Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"
Hi Sascha, Aram,
bocap":f4sg00un schrieb:
Da verhält sich das Akadama aufgrund seiner Multikörnung genauso gut wie die gängigen Soils. Geht also prima! :thumbs:
da habe ich noch eine Frage. Ist ja erst mal egal ob vorgedüngtes Soil oder Akadama, die sind idR. alle tonbasierend und mehr oder weniger hart gebrannt. Das wird die Formstabilität beeinflussen und zum anderen vermute ich entsprechende "Klebeeigenschaften", will meinen, die Soils sind unterschiedlich bappig? Der von mir verwendete Sand hat immer eine hohe Rieselfähigkeit, der wird bei Anhäufungen entsprechend mehr oder weniger schnell gegen "plattes Land" streben. Sascha, wie ist das mit deinem Akadama, wird das, wenn das eine Weile im Aquarium liegt, fester, hat das "Kleb" oder bleibt das rieselfähig?
Ich nähme ja lieber die feine Körnung, allenfalls zur Verzierung die Multikörnung drauf. Ich würde sogar überlegen das zu sieben um mit 1mm abdecken zu können. Die Nummer mit den einsickernