splish a, 60x45x45

AndreeR

Member
Hallo Flowgrower,
ich bin neu bei Euch und möchte mich mit meinem Aquarium "splish a" vorstellen.


Designkonzept Unterwasserlandschaft:
- Längsdiagonales Tal, hinten rechts und vorne links aufgerichtetes Hornwood mit aufgebundenen Bucaphalandren und Moosen. Im Hintergrund Pogostemon und Ludwigia. Alles nicht zu sehr miniaturisiert und nicht zu klar metaphorisch – eher ein bischen wild und üppig wuchernd. Pogostemon und Ludwigia lasse ich bis an die Wasseroberfläche fluten. Flutende Stängel sind die kräftigsten und verzweigen sich vielfach. Später dann Einpflanzen, ab und zu Schneiden und fertig sind die Büsche. Wenn das Pogostemon und die Ludwigia bereit sind für das Rearrangement, habe ich zentral im Aquarium verstärkt Schattenbildung unter dem Busch. Das gefällt mir und sieht natürlich aus. Designed für dass tägliche Zusammenleben in 3D, nicht für den final shot in 2D. Das Aqua steht schräg in den Raum hinein, es soll von drei Seiten aus jeweils eine andere Ansicht bieten. Rückwand beklebt mit transluzenter X-Film D-GF hellblau (211) von Modulor.

Kurz vor dem letzten Cut

Nach dem letzten Cut:

Bei natürlichem Sonnenlicht:

- Glasgarten Aqua 60x45x45, Weißglas
- Unterschrank im ADA style, verbessert, Tischleranfertigung
- Giesemann nano plus reflexx (HQI 70W Giesemann tropic, 2x 8W T5 Lumilux deluxe daylight, Osram)
- CO2 über Inline atomizer, 1 h vor Licht ein, 1 h vor Dunkelheit aus, Zufuhr nur über Einlauf hinten links
- Filter Eheim 2076e, 3 Körbe, Korb oben und unten mit ZooBest Bio-Wirbel, Korb Mitte grober Bims 1-1,5 cm Körnung
- Inline Heizung Hydor, Aus in der Dunkelphase

1 Glasablauf und 2 Glaseinläufe, davon eine Lily-Pipe vorne, oberflächennah, Strömung von links nach rechts. Die andere von Do!aqua Violet Glas, von hinten links, diagonal abtauchend, nach vorne rechts.

Was ist an der TECHNIK special?

Unterschrank, im Vergleich zu ADA verbessert:
- Scharniere abklippbar, Schließdämpfung, 170° Öffnungswinkel
- Tragende Blende hinter dem Türblatt verborgen
- 4 längsovale Schlauchdurchführungen
- extra hoch, so dass das aufgestellte Aquarium mit der Oberkante gerade noch unter meine Achsel passt


Giesemann Leuchte:,
- klein und kompakt, so daß ich von oben jederzeit ans Aqua kann
- HQI und Leuchtstofflampen separat schaltbar
- sehr leicht höhenverstellbar
- Hängemontage genial
- HQI macht wunderschöne Sonnenkringel, die durch das Aqua streichen

Filter Eheim 2076e:
- verstärkte Zwangsdurchströmung der Körbe durch Abdichtung derselben zum Rand hin mit passendem Kunstoffseil
- Bims als biologischer Filter. Sobald Nitratreduktion einsetzen sollte, wird er gewaschen.
- Filterbims wurde vorher gewässert (>2 Wochen), bis er auch innen mit Wasser voll war und absank

Zwei Glaseinläufe:
- nach meiner Erfahrung läuft ein Aqua mit mäßig starker Strömung besser als eines, das schwach durchströmt ist, da sich insbesondere in dichten Pflanzenpolstern Nährstoffmangelsituationen einstellen, meistens PO4-Mangel, der Blaualgen begünstigt. Deshalb war für mich eine effektive Durchströmung des Aqua wichtig und deshalb auch zwei strategisch positionierte Einläufe.

Heizung nachts aus:
- moderate Schwankungen der Temperatur regen die biologischen Funktionen an

INNENLEBEN:
Bodengrund:
Ganz zu unterst 1mm Polystyrol-Platte, darüber mittelfeiner, nasser Bims. Bims wurde bestreut mit den 4 Borneo Wild Bodenzusätzen. Bacter Energy nur sehr wenig. Trotzdem bildet sich über den Bodenbereichen mit geringer Schichthöhe vorübergehend etwas Schimmel. Über dem Bims dann ein starres Drahtgitter, 6mm Maschenweite, das ein Hochziehen des Bimses beim Rausziehen von stark wurzelnden Pflanzen verhindern soll. Ich entschied mich deshalb auch für ein starres Metallgitter, damit sich dieses, im Vergleich zum Glasfaser Netzgewebe, weniger bewegt. Darüber Amazonia II Multitype. Zuoberst Kongo Sand S im Tal und etwas Sea Gravel (dunkle Steinchen bevorzugt). Der dunkelbunte Kongo Sand verträgt eingespülte Soilkörnchen farblich.

