Re: Verküppelung der Triebspitze nach Verzweigung
Hallöchen,
es hat sich hier mal wieder einiges getan...
Aber hübsch der Reihe nach:
Mein im letzten Post genannter Plan wurde durchgeführt, d.h. ich habe
diese Wasserwerte durch
diese Wasserwerte ersetzt (Reduzierung der Preis-Mineralsalz-Gabe (PMS) auf 1g/10l Wechselwasser). Es hat sich also unterm Strich die Konzerntration der Spurenelemente (SE) verringert, womit ich die Belagbildung in den Schläuchen reduzieren wollte, die auf ein Zuviel an SEs hindeuten. Und es hat sich der Ca-Gehalt um 5 mg/l verringert.
Ergebnis: Fast vollständiger Wachstumsstopp über 2 Wochen hinweg, Ca-Mangelsymptome wie schon des öfteren hier beschrieben... Und das, nachdem die Pflanzen mit den Wasserwerten vor der oben genannten Veränderung förmlich explodiert waren.
Meine Schlussfolgerung: Nitrat ist gar nicht ausschlaggebend für meine Probleme (wie mir ja schon von vielen Stellen gesagt wurde (Tobi, Nik, Werner etc.)), das Problem ligt beim Ca, und hier scheinen schon 45 oder 50 mg/l den Unterschied zu machen.
Zur Erinnerung: K: <10 mg/l und Mg: 20 mg/l
Was mich da jetzt wunderte: Nik betreibt
sein Becken völlig problemlos mit einem noch engeren Ca:Mg-Verhältnis von 40:19, völlig ohne Ca-Mangelsymptome, das kann irgendwo nicht sein, die Ursache ist wohl noch nicht wirklich gefunden.
Und jetzt der Augenöffner utzen: :Schuld an diesem ewigen Mangelsymptomen ist mein Wasserversorger :finger: Im Zuge eines mehrstündigen Messmarathons (
siehe hier und Folgende) habe ich NO3-, K- und Mg-Tests von Anton Gabriel mit jeweils 4 Referenzlösungen getestet und mir aus den 4 Messwerten eigenen Kurven generiert und mit diesen genau auf meine Testcharge zugeschnittenen Kurven damit 3 Gewässer vollständig getestet:
1) Mein Leitungswasser
Gh (JBL, 2fach verdünnt gemessen): 12°d
Kh (JBL, 2fach verdünnt gemessen): 9°d
NO3 (AG+Photometer+eigene Kurven): 4,5 mg/l
PO4 (JBL): 0,4 mg/l
K (AG+Photometer+eigene Kurven): 1,5 mg/l
Mg (AG+Photometer+eigene Kurven): 16,5 mg/l
Ca (errechnet): 59 mg/l
2) Das Quellwasser aus dem Taunus (Schläferskopfstollen), mit dem ich anstellen von Osmosewasser mein Leitungswasser verschneide:
Gh (JBL, 2fach verdünnt gemessen): 1,5 °d
Kh (JBL, 2fach verdünnt gemessen): 1,5 °d
NO3 (AG+Photometer+eigene Kurven): 6 mg/l
PO4 (JBL): n.n.
K (AG+Photometer+eigene Kurven): < 0,5 mg/l bzw. n.n.
Mg (AG+Photometer+eigene Kurven): ca. 3 mg/l
Ca (errechnet): 6 mg/l
Leitungswasser und Quellwasser habe ich immer im Verhältnis 1:3 Verschnitten und mit PMS sowie neuerdings Bittersalz aufgedüngt.
3) Mein Aquarienwasser:
Gh (JBL, 2fach verdünnt gemessen): 7,5 °d
Kh (JBL, 2fach verdünnt gemessen): 3,5 °d
NO3 (AG+Photometer+eigene Kurven): 10,5 mg/l höher als die bisher immer von mir angegebenen 5 mg/l wahrscheinlich wegen des 2wöchigen Wuchsstopps)
PO4 (JBL): n.n. (wegen Stoßdüngung)
K (AG+Photometer+eigene Kurven): 16,5 mg/l (kann ich mir nicht wirklich erklären, sollte niedriger sein)
Mg (AG+Photometer+eigene Kurven): 14,5 mg/l
Ca (errechnet): 30 mg/l
Alle diese gemessenen Werte passen rechnerisch (Verschnitt und Düngung miteingerechnet) ganz gut in ein Gesamtbild, weshalb ich nicht von groben Messfehlern ausgehe. Allerdings passen sie nicht zu den bisher immer rechnerisch ermittelten Wasserwerten, die ich hier im Thread immer angegeben (und geglaubt) habe :lol:
Ich bin also ca. ein halbes Jahr lang von falschen Wasserwerten ausgegeangen.
Und zwar, weil mein Wasserversorger mir mitgeteilt hat, dass mein Leitungswasser folgende Werte hat (
Wasserwerk Hof Schönau):
Gh: 23°d
Kh: 13°d
Ca: 143 mg/l
Mg: 16 mg/l
Diese Werte hatte ich bei einer Gh- und Kh-Messung vor einem 3/4-Jahr auch bestätigt, deshalb habe ich das auch die ganze Zeit blauäugig als gegeben hingenommen.
Aufgrund der großen Härte sah ich auch die Notwendigkeit, mein Leitungswasser mit dem sehr weichen Quellwasser zu verschneiden.
Mittlerweile scheint sich da aber gravierend etwas verändert zu haben, und zwar besonders bezöglich Gh (von 23° auf 12°d gesunken) und damit Ca (von 143 mg/l auf 59 mg/l). Womit schlussendlich auch mein permanenter Ca-Mangel zu erklären ist
Sollten die neuen Wasserwerte so bleiben (die jetzt dem Wasserwerk
Wasserwerk Petersaue zuzuordnen sind) , wäre das ja fast perfektes Aquarienwasser (gemessen: Gh 12, Kh. 9, NO3 4,5 mg/l, PO4 0,4 mg/l, Ca 60 mg/l, Mg 16 mg/l), wenn man die Kh noch etwas drückt.
Eine Mail zu meinem Wasserversorger ist schon unterwegs. Der soll mir mal erklären, wie es zu dieser Änderung kommen konnte bzw. ob die neuen Wasserwerte jetzt so bleiben bzw. wie ich auch ohne wöchentliches Durchmessen meines Leitungswassers von solch drastischen Änderungen erfahre.
Das Rätsel um mein Problembecken ist also theoretisch gelöst, jetzt muss ich mir praktisch ein neues Wasserwechselregime und neue Zielwasserwerte überlegen, mit denen ich zukünftig mein Becken betreibe.
Auch das werde ich hier dokumentieren, bis alles zufriedenstellend läuft.
Falls hier irgendjemand durch meine NO3-Aversion dem Glauben verfallen ist, NO3 verursache Ca-Mangel, der sei versichert, NO3 ist für Wasserpflanzen unproblematisch, auch in sehr hohen Konzentrationen! Die Probleme in meinem Becken sind nicht auf NO3-Überschuss zurückfürbar gewesen.