AndreeR
Member
Hallo Flowgrower,
ich bin neu bei Euch und möchte mich mit meinem Aquarium "splish a" vorstellen.
Designkonzept Unterwasserlandschaft:
- Längsdiagonales Tal, hinten rechts und vorne links aufgerichtetes Hornwood mit aufgebundenen Bucaphalandren und Moosen. Im Hintergrund Pogostemon und Ludwigia. Alles nicht zu sehr miniaturisiert und nicht zu klar metaphorisch – eher ein bischen wild und üppig wuchernd. Pogostemon und Ludwigia lasse ich bis an die Wasseroberfläche fluten. Flutende Stängel sind die kräftigsten und verzweigen sich vielfach. Später dann Einpflanzen, ab und zu Schneiden und fertig sind die Büsche. Wenn das Pogostemon und die Ludwigia bereit sind für das Rearrangement, habe ich zentral im Aquarium verstärkt Schattenbildung unter dem Busch. Das gefällt mir und sieht natürlich aus. Designed für dass tägliche Zusammenleben in 3D, nicht für den final shot in 2D. Das Aqua steht schräg in den Raum hinein, es soll von drei Seiten aus jeweils eine andere Ansicht bieten. Rückwand beklebt mit transluzenter X-Film D-GF hellblau (211) von Modulor.
Kurz vor dem letzten Cut
Nach dem letzten Cut:
Bei natürlichem Sonnenlicht:
- Glasgarten Aqua 60x45x45, Weißglas
- Unterschrank im ADA style, verbessert, Tischleranfertigung
- Giesemann nano plus reflexx (HQI 70W Giesemann tropic, 2x 8W T5 Lumilux deluxe daylight, Osram)
- CO2 über Inline atomizer, 1 h vor Licht ein, 1 h vor Dunkelheit aus, Zufuhr nur über Einlauf hinten links
- Filter Eheim 2076e, 3 Körbe, Korb oben und unten mit ZooBest Bio-Wirbel, Korb Mitte grober Bims 1-1,5 cm Körnung
- Inline Heizung Hydor, Aus in der Dunkelphase
1 Glasablauf und 2 Glaseinläufe, davon eine Lily-Pipe vorne, oberflächennah, Strömung von links nach rechts. Die andere von Do!aqua Violet Glas, von hinten links, diagonal abtauchend, nach vorne rechts.
Was ist an der TECHNIK special?
Unterschrank, im Vergleich zu ADA verbessert:
- Scharniere abklippbar, Schließdämpfung, 170° Öffnungswinkel
- Tragende Blende hinter dem Türblatt verborgen
- 4 längsovale Schlauchdurchführungen
- extra hoch, so dass das aufgestellte Aquarium mit der Oberkante gerade noch unter meine Achsel passt
Giesemann Leuchte:,
- klein und kompakt, so daß ich von oben jederzeit ans Aqua kann
- HQI und Leuchtstofflampen separat schaltbar
- sehr leicht höhenverstellbar
- Hängemontage genial
- HQI macht wunderschöne Sonnenkringel, die durch das Aqua streichen
Filter Eheim 2076e:
- verstärkte Zwangsdurchströmung der Körbe durch Abdichtung derselben zum Rand hin mit passendem Kunstoffseil
- Bims als biologischer Filter. Sobald Nitratreduktion einsetzen sollte, wird er gewaschen.
- Filterbims wurde vorher gewässert (>2 Wochen), bis er auch innen mit Wasser voll war und absank
Zwei Glaseinläufe:
- nach meiner Erfahrung läuft ein Aqua mit mäßig starker Strömung besser als eines, das schwach durchströmt ist, da sich insbesondere in dichten Pflanzenpolstern Nährstoffmangelsituationen einstellen, meistens PO4-Mangel, der Blaualgen begünstigt. Deshalb war für mich eine effektive Durchströmung des Aqua wichtig und deshalb auch zwei strategisch positionierte Einläufe.