Hornwood:
Hornwood habe ich über ca. 2 Monate auf dem Balkon, in einer abgedeckten Wanne, gewässert - mit Wasserwechsel alle 14-Tage. Beläge abgebürstet, Schimmel entfernt. Es hat sich gelohnt – sie gingen unter wie Steine. Es war auch nötig, denn das Wasser hatte Schwarzteefärbung.



Überwiegend aufgerichtete Stellung, teilweise 2 Stücke miteinander fest verdrahtet. Das Hornwood wurde von unten angebohrt. In die mit 0,5 mm weitergebohrten Bohrkanäle wurden verrottungsfeste Kohlefaserstäbe (Modulor) gesetzt und mit längshalbierten Zahnstochern fixiert. Das Stelzendreibein wurde in den Längen so ausgerichtet, dass das Hornwood nur etwas in das Soil nach unten einragte. Vorteil des Ganzen: wenig Hornwood wird im Soil versenkt, kippsicher, gut ausrichtbar ohne Hilfe von Steinen. Nachteil: sehr fummelig. Das Ausrichten des Stelzendreibeins ist ein Geduldsspiel. Man sollte in ausgeglichener seelischer Verfassung sein, bevor man damit anfängt :wink: und das Drahtgitter musste für die Stelzen passend ausgeschnitten werden. Bei aufgerichteten Wurzeln würde ich es immer wieder so machen.



Hinten rechts auf dem Aquarand aufgesteckte Wurzel mit aufgebunder Orchidee. Täglich Beträufelung des Mooswurzelballens mit Wasser aus dem Aqua und Besprühen mit Volvic. Funktioniert. Ich habe sie blühend gekauft. Ob sie das unter diesen Bedingungen wieder tut, weiß ich nicht. Beleuchtung seitlich durch die Giesemannleuchte.


Newsealand Stone und ein Pagodenstein

Pflanzenliste:
- Anubias barteri nana "Petite"
- Bucephylandra motleyana "Kapit"
- Bucephylandra motleyana "Semuntai"
- Cryptocoryne petchii
- Elocharis parvula
- HCC
- Litorella uniflora
- Ludwigia breviceps
- Marsilea hirsuta
- Microsorum pteropus "Serpentifolia"
- Pogostemon erectus (das wuchs auch in der Initialphase bei hohen NH4, NO2 und NO3-Werten einigermaßen gut und hat mich immer wieder aufgemuntert :smile: )
- Staurogyne spec. "Porto Velho" (genial kompakte, frischgrüne Wuchsform, die sich um das Hornwood schmiegt)
- diverse Moose wie Fissidens, Riccardia

Tiere:
- Iratherina werneri
- Taiwan Sakura Garnelen
- Blasenschnecken
- geplant sind noch Rasbora dorsiocellata macrophthalma
- Rückumzug von Geweihschnecken

Düngekonzept:
Hohe PO4-Dosen beugen Blaualgen vor, die zur PO4-Speicherung fähig sind, was sich bei PO4-Mangelzuständen in dichten Pflanzenpostern und schwach durchströmten Bereichen für diese als vorteilhaft erweist. Das richtige NO3 / PO4-Verhältnis ist wichtig. Das war es schon. Mein Aquarium ist inzwischen fast algenfrei, ein paar sollen bleiben für die Garnelen und Schnecken. Ich messe fast täglich PO4 und ab und zu NO3.

