Re: Verküppelung der Triebspitze nach Verzweigung
Hallo Stefan,
ich wünsche dir wirklich von Herzen, dass das die Lösung deiner Probleme darstellt. Ich denke jedoch, dass die Ursache eine viel komplexere aus mehreren Zusammenhängen bestehende ist. Welche Zusammenhänge? Ehrlich gesagt... keine Ahnung!
feifen:
Meiner Meinung nach muss das Gesamtpaket passen. Dazu gehöhr dann wirklich alles. Angefangen von der Lichtintesität, Filterung, Strömung, Bodengund, Häufigkeit der Wasserwechsel, Besatz/Fütterung, usw.
Auf all das muss die Düngung abgestimmt sein. Wenn ich von Abstimmung rede, dann denke ich in erster Linie an Verhältnisse aber natürlich auch, an eine vollständige Versorgung mit
ALLEN Nährstoffen.
Ob nun insgesamt niedrige oder hohe Nährstoffwerte gefahren werden, hat natürlich auch mit dem Setup zu tun. Meiner Meinung nach funktioniert ein Setup ohne Wasserwechsel auf Dauer nur mit sparsamer, Verbrauchsorientierter Düngung und niedrigen Nährstoffwerten. Da ist die Tolleranz bezüglich Mängeln natürlich auch deutlich geringer als ob ich üppig dünge und mir die überschüssigen Nährstoffe mit wöchentlichen großen WW wieder verdünne. Meine Art meine Becken zu betreiben setzt nun mal (zumindest anfänglich) Verbrauchsmessungen voraus. Kennt man die und ist sich derer sicher, kann man sich einen geeigneten Dünger anmischen und die Becken auch über einen längeren Zeitraum erstaunlich konstant halten!
Wenn so ein Becken (inkl. Mikroflora) dann rund läuft und sich keine Algen zeigen, dann ist es mit Sicherheit auch so, dass es auch mal problemlos größere Mengen Dünger über einen gewissen Zeitraum "weckstecken" kann.
Die von dir beschriebenen Therapiemaßnahmen... Wie lange hast du die jeweils einzeln konsequent durchgeführt? Ein Aquarium braucht gelegentlich auch mal ein paar Wochen um sich auf neue Wasserwerte oder eine veränderte Düngung einzustellen. Wenn ich neue Düngermischungen/verhältnisse teste, dann läuft das immer mindestens drei Monate.
Aquariophilo":vbbnuhdj schrieb:
Ich hatte (auch wegen der vielen Aussagen in diesem Thread, dass wenig Volldünger normalerweise reicht) immer eher an ein Zuviel gedacht. Das liegt aber vielleicht daran, dass sowohl Sascha als auch Kurt viel Füttern, Sascha hat Soil... Deshalb wird wohl weniger Volldünger gebraucht. Ich füttere allerdings nie.
Da muss ich allerdings korrigieren. Ich füttere sehr, sehr wenig. Ich habe in meinem 54 Liter Becken neben ca. einem dutzend Garnelen lediglich fünf Perlhühner. Da schmeiße ich alle zwei,drei Tage zwei bis drei Prisen Trockenfutter rein, das wars. Ich denke den Nährstoffeintrag über diese Futtermenge kann man weitestgehend vernachlässigen.
Wegen dem Soil... das hat natürlich eine gewisse Pufferwirkung und Veränderungen der Wasserwerte dauern eine gewisse Zeit
(*), weil sich immer wieder Nährstoffe zwischen Soil und Wasser hin- und hergetauscht werden.
Ob ich wegen dem Soil aber auch generell weniger Volldünger brauche bezweifle ich. Die Idee mit den geringen Volldüngerzugaben ist ja noch in meinem Sandbecken entstanden. Da hat das ja auch schon prächtig funktioniert.
Aquariophilo":vbbnuhdj schrieb:
Wenn man also ungedüngtes Substrat wie Kies oder Sand verwendet und nicht füttert, weil kein besatz im Becken ist, kann es wohl nötig sein recht starke Volldüngerdosen zu verabreichen
Das würde ich aufgrund meiner oben aufgeführten Gründe auf keinen Fall pauschal so stehen lassen. Das ist wie beschrieben immer vom Setup abhängig. Man muss das "Ganze" betrachten und vor allem
begreifen! Diesen Fehler machen die meisten Anfänger (ich übrigens damals auch!
feifen: ). Sie schnappen irgendwo hier im Forum was auf, wie jetzt z.B. Sand/Kies = Viel Volldünger, oder niedriger NO3 Wert geht auchproblemlos, Phospat konstant auf was auch immer halten... usw. und wundern sich dann warum es bei ihnen nicht funktioniert und die Algen sprießen.
Da hilf es nur sich intensiv mit der Materie Wasser und Nährstoffe auseinander zu setzten, lesen, lesen, lesen... nicht immer alles glauben was man so ließt... logisch nachdenken.... eigene Schlüsse aus dem gelesenen ziehen... ausprobieren, beobachten und daraus lernen. Das geht natürlich nicht in zwei, drei Monaten. Das dauert! :besserwiss:
Ich experimentiere nun schon seit über einem halben Jahr mit diversen Düngeansätzen herum die für meine "Altwasserbecken" funktionieren. Da kristallisiert sich zwar so langsam was geeignetes raus, aber am Ziel (sofern es sowas in dem Zusammenhang gibt) bin ich da noch lange nicht.
Was ich eigentlich damit sagen will... also lange Rede, kurzer Sinn
feifen: :wink: ... probiere deine höhere SE Zugabe bitte auf jeden Fall weiter aus. Aber dann auch mindestens über drei Monate hinweg, wobei du natürlich auch die anderen Wasserparameter solange konstant halten mußt um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen.
Jetzt hätte ich fast noch das (*) von oben vergessen...
Bezüglich Wasserveränderungen im Soilbecken mache ich grade in meinem 30er Cube eine interessante Beobachtung. Ich hatte das Soil (ADA Amazonia) wie von ADA empfohlen, "nur" zwei Wochen täglich mit rund 3 mg/l Kalium aufgeladen. Bei meien wöchentlichen Messungen war das Kalium auch immer weitestgehend verschwunden. Nun versuche ich seit einigen Wochen mein Kaliumwert (zwischen 7,5 und 10 mg/l ) zu senken. Dazu habe ich hin und wieder schon mal Wasserechsel (dest. Wasser + Duradrakon) durchgeführt. Allerdings steigt der Kaliumwert dann innerhalb von ein paar Tagen wieder an.
Ich vermute, dass hier irgend ein Austausch zwischen dem mit Kalium "aufgeladenen" Soil und der Wassersäule von statten geht. Hier stellt sich irgend ein Gleichgewicht ein. Wird Kalium aus der Wassersäule entnommen (Pflanzen oder WW) dann diffundiert neues Kalium aus dem Soil nach. Wahrscheinlich so lage bis der Kaliumspeicher im Soil aufgebraucht ist. Das ist dann wohl die Pufferwirkung! :-/
Wenn ich noch mal ein Becken mit Soil einfahre (was hoffentlich bald der Fall ein wird), werde ich es nicht mehr extra mit irgend was aufladen, sondern die Wasserwechsel einfach mit den für mich optimalen Nährstoffwerten durchführen. Mal sehen ob das dann klappt.
Uff... ist doch was mehr Text geworden wie ich eigentlich gedacht habe...
ps:
feifen:
Gruß
Sascha