Heizung nachts aus:
- moderate Schwankungen der Temperatur regen die biologischen Funktionen an
INNENLEBEN:
Bodengrund:
Ganz zu unterst 1mm Polystyrol-Platte, darüber mittelfeiner, nasser Bims. Bims wurde bestreut mit den 4 Borneo Wild Bodenzusätzen. Bacter Energy nur sehr wenig. Trotzdem bildet sich über den Bodenbereichen mit geringer Schichthöhe vorübergehend etwas Schimmel. Über dem Bims dann ein starres Drahtgitter, 6mm Maschenweite, das ein Hochziehen des Bimses beim Rausziehen von stark wurzelnden Pflanzen verhindern soll. Ich entschied mich deshalb auch für ein starres Metallgitter, damit sich dieses, im Vergleich zum Glasfaser Netzgewebe, weniger bewegt. Darüber Amazonia II Multitype. Zuoberst Kongo Sand S im Tal und etwas Sea Gravel (dunkle Steinchen bevorzugt). Der dunkelbunte Kongo Sand verträgt eingespülte Soilkörnchen farblich.
Hornwood:
Hornwood habe ich über ca. 2 Monate auf dem Balkon, in einer abgedeckten Wanne, gewässert - mit Wasserwechsel alle 14-Tage. Beläge abgebürstet, Schimmel entfernt. Es hat sich gelohnt – sie gingen unter wie Steine. Es war auch nötig, denn das Wasser hatte Schwarzteefärbung.
Überwiegend aufgerichtete Stellung, teilweise 2 Stücke miteinander fest verdrahtet. Das Hornwood wurde von unten angebohrt. In die mit 0,5 mm weitergebohrten Bohrkanäle wurden verrottungsfeste Kohlefaserstäbe (Modulor) gesetzt und mit längshalbierten Zahnstochern fixiert. Das Stelzendreibein wurde in den Längen so ausgerichtet, dass das Hornwood nur etwas in das Soil nach unten einragte. Vorteil des Ganzen: wenig Hornwood wird im Soil versenkt, kippsicher, gut ausrichtbar ohne Hilfe von Steinen. Nachteil: sehr fummelig. Das Ausrichten des Stelzendreibeins ist ein Geduldsspiel. Man sollte in ausgeglichener seelischer Verfassung sein, bevor man damit anfängt :wink: und das Drahtgitter musste für die Stelzen passend ausgeschnitten werden. Bei aufgerichteten Wurzeln würde ich es immer wieder so machen.
Hinten rechts auf dem Aquarand aufgesteckte Wurzel mit aufgebunder Orchidee. Täglich Beträufelung des Mooswurzelballens mit Wasser aus dem Aqua und Besprühen mit Volvic. Funktioniert. Ich habe sie blühend gekauft. Ob sie das unter diesen Bedingungen wieder tut, weiß ich nicht. Beleuchtung seitlich durch die Giesemannleuchte.
Newsealand Stone und ein Pagodenstein
Pflanzenliste:
- Anubias barteri nana "Petite"
- Bucephylandra motleyana "Kapit"
- Bucephylandra motleyana "Semuntai"
- Cryptocoryne petchii
- Elocharis parvula
- HCC
- Litorella uniflora
- Ludwigia breviceps
- Marsilea hirsuta
- Microsorum pteropus "Serpentifolia"
- Pogostemon erectus (das wuchs auch in der Initialphase bei hohen NH4, NO2 und NO3-Werten einigermaßen gut und hat mich immer wieder aufgemuntert :smile: )
- Staurogyne spec. "Porto Velho" (genial kompakte, frischgrüne Wuchsform, die sich um das Hornwood schmiegt)
- diverse Moose wie Fissidens, Riccardia
Tiere:
- Iratherina werneri
- Taiwan Sakura Garnelen
- Blasenschnecken
- geplant sind noch Rasbora dorsiocellata macrophthalma
- Rückumzug von Geweihschnecken
Düngekonzept:
Hohe PO4-Dosen beugen Blaualgen vor, die zur PO4-Speicherung fähig sind, was sich bei PO4-Mangelzuständen in dichten Pflanzenpostern und schwach durchströmten Bereichen für diese als vorteilhaft erweist. Das richtige NO3 / PO4-Verhältnis ist wichtig. Das war es schon. Mein Aquarium ist inzwischen fast algenfrei, ein paar sollen bleiben für die Garnelen und Schnecken. Ich messe fast täglich PO4 und ab und zu NO3.