- Nicht zu viel Mikronährstoffe. Täglich ca. 2,5 – 3 ml. Bei höheren Dosen neigen die Ludwigiablätter zum Krüppelwuchs. Zuviel Flowgrow fördert die Kahmhautbildung. Kahmhaut besteht überwiegend aus eisenabbauenden Bakterien. AR-Eisenvolldünger führt zu weniger Kahmhaut, ist aber auch für die Pflanzen weniger gut verfügbar.
- Nach dem 50% Wasserwechsel einmal wöchentlich 3 ml Eisenvolldünger extra, 15 ml AR-Licht und 25 ml AR-Spezial-N.
- NO3 / PO4-Verhältnis optimal 10. Alles zwischen 7-13 ist akzeptabel. Kleiner 7 fördert Blaualgen. Größer 13 fördert Grünalgen.
- Hohe PO4-Konzentrationen. Gemessen morgens vor Düngerzugabe 0,5 -0,7 mg/l PO4. Rechnerisch morgens nach AR-Licht-Zugabe ca. 2,5 mg/l.
- Nitrat Soll- und Istwert 20-25 mg/l. Nicht zu hoch, größer 40 mg/l hemmt den Pflanzenwuchs und die PO4-Aufnahme
- Tägliche Düngerzugabe morgens 25 ml AR-Licht und 3 ml Flowgrow.

Das gab es bisher an PROBLEMEN:

- In der Initialphase habe ich zusätzlich noch NO3 gedüngt, obwohl das Soil viel NH4 abgibt. Ich hätte nur PO4 düngen sollen.

- Über den Nitrit-Peak ging es mehr schlecht als recht. Diverse Algen, auch Blaualgen, Grünalgen, dichte Beläge auf den Pflanzenblättern und dem Hornwood. Ein paar Tage auch die GDA (grüne Staubalge) mit leichtem Schaum auf dem Wasser. Ich habe gelitten :( . Als es besser wurde, kamen sogar Rotalgen dazu. Getröstet haben mich das stabile Pogostemon erectus und meine Freunde, die Blasenschnecken. Diese vermehrten sich reichlich, waren resistent gegenüber hohen Nitritwerten. Irgendwann setzte ich Garnelen dazu, die Besserung begann. Die erwachsenen Blasenschnecken sammelte ich irgendwann raus, die Gelege ließen sich mit einem langen Pinsel mit starren Borsten abbürsten und rausnehmen. Jetzt habe ich nur noch die ganz kleinen Blasenschnecken, die ich mit dem Kescher von den Scheiben abstreife. Wenn ich das regelmäßig tue, halte ich den Bestand gering.

- Ich hatte einen Messing-Y-Verteiler im Zulauf. Messing enthält Kupfer. Ich hatte ihn in Verdacht, am sichtbaren Unwohlsein der Geweihschnecken schuld zu sein, die ich deshalb ins Aqua meiner jüngsten Tochter umquartiert habe. Das Messingteil habe ich inzwischen durch ein Kunststoffmodell aus POM ersetzt. Noch 2 Wasserwechsel, dann ziehen die Geweihschnecken wieder zurück. Auf dem folgenden Bild ist der Y-Messingverteiler zu sehen. Böses Teil :down: ...


- Das HCC trieb immer wieder aus dem Soil der rutschenden Unterwasserhänge – ich bin schier verzweifelt :( . Irgendwann habe ich nichts mehr gemacht. Verbleibende HCC Büsche wurden größer und buschiger. Die Lücken dazwischen füllte ich jüngst mit HCC, wurzelnd in Steinwollebröckchen. Das ist die bessere Variante für Soil. Es wird dauern, bis ein solider, gleichmäßiger HCC-Teppich entsteht.

- Zusammensackendes Soil war ein vorübergehendes Problem, das sich irgendwann gegeben hat – so schlimm hatte ich es mir aber nicht vorgestellt. Es waren schon an den höchsten Stellen 3-4 cm trotz dichter Packung.

- Rutschend Soil Hänge stellen momentan das größte Problem dar. Ich habe nicht terrassiert und keine Barrieren eingebaut. Es bröselt von oben ins Tal. Beim letzten Wasserwechsel habe ich im Tal mit dem Finger am saugenden Schlauchende das Soil aufgewirbelt, in einem Sieb im Eimer aufgefangen, später die Kongo Sand Kieselchen rausgesucht, das Soil in den Kescher getan und mittels Pinzette den Kescher auf den Bergkuppen gezielt ausgeschüttet. Naja, es funktioniert.

- Ein unerwartetes Problem stellt das allmähliche Wandern des aufgestellten, aufgestelzten Hornwoods vorne links in Richtung des rutschenden Soilhanges dar. Dadurch wurde der Abstand links zur Seitenscheibe immer größer. Ich hoffe, dass die Stelzen unterirdisch irgendwann gegen das Drahtgitter stoßen und die Wanderung stoppt. Unglaublich aber wahr. Eine manuelles Zurückschieben ist unmöglich. Ich müsste buddeln oder das Hornwood rausheben - beides ist mir zu riskant :-/ .

