigt, werden es einem die Pflanzen anzeigen.
Mir ist ebenfalls bewusst, dass man Aquarien mit höheren Eisenwerten erfolgreich ohne Algen fahren kann, jedoch ist mir auch bewusst, dass diese Aquarien nicht so stabil sind und es keinen wirklichen Grund für die hohen Eisenmengen gibt. Pflanzen werden nicht verhungern, wenn man das Eisen effizienter zuführt.
Jedoch muss einem bewusst sein, dass man die unterschiedlichen Düngemethoden nicht vermischen sollte. Man kann weniger Eisen zuführen, wenn man weniger Phosphat zuführt. Wie ich schon zuvor erklärt hatte, ist das Gleichgewicht entscheidend und nicht ein Mangel oder Überschuss.
VI. Algen Kontroll Ansatz (BTW, Punkt V. fehlt/übersprungen.)
verschiedene Algen als Indikatoren. Siehe originalen Artikel.
Gruß, Nik