- Nicht zu viel Mikronährstoffe. Täglich ca. 2,5 – 3 ml. Bei höheren Dosen neigen die Ludwigiablätter zum Krüppelwuchs. Zuviel Flowgrow fördert die Kahmhautbildung. Kahmhaut besteht überwiegend aus eisenabbauenden Bakterien. AR-Eisenvolldünger führt zu weniger Kahmhaut, ist aber auch für die Pflanzen weniger gut verfügbar.
- Nach dem 50% Wasserwechsel einmal wöchentlich 3 ml Eisenvolldünger extra, 15 ml AR-Licht und 25 ml AR-Spezial-N.
- NO3 / PO4-Verhältnis optimal 10. Alles zwischen 7-13 ist akzeptabel. Kleiner 7 fördert Blaualgen. Größer 13 fördert Grünalgen.
- Hohe PO4-Konzentrationen. Gemessen morgens vor Düngerzugabe 0,5 -0,7 mg/l PO4. Rechnerisch morgens nach AR-Licht-Zugabe ca. 2,5 mg/l.
- Nitrat Soll- und Istwert 20-25 mg/l. Nicht zu hoch, größer 40 mg/l hemmt den Pflanzenwuchs und die PO4-Aufnahme
- Tägliche Düngerzugabe morgens 25 ml AR-Licht und 3 ml Flowgrow.
Das gab es bisher an PROBLEMEN:
- In der Initialphase habe ich zusätzlich noch NO3 gedüngt, obwohl das Soil viel NH4 abgibt. Ich hätte nur PO4 düngen sollen.
- Über den Nitrit-Peak ging es mehr schlecht als recht. Diverse Algen, auch Blaualgen, Grünalgen, dichte Beläge auf den Pflanzenblättern und dem Hornwood. Ein paar Tage auch die GDA (grüne Staubalge) mit leichtem Schaum auf dem Wasser. Ich habe gelitten . Als es besser wurde, kamen sogar Rotalgen dazu. Getröstet haben mich das stabile Pogostemon erectus und meine Freunde, die Blasenschnecken. Diese vermehrten sich reichlich, waren resistent gegenüber hohen Nitritwerten. Irgendwann setzte ich Garnelen dazu, die Besserung begann. Die erwachsenen Blasenschnecken sammelte ich irgendwann raus, die Gelege ließen sich mit einem langen Pinsel mit starren Borsten abbürsten und rausnehmen. Jetzt habe ich nur noch die ganz kleinen Blasenschnecken, die ich mit dem Kescher von den Scheiben abstreife. Wenn ich das regelmäßig tue, halte ich den Bestand gering.
- Ich hatte einen Messing-Y-Verteiler im Zulauf. Messing enthält Kupfer. Ich hatte ihn in Verdacht, am sichtbaren Unwohlsein der Geweihschnecken schuld zu sein, die ich deshalb ins Aqua meiner jüngsten Tochter umquartiert habe. Das Messingteil habe ich inzwischen durch ein Kunststoffmodell aus POM ersetzt. Noch 2 Wasserwechsel, dann ziehen die Geweihschnecken wieder zurück. Auf dem folgenden Bild ist der Y-Messingverteiler zu sehen. Böses Teil :down: ...
- Das HCC trieb immer wieder aus dem Soil der rutschenden Unterwasserhänge – ich bin schier verzweifelt . Irgendwann habe ich nichts mehr gemacht. Verbleibende HCC Büsche wurden größer und buschiger. Die Lücken dazwischen füllte ich jüngst mit HCC, wurzelnd in Steinwollebröckchen. Das ist die bessere Variante für Soil. Es wird dauern, bis ein solider, gleichmäßiger HCC-Teppich entsteht.
- Zusammensackendes Soil war ein vorübergehendes Problem, das sich irgendwann gegeben hat – so schlimm hatte ich es mir aber nicht vorgestellt. Es waren schon an den höchsten Stellen 3-4 cm trotz dichter Packung.