- Bei der Ludwigia brevipes gibt es oberflächennahe Stängelenden mit verkrüppelten Miniaturblättern. Gleich daneben (2-4 cm Abstanbd) gibt es aber andere Stängel mit normalen, groß ausgeformten Blättern. Alle Blätter sind oberflächennah schön rostrot (Lichtschutz). Weiter unten sind die Blätter grüner, kahle Stängelteile gibt es nicht. Als wahrscheinlichste Ursache halte ich eine zu hohe, oberflächennahe Lichtmenge (HQI, 70 W in 20 cm Abstand) für möglich. Die normalen Blätter an den Stängelenden bilden sich weiter unten oder in den schattigen Bereichen und werden dann durch das weitere Stängelwachstum an die Oberfläche ins Lichtmaximum geschoben. Da die Blätter dann schon ausgewachsen sind, kann sich die zu hohe Lichtmenge nicht mehr auf das Wachstum auswirken. Die Konzentration der Schutzpigmente im Blatt wird dann unter Starklichteinfluss höher.


Ich möchte mich an dieser Stelle bei Tobias, Marcel und Heiko von Aquasabi für die nette Aufnahme, kompetente Beratung und eure super Produkte (insbesondere die AR-Dünger) bedanken. :thumbs:

Viele Grüße aus Berlin von Andree
 

Anferney

Active Member
Huhu
Bei der Technik hast dich ja nicht lumpen lassen ;)
sehr schönes Becken bin begeistert
hat mich auf der Startseite direkt angesprochen :)
Mach weiter so ich beobachte gern weiter
LG
Frank
 

Armin

New Member
Sehr schönes Becken, sehr interessantes technisches Konzept. Vielen Dank für die detaillierte Vorstellung!
 

Dieter

Member
Hallo Andree,

da kann man wirklich Danke schreiben für deinen tollen Bericht. Schöne Bilder, sehr ausführlich die Startphase beschrieben. Das sind für unerfahrene Scaper Mut machende Worte im oft anfänglichen Kampf mit und gegen Algen.

Das Projekt als Ganzes wirkt harmonisch und wird sich sicher weiter entwickeln. Kannst Du bei den Rahmenbedingungen (Wasserwerte) noch ein wenig mehr ins Detail gehen? Ist dein PO4 denn so unbeständig, um fast täglich gemessen zu werden? Oder anders gefragt: warum hälst du das für bedeutsam? Phosphat eignet sich zur Stoßdüngung und kann dann im Laufe der Zeit gen Null fallen, so habe ich das gelesen.

Gruß
Dieter
 

AndreeR

Member
Hallo lordc, Anferny und Armin und Dieter, danke für Euer Lob!

Dieter":3a93x8cv schrieb:
Kannst Du bei den Rahmenbedingungen (Wasserwerte) noch ein wenig mehr ins Detail gehen? Ist dein PO4 denn so unbeständig, um fast täglich gemessen zu werden? Oder anders gefragt: warum hälst du das für bedeutsam? Phosphat eignet sich zur Stoßdüngung und kann dann im Laufe der Zeit gen Null fallen, so habe ich das gelesen.

@Hallo Dieter. Das Berliner Leitungswasser ist hart, ich messe das aber nicht. Innerhalb von 24h habe ich einen Rückgang des gemessenen PO4-Gehaltes von >2 mg/l auf 0,7 mg/l. Mein Erfahrungen mit dem Nano-Becken meiner Tochter brachten bei PO4-Werten, die täglich bis auf Null zurückgingen, starken Blaualgenwuchs in schwach durchströmten Bereichen. Manche Blaualgen können PO4 speichern und setzen dann ihr Wachstum weiter fort, wenn die Höhern Pflanzen durch PO4-Limitation schon ausgebremst werden. Ich strebe bei meiner Düngung immer ein deutlich messbares PO4 an und ein NO3/PO4-Verhältnis zwischen 7 und 13. Die gleichmäßige Verfügbarkeit aller wichtiger Nährstoffe begünstigt die Höheren Pflanzen, die dann ihre Stoffwechselwege optimieren, während die Algen mit ihren hohen Vermehrungsraten, besser auf sich ständig ändernde und auch mal limitierte Bedingungen einstellen und wachsen können.

Ich habe viel gemessen, bis ich wusste, was ich nach dem Wasserwechsel stoßdüngen muss und täglich zugeben muss. Nun weiß ich es und messe ca. 2mal die Woche. Scheiben muss ich momentan nur ca. alle 2 Wochen ein bischen putzen. CO2 dünge ich eher schwach (dunkelgrün), um über den Inline-Atomizer keinen zu starken Gasperlennebel im Wasser zu haben. Mikronährstoffe dünge ich gerade sowenig, dass ich keine sichtbare Kahmhaut habe.