- Rutschend Soil Hänge stellen momentan das größte Problem dar. Ich habe nicht terrassiert und keine Barrieren eingebaut. Es bröselt von oben ins Tal. Beim letzten Wasserwechsel habe ich im Tal mit dem Finger am saugenden Schlauchende das Soil aufgewirbelt, in einem Sieb im Eimer aufgefangen, später die Kongo Sand Kieselchen rausgesucht, das Soil in den Kescher getan und mittels Pinzette den Kescher auf den Bergkuppen gezielt ausgeschüttet. Naja, es funktioniert.
- Ein unerwartetes Problem stellt das allmähliche Wandern des aufgestellten, aufgestelzten Hornwoods vorne links in Richtung des rutschenden Soilhanges dar. Dadurch wurde der Abstand links zur Seitenscheibe immer größer. Ich hoffe, dass die Stelzen unterirdisch irgendwann gegen das Drahtgitter stoßen und die Wanderung stoppt. Unglaublich aber wahr. Eine manuelles Zurückschieben ist unmöglich. Ich müsste buddeln oder das Hornwood rausheben - beides ist mir zu riskant :-/ .
- Bei der Ludwigia brevipes gibt es oberflächennahe Stängelenden mit verkrüppelten Miniaturblättern. Gleich daneben (2-4 cm Abstanbd) gibt es aber andere Stängel mit normalen, groß ausgeformten Blättern. Alle Blätter sind oberflächennah schön rostrot (Lichtschutz). Weiter unten sind die Blätter grüner, kahle Stängelteile gibt es nicht. Als wahrscheinlichste Ursache halte ich eine zu hohe, oberflächennahe Lichtmenge (HQI, 70 W in 20 cm Abstand) für möglich. Die normalen Blätter an den Stängelenden bilden sich weiter unten oder in den schattigen Bereichen und werden dann durch das weitere Stängelwachstum an die Oberfläche ins Lichtmaximum geschoben. Da die Blätter dann schon ausgewachsen sind, kann sich die zu hohe Lichtmenge nicht mehr auf das Wachstum auswirken. Die Konzentration der Schutzpigmente im Blatt wird dann unter Starklichteinfluss höher.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Tobias, Marcel und Heiko von Aquasabi für die nette Aufnahme, kompetente Beratung und eure super Produkte (insbesondere die AR-Dünger) bedanken. :thumbs:
Viele Grüße aus Berlin von Andree
ich bin neu bei Euch und möchte mich mit meinem Aquarium "splish a" vorstellen.
Designkonzept Unterwasserlandschaft:
- Längsdiagonales Tal, hinten rechts und vorne links aufgerichtetes Hornwood mit aufgebundenen Bucaphalandren und Moosen. Im Hintergrund Pogostemon und Ludwigia. Alles nicht zu sehr miniaturisiert und nicht zu klar metaphorisch – eher ein bischen wild und üppig wuchernd. Pogostemon und Ludwigia lasse ich bis an die Wasseroberfläche fluten. Flutende Stängel sind die kräftigsten und verzweigen sich vielfach. Später dann Einpflanzen, ab und zu Schneiden und fertig sind die Büsche. Wenn das Pogostemon und die Ludwigia bereit sind für das Rearrangement, habe ich zentral im Aquarium verstärkt Schattenbildung unter dem Busch. Das gefällt mir und sieht natürlich aus. Designed für dass tägliche Zusammenleben in 3D, nicht für den final shot in 2D. Das Aqua steht schräg in den Raum hinein, es soll von drei Seiten aus jeweils eine andere Ansicht bieten. Rückwand beklebt mit transluzenter X-Film D-GF hellblau (211) von Modulor.
Kurz vor dem letzten Cut
Nach dem letzten Cut:
Bei natürlichem Sonnenlicht:
- Glasgarten Aqua 60x45x45, Weißglas
- Unterschrank im ADA style, verbessert, Tischleranfertigung
- Giesemann nano plus reflexx (HQI 70W Giesemann tropic, 2x 8W T5 Lumilux deluxe daylight, Osram)
- CO2 über Inline atomizer, 1 h vor Licht ein, 1 h vor Dunkelheit aus, Zufuhr nur über Einlauf hinten links
- Filter Eheim 2076e, 3 Körbe, Korb oben und unten mit ZooBest Bio-Wirbel, Korb Mitte grober Bims 1-1,5 cm Körnung
- Inline Heizung Hydor, Aus in der Dunkelphase
1 Glasablauf und 2 Glaseinläufe, davon eine Lily-Pipe vorne, oberflächennah, Strömung von links nach rechts. Die andere von Do!aqua Violet Glas, von hinten links, diagonal abtauchend, nach vorne rechts.