Viele Grüße aus Berlin, Andree
 

Alex82

Member
Hallo Andree!

Herzlich Wilkommen hier bei Flowgrow :bier:

Sehr ausführliche und interessante Doku!
Danke!

Zudem finde ich dein Layout sehr schön. :thumbs:
Vorallem der Bodengrundaufbau und die Hardscapeaufteilung machen es so besonders für mich.
Pflanzenwahl ist dir meiner Meinung nach auch sehr gut gelungen.

Freut mich wiedermal ein ausergewöhnliches Becken hier zu sehen.
Man merkt an deiner Herangehensweise, dass du dir um Vorfeld sehr viele Gedanke gemacht hast.

Werde den Thread auf jeden Fall im Auge behalten und es würde mich freuen wenn du regelmäßig mittels neuen
Bildern von dir hören lässt.
 

Fredo

Member
Hi Andree!

Liebe Grüße in meine alte Heimat und WOW!!! :schockiert: :schockiert: :schockiert: Was für ein tolles Becken!

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen, Du hast ein wunderschönes Becken gezaubert, Respekt!!!
Für mich eines der Schönsten die ich bisher sehen durfte(dabei läuft ja grad noch der IAPLC),
macht alles einen sehr runden Eindruck.
Tolles Equipment, und was mich am meisten begeistert:
Endlich mal wieder eine außergewöhnliche Gestaltung die einen durchweg ästhetischen Eindruck macht, und das auch noch von 3 Seiten!
Viele Ideen gekonnt umgesetzt, sehr inspirierend, Danke!
Das mit der Bucalephandra werde ich bei Gelegenheit nachmachen, gefällt mir.
Danke für diese gelungene und sympathische Vorstellung, ich bin gespannt wie sich
Dein Becken noch entwickelt.
Viel Glück mit dem HCC und ich drück`Dir die Daumen für Deine Orchidee(die Idee hatte ich auch mal).
Was die Algen anbelangt hast Du mit Aquasabi und der Forengemeinde ja kompetente Partner, ich bin sicher Du wirst es entgültig in den Griff bekommen. :thumbs:

Zur "wandernden Wurzel" hab`ich `ne Theorie.
Könnte es sein das sich Dein Metallgitter senkt und die Wurzel quasi mitreisst?
Die Stelzen wären dann schon verheddert und somit würde sich erklären warum Du sie jetzt nicht mehr verrückt bekommst.
Zugegeben die Theorie steht auf tönernen Füßen analog zu Deinen Wurzeln :lol:

Alles Gute und weiterhin viel Freude und Erfolg mit dem Teil!

LG
Fredo
 

AndreeR

Member
Hallo Fredo,

:tnx: für die netten Worte!

Arimonga":3tqbkki2 schrieb:
Das mit der Bucalephandra werde ich bei Gelegenheit nachmachen, gefällt mir.
Ich finde Bucephalandren einfach megasuper. So schön kompakt, buschig, olivgrün, robust und mit ihren vielen Arten/Sorten einfach für mich die größte florale aquaristische Entdeckung der letzen Jahre - noch besser als HCC, das aber ganz anders im Style eingesetzt wird.

Arimonga":3tqbkki2 schrieb:
und ich drück`Dir die Daumen für Deine Orchidee (die Idee hatte ich auch mal).
Die Orchidee ist eine Quelle ständiger Freude für mich, irgendwie ein Joker, der immer sticht, auch wenn sie außerhalb des Wassers wächst. Die Bewässerung des Moosballen, in dem sich die Wurzeln befinden, scheint zu reichen und vor allem scheint ihr das Restlicht aus der Hängeleuchte zu genügen. Sie dreht auch ganz laaangsaaaam ihre Blätter zum Licht, irgendwann wird sie sich diesem völlig zugewandt haben, dann sitzt sie nicht mehr so schön auf dem Hornwood - aber bis dahin dauert es noch. :shocked:

Arimonga":3tqbkki2 schrieb:
Zur "wandernden Wurzel" hab`ich `ne Theorie.
Könnte es sein das sich Dein Metallgitter senkt und die Wurzel quasi mitreisst?
Die Stelzen wären dann schon verheddert und somit würde sich erklären warum Du sie jetzt nicht mehr verrückt bekommst.
Gute Idee, aber glaube ich nicht: Links neben der Wurzel gibt es nämlich ein soillose(!) Minischlucht. Da rieselt auch nichts vom Soil rein, denn die tief (20cm!) wurzelnden Staurogynen krallen sich an jedem Körnchen fest. Von außen sieht man nichts, aber ich kann die Pinzette links neben der Wurzel tief ins Bodenlose absenken. Naja, es ist eben ein Phänomen, es stört ein bischen die Komposition, aber das gehört zum nassen Daumen. :thumbs:

Nochmals danke für die netten Worte, viele Grüße aus Berlin
Andree
 

AndreeR

Member
Hallo Flowgrower,
seit einigen Tagen sind die neuen Triebspitzen der Pogostemon erectus kümmerlich und weißlich. :eek:


Ich tippe auf Kalium-Mangel. Im Berliner Leitungswasser sind 3-8 mg/l K und 8-16 mg/l Mg. Täglich gebe ich AR-Licht und AR-Flowgrow zu, also relativ wenig K und Mg. Bei wüchsigen Pflanzen zeigt sich ein Nährstoffmangel zuerst. Mg müsste durch die wöchentlichen 50 % WW eigentlich unkritisch sein. Heute morgen habe ich um 12,6 mg/l K aufgedüngt, es sollten jetzt als ca. 15 mg/l K im Aqua sein. Mal sehen, was P.ercetus dazu sagt.

Meint ihr, 15 mg/l K reichen?

NO3 20-25 mg/l, schwach ansteigend
PO4 2-2,5 mg/l täglich rasch um 1,5 mg/l fallend, deshalb mit AR-Licht auf rechnerisch 2,5 mg/l tgl. Aufdüngung
Fe müsste okay sein, tgl 2,5-3 ml auf 100l. Doppelte Dosis brachte keine Besserung.

Ich habe bei Anton Gabriel (http://www.wasserpantscher.de/) je einen K- und Mg-Test bestellt, um mal ein Gefühl dafür zu kriegen, wo das Aqua mit seinen Werten steht. Bisher hatte ich beide Stoffe nicht so auf dem Radar. Und Bittersalz bei Tobi als Sicherheitsgurt, falls eine K-Erhöhung keine Besserung bringt.

Viele Grüße aus Berlin, Andree
 
Hallo Andree,

die 15 mg/l Kalium sollten in jedem Fall reichen.....einen Kalium-Mangel kannst du damit praktisch ausschließen.
Ich strebe immer Werte um die 10 mg/l an......bei "mehr" habe ich verstärktes Grünalgen-Aufkommen.

Interessant wäre u.U. noch dein Ca + Mg Verhältnis...bzw. derer Gehalt in deinem Becken.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Andree,

schönes Layout!

Solche hellen Triebspitzen sind das Resultat einer gestörten Chlorophyllbildung. Die möglichen Verdächtigen sind Mängel in Fe, N und/oder Mg.

Fe und N sind relativ übersichtlich, solange man den Antagonismus von Fe und Mangan beachtet. Mit den üblichen Volldüngern kann das nur bei reichlich PO4 und starker Filterung ein Problem werden.
Beim Mg sind einige immer noch der Meinung, dass absolute Gehalte von, Zitat: "8-16 mg/l" reichen und das Ca-:Mg Verhältnis keine Rolle spielt. BTW, optisch hatte ich sofort Mg im Verdacht und habe mir die Berliner TWA rausgesucht. Alle miteinander haben ein Ca:Mg von ca. 10:1. Neben dem Antagonismus zu Ca gibt es noch einen ausgeprägteren gegen Kalium.

Kalium kann wohl die Ursache für helle Triebspitzen sein, aber nur aufgrund der Verdrängung von Magnesium. Dann Kalium zu düngen macht sowieso keinen Sinn.
Es wäre einfach gewesen nur Bittersalz zuzugeben, Zeigte auch offensichtlich die Bedeutung des Ca:Mg- Verhältnisses.

Renee(é?), habe den Thread nur der gelungen Optik wegen verfolgt ;), mag nicht nachlesen ob du K messen kannst, da kann es mit Soil Überraschungen in beide Richtungen geben. Wenn du das Ca:Mg-Verhältnis durch Zugabe von Mg in einen Bereich von 4:1 bringst, wird das noch weiter die eh schon hohe GH erhöhen. Mag funktionieren, vielleicht habe ich auch das überlesen, aber da böte sich eine Entsalzung an.