Was ist an der TECHNIK special?
Unterschrank, im Vergleich zu ADA verbessert:
- Scharniere abklippbar, Schließdämpfung, 170° Öffnungswinkel
- Tragende Blende hinter dem Türblatt verborgen
- 4 längsovale Schlauchdurchführungen
- extra hoch, so dass das aufgestellte Aquarium mit der Oberkante gerade noch unter meine Achsel passt
Giesemann Leuchte:,
- klein und kompakt, so daß ich von oben jederzeit ans Aqua kann
- HQI und Leuchtstofflampen separat schaltbar
- sehr leicht höhenverstellbar
- Hängemontage genial
- HQI macht wunderschöne Sonnenkringel, die durch das Aqua streichen
Filter Eheim 2076e:
- verstärkte Zwangsdurchströmung der Körbe durch Abdichtung derselben zum Rand hin mit passendem Kunstoffseil
- Bims als biologischer Filter. Sobald Nitratreduktion einsetzen sollte, wird er gewaschen.
- Filterbims wurde vorher gewässert (>2 Wochen), bis er auch innen mit Wasser voll war und absank
Zwei Glaseinläufe:
- nach meiner Erfahrung läuft ein Aqua mit mäßig starker Strömung besser als eines, das schwach durchströmt ist, da sich insbesondere in dichten Pflanzenpolstern Nährstoffmangelsituationen einstellen, meistens PO4-Mangel, der Blaualgen begünstigt. Deshalb war für mich eine effektive Durchströmung des Aqua wichtig und deshalb auch zwei strategisch positionierte Einläufe.
Heizung nachts aus:
- moderate Schwankungen der Temperatur regen die biologischen Funktionen an
INNENLEBEN:
Bodengrund:
Ganz zu unterst 1mm Polystyrol-Platte, darüber mittelfeiner, nasser Bims. Bims wurde bestreut mit den 4 Borneo Wild Bodenzusätzen. Bacter Energy nur sehr wenig. Trotzdem bildet sich über den Bodenbereichen mit geringer Schichthöhe vorübergehend etwas Schimmel. Über dem Bims dann ein starres Drahtgitter, 6mm Maschenweite, das ein Hochziehen des Bimses beim Rausziehen von stark wurzelnden Pflanzen verhindern soll. Ich entschied mich deshalb auch für ein starres Metallgitter, damit sich dieses, im Vergleich zum Glasfaser Netzgewebe, weniger bewegt. Darüber Amazonia II Multitype. Zuoberst Kongo Sand S im Tal und etwas Sea Gravel (dunkle Steinchen bevorzugt). Der dunkelbunte Kongo Sand verträgt eingespülte Soilkörnchen farblich.
Hornwood:
Hornwood habe ich über ca. 2 Monate auf dem Balkon, in einer abgedeckten Wanne, gewässert - mit Wasserwechsel alle 14-Tage. Beläge abgebürstet, Schimmel entfernt. Es hat sich gelohnt – sie gingen unter wie Steine. Es war auch nötig, denn das Wasser hatte Schwarzteefärbung.
Überwiegend aufgerichtete Stellung, teilweise 2 Stücke miteinander fest verdrahtet. Das Hornwood wurde von unten angebohrt. In die mit 0,5 mm weitergebohrten Bohrkanäle wurden verrottungsfeste Kohlefaserstäbe (Modulor) gesetzt und mit längshalbierten Zahnstochern fixiert. Das Stelzendreibein wurde in den Längen so ausgerichtet, dass das Hornwood nur etwas in das Soil nach unten einragte. Vorteil des Ganzen: wenig Hornwood wird im Soil versenkt, kippsicher, gut ausrichtbar ohne Hilfe von Steinen. Nachteil: sehr fummelig. Das Ausrichten des Stelzendreibeins ist ein Geduldsspiel. Man sollte in ausgeglichener seelischer Verfassung sein, bevor man damit anfängt :wink: und das Drahtgitter musste für die Stelzen passend ausgeschnitten werden. Bei aufgerichteten Wurzeln würde ich es immer wieder so machen.