Gruß, Nik
 

AndreeR

Member
Hallo Stephan, hallo Nik,

:tnx: für eure Tipps. Heute morgen zeigten manche weißlichen P.erectus Triebspitzen Auflösungserscheinungen. Ich habe heute in der früh dann überlegt, ob es Kalium ist, das soll ja von ADA-Soil absorbiert werden und noch mal K nachgedüngt. Das scheint mir jetzt übertrieben (meintest du ja auch, Stephan). Nach meinen Erfahrungen reagieren submerse Pflanzen sehr schnell auf einen Schwenk der Wasserwerte zum besseren hin - also ich vermute, da die Auflösungserscheinungen mittlerweile weitergehen, dass es eher am Mg-Gehalt, oder noch genauer: am Ca/Mg-Verhältnis liegt, wie Nik erläutert hat. Nochmals K nachzudüngen war wahrscheinlich falsch. Morgen müsste das Paket von Aquasabi kommen :paket: , morgen Abend kann ich dann mit Bittersalz das Mg anheben. Im Laufe der Woche sollten die K- und Mg-Tests von Anton Gabriel kommen.

@Nik, was meinst du: Zum besseren Dosieren: Stock Solution aus 500 Gramm Bittersalz (MgSO4x7H2O), aufgefüllt auf 1l Wasservolumen. Dann sind ca. 10% also 50 g = 50000 mg reines Mg drin, macht also pro 1 ml Stock Solution 50 mg. Das stimmt auch mit dem growcalculator überein. Ca messe ich bisher nicht. Die Wasserwerke geben für Berlin ein Spanne von Ca 94-149 mg/l an. Wenn ich mal so rumvermute :glaskugel: , dass ich ca. 10 mg/l Mg habe (Wasserwerke Berlin 8-16 mg/l) und auf (nicht mit) 30 mg/l Mg hochdünge...? Oder erscheint dir das zu hoch? Oder ich dünge erstmal bis 20 mg/l Mg hoch und schau was passiert und kann dann immer nochmal nachlegen :?

@ Nik, übrigens, wegen dem harten Wasser: ich habe erstaunlicherweise an der Wasserlinie des Soil-Beckens kaum Kalkablagerungen. Bei meiner Tochter im Nano-Becken mit Deponit-Mix Dennerle Grund mit Mineralsand-Decke schon. Das spricht für den enthärtendem Charakter des Soil. Ich weiß, du hast in deinen Becken feinen, weißen Sand und bist wegen der bessern Steuerbarkeit über die Wassersäule weg vom Soil.

Nochmals danke :smile: für die Kommentare, Tipps und die Gedanken von euch,
viele Grüße an Stephan und Nik
von Andree aus Berlin
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo André,

AndreeR":uqjug6xf schrieb:
Heute morgen zeigten manche weißlichen P.erectus Triebspitzen Auflösungserscheinungen. Ich habe heute in der früh dann überlegt, ob es Kalium ist, das soll ja von ADA-Soil absorbiert werden und noch mal K nachgedüngt. Das scheint mir jetzt übertrieben (meintest du ja auch, Stephan). Nach meinen Erfahrungen reagieren submerse Pflanzen sehr schnell auf einen Schwenk der Wasserwerte zum besseren hin - also ich vermute, da die Auflösungserscheinungen mittlerweile weitergehen, dass es eher am Mg-Gehalt, oder noch genauer: am Ca/Mg-Verhältnis liegt, wie Nik erläutert hat. Nochmals K nachzudüngen war wahrscheinlich falsch.
Was das ADA Soil mit K, KH, GH macht fehlt mir einfach die praktische Erfahrung. Es macht Sinn sich da Überblick zu verschaffen. Beim K sieht das nach reichlich K aus, das ist aber zu überprüfende Spekulation. Die hellen Triebspitzen kommen ganz sicher nicht von zu wenig K, allenfalls von zu viel, d.h. über die Verdrängung von Mg. Dann das weite Ca:Mg Verhältnis, das ist ein Problem mit relativ zu wenig Mg.

@Nik, was meinst du: Zum besseren Dosieren: Stock Solution aus 500 Gramm Bittersalz (MgSO4x7H2O), aufgefüllt auf 1l Wasservolumen. Dann sind ca. 10% also 50 g = 50000 mg reines Mg drin, macht also pro 1 ml Stock Solution 50 mg. Das stimmt auch mit dem growcalculator überein. Ca messe ich bisher nicht. Die Wasserwerke geben für Berlin ein Spanne von Ca 94-149 mg/l an. Wenn ich mal so rumvermute :glaskugel: , dass ich ca. 10 mg/l Mg habe (Wasserwerke Berlin 8-16 mg/l) und auf (nicht mit) 30 mg/l Mg hochdünge...? Oder erscheint dir das zu hoch? Oder ich dünge erstmal bis 20 mg/l Mg hoch und schau was passiert und kann dann immer nochmal nachlegen :?
Die Lösung kannst du so ansetzen. Ich empfehle eine Feinwage bei ebay. Außer dem Volldünger gebe ich KH2PO4, KNO3, Bittersalz, respektive Preis Mineralsalz, Ca- und Mg-Nitrat, etc. abgewogen in Salzform mit dem Wechselwasser zu. Bei einer notwendigen Tagesdüngung von Urea oder Ammonium ist eine angesetzte Lösung mitunter komfortabler. Ich mach selbst das nicht mehr, das passende Messlöffelchen tut es auch.

Das ist wichtig! Du musst wegen des Soils erst einmal messen was es an GH hat und kannst nicht davon ausgehen, die Werte vom Leitungswasser sind im Becken noch gegeben. Das dient dann als ungefähre Basis für eine Mg Zugabe. 1/3 der gemessenen GH würde ich als Mg hinzufügen. Der Ca:Mg Rechner hilft dabei.

Das Soil wird sich in seiner Aufnahmekapazität erschöpfen, d.h. das Wasser nicht mehr im gleichen Maße enthärten. Dann brauchst du neues Soil ;) oder vielleicht doch eine Entsalzung des Leitungswassers.

Ich weiß, du hast in deinen Becken feinen, weißen Sand und bist wegen der bessern Steuerbarkeit über die Wassersäule weg vom Soil.
Na ja, Ich bin nicht weg vom Soil, das ist völlig in Ordnung, sondern beim Sand wegen dessen gut einzuschätzender Eigenschaften. Wenn man mit Sand (, Düngung, etc.) umgehen kann, gibt es allenfalls einen konkreten Nachteil im Pflanzenhandling und der lässt sich vermutlich abstellen. Ich bin mit Sand einfach noch nicht fertig und man gewöhnt sich sehr daran Erscheinungen sicher zuordnen zu können. Ungedüngter Sand und Wasserdüngung Ist eine gute Schule. ;)
Ich denke schon lange über ein Soil-Becken nach, aber bei meinen derzeitigen Möglichkeiten bleibt es erst einmal nur bei Sand. Ein guter Sand und ein passender Betrieb funktionieren so gut, das wird in meiner Aquaristik immer die Basis sein. Einfacher geht nicht und besser ... ? Die eine Schwäche kam mal in einem Layout zum Tragen und lässt sich vermutlich beheben. ;)

Gruß, Nik
 

AndreeR

Member
Hallo Nik,
ich war die letzten 2 Tage nicht zu Hause (die Tagesdüngung hat meine Tochter weiter durchgeführt) und hatte vorher auf Verdacht den Mg-Gehalt um 10 mg/l angehoben, nachdem ich mich auf http://www.bwb.de/content/language1/html/3255.php?PLZ=14167&searchbutton=Suchen genauere Werte für mein Leitungswasser bekommen habe und auf mg/l umrechnen konnte (91,4 mg/l Ca. 9,3 mg/l Mg). Die tatsächlichen Werte von Ca und Mg im Aquarium sind wahrscheinlich niedriger, aber die bestellten Tests waren noch nicht da.

Heute waren die Triebspitzen der P. erectus immer noch hell aber deutlich vitaler und länger.

Möglicherweise eleminiert der EheimFilter zuviel Fe aus den tgl. 3ml AR-Flowgrow - ich habe heute auf Stoß mit AR-Eisenvolldünger nachgedüngt und nochmals das Mg um 5 mg/l erhöht. Mal sehen was passiert.

Das ist Aquaristik: man hat nicht alles unter Kontrolle und fährt auch nicht immer auf Sicht :pfeifen:

Das Soil wird sich in seiner Aufnahmekapazität erschöpfen, d.h. das Wasser nicht mehr im gleichen Maße enthärten. Dann brauchst du neues Soil oder vielleicht doch eine Entsalzung des Leitungswassers.

Mal schauen, ob der möglicherweise mit den Monaten zunehmende Kalkrand am Wasserspiegel des Aquas ein Indikator für die nachlassende enthärtende Wirkung des Soils ist. Entsalzung mache ich nicht - das ist mir zu aufwändig.

Die eine Schwäche (von Sand) kam mal in einem Layout zum Tragen und lässt sich vermutlich beheben.

Welche Schwäche meinst du?

Viele Grüße aus Berlin, von Andree
 

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