Hinten rechts auf dem Aquarand aufgesteckte Wurzel mit aufgebunder Orchidee. Täglich Beträufelung des Mooswurzelballens mit Wasser aus dem Aqua und Besprühen mit Volvic. Funktioniert. Ich habe sie blühend gekauft. Ob sie das unter diesen Bedingungen wieder tut, weiß ich nicht. Beleuchtung seitlich durch die Giesemannleuchte.
Newsealand Stone und ein Pagodenstein
Pflanzenliste:
- Anubias barteri nana "Petite"
- Bucephylandra motleyana "Kapit"
- Bucephylandra motleyana "Semuntai"
- Cryptocoryne petchii
- Elocharis parvula
- HCC
- Litorella uniflora
- Ludwigia breviceps
- Marsilea hirsuta
- Microsorum pteropus "Serpentifolia"
- Pogostemon erectus (das wuchs auch in der Initialphase bei hohen NH4, NO2 und NO3-Werten einigermaßen gut und hat mich immer wieder aufgemuntert :smile: )
- Staurogyne spec. "Porto Velho" (genial kompakte, frischgrüne Wuchsform, die sich um das Hornwood schmiegt)
- diverse Moose wie Fissidens, Riccardia
Tiere:
- Iratherina werneri
- Taiwan Sakura Garnelen
- Blasenschnecken
- geplant sind noch Rasbora dorsiocellata macrophthalma
- Rückumzug von Geweihschnecken
Düngekonzept:
Hohe PO4-Dosen beugen Blaualgen vor, die zur PO4-Speicherung fähig sind, was sich bei PO4-Mangelzuständen in dichten Pflanzenpostern und schwach durchströmten Bereichen für diese als vorteilhaft erweist. Das richtige NO3 / PO4-Verhältnis ist wichtig. Das war es schon. Mein Aquarium ist inzwischen fast algenfrei, ein paar sollen bleiben für die Garnelen und Schnecken. Ich messe fast täglich PO4 und ab und zu NO3.
- Nicht zu viel Mikronährstoffe. Täglich ca. 2,5 – 3 ml. Bei höheren Dosen neigen die Ludwigiablätter zum Krüppelwuchs. Zuviel Flowgrow fördert die Kahmhautbildung. Kahmhaut besteht überwiegend aus eisenabbauenden Bakterien. AR-Eisenvolldünger führt zu weniger Kahmhaut, ist aber auch für die Pflanzen weniger gut verfügbar.
- Nach dem 50% Wasserwechsel einmal wöchentlich 3 ml Eisenvolldünger extra, 15 ml AR-Licht und 25 ml AR-Spezial-N.
- NO3 / PO4-Verhältnis optimal 10. Alles zwischen 7-13 ist akzeptabel. Kleiner 7 fördert Blaualgen. Größer 13 fördert Grünalgen.
- Hohe PO4-Konzentrationen. Gemessen morgens vor Düngerzugabe 0,5 -0,7 mg/l PO4. Rechnerisch morgens nach AR-Licht-Zugabe ca. 2,5 mg/l.
- Nitrat Soll- und Istwert 20-25 mg/l. Nicht zu hoch, größer 40 mg/l hemmt den Pflanzenwuchs und die PO4-Aufnahme
- Tägliche Düngerzugabe morgens 25 ml AR-Licht und 3 ml Flowgrow.
Das gab es bisher an PROBLEMEN:
- In der Initialphase habe ich zusätzlich noch NO3 gedüngt, obwohl das Soil viel NH4 abgibt. Ich hätte nur PO4 düngen sollen.
- Über den Nitrit-Peak ging es mehr schlecht als recht. Diverse Algen, auch Blaualgen, Grünalgen, dichte Beläge auf den Pflanzenblättern und dem Hornwood. Ein paar Tage auch die GDA (grüne Staubalge) mit leichtem Schaum auf dem Wasser. Ich habe gelitten . Als es besser wurde, kamen sogar Rotalgen dazu. Getröstet haben mich das stabile Pogostemon erectus und meine Freunde, die Blasenschnecken. Diese vermehrten sich reichlich, waren resistent gegenüber hohen Nitritwerten. Irgendwann setzte ich Garnelen dazu, die Besserung begann. Die erwachsenen Blasenschnecken sammelte ich irgendwann raus, die Gelege ließen sich mit einem langen Pinsel mit starren Borsten abbürsten und rausnehmen. Jetzt habe ich nur noch die ganz kleinen Blasenschnecken, die ich mit dem Kescher von den Scheiben abstreife. Wenn ich das regelmäßig tue, halte ich den Bestand gering.
- Ich hatte einen Messing-Y-Verteiler im Zulauf. Messing enthält Kupfer. Ich hatte ihn in Verdacht, am sichtbaren Unwohlsein der Geweihschnecken schuld zu sein, die ich deshalb ins Aqua meiner jüngsten Tochter umquartiert habe. Das Messingteil habe ich inzwischen durch ein Kunststoffmodell aus POM ersetzt. Noch 2 Wasserwechsel, dann ziehen die Geweihschnecken wieder zurück. Auf dem folgenden Bild ist der Y-Messingverteiler zu sehen. Böses Teil :down: ...
- Das HCC trieb immer wieder aus dem Soil der rutschenden Unterwasserhänge – ich bin schier verzweifelt . Irgendwann habe ich nichts mehr gemacht. Verbleibende HCC Büsche wurden größer und buschiger. Die Lücken dazwischen füllte ich jüngst mit HCC, wurzelnd in Steinwollebröckchen. Das ist die bessere Variante für Soil. Es wird dauern, bis ein solider, gleichmäßiger HCC-Teppich entsteht.
- Zusammensackendes Soil war ein vorübergehendes Problem, das sich irgendwann gegeben hat – so schlimm hatte ich es mir aber nicht vorgestellt. Es waren schon an den höchsten Stellen 3-4 cm trotz dichter Packung.
- Rutschend Soil Hänge stellen momentan das größte Problem dar. Ich habe nicht terrassiert und keine Barrieren eingebaut. Es bröselt von oben ins Tal. Beim letzten Wasserwechsel habe ich im Tal mit dem Finger am saugenden Schlauchende das Soil aufgewirbelt, in einem Sieb im Eimer aufgefangen, später die Kongo Sand Kieselchen rausgesucht, das Soil in den Kescher getan und mittels Pinzette den Kescher auf den Bergkuppen gezielt ausgeschüttet. Naja, es funktioniert.
- Ein unerwartetes Problem stellt das allmähliche Wandern des aufgestellten, aufgestelzten Hornwoods vorne links in Richtung des rutschenden Soilhanges dar. Dadurch wurde der Abstand links zur Seitenscheibe immer größer. Ich hoffe, dass die Stelzen unterirdisch irgendwann gegen das Drahtgitter stoßen und die Wanderung stoppt. Unglaublich aber wahr. Eine manuelles Zurückschieben ist unmöglich. Ich müsste buddeln oder das Hornwood rausheben - beides ist mir zu riskant :-/ .
- Bei der Ludwigia brevipes gibt es oberflächennahe Stängelenden mit verkrüppelten Miniaturblättern. Gleich daneben (2-4 cm Abstanbd) gibt es aber andere Stängel mit normalen, groß ausgeformten Blättern. Alle Blätter sind oberflächennah schön rostrot (Lichtschutz). Weiter unten sind die Blätter grüner, kahle Stängelteile gibt es nicht. Als wahrscheinlichste Ursache halte ich eine zu hohe, oberflächennahe Lichtmenge (HQI, 70 W in 20 cm Abstand) für möglich. Die normalen Blätter an den Stängelenden bilden sich weiter unten oder in den schattigen Bereichen und werden dann durch das weitere Stängelwachstum an die Oberfläche ins Lichtmaximum geschoben. Da die Blätter dann schon ausgewachsen sind, kann sich die zu hohe Lichtmenge nicht mehr auf das Wachstum auswirken. Die Konzentration der Schutzpigmente im Blatt wird dann unter Starklichteinfluss höher.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Tobias, Marcel und Heiko von Aquasabi für die nette Aufnahme, kompetente Beratung und eure super Produkte (insbesondere die AR-Dünger) bedanken. :thumbs:
Viele Grüße aus Berlin von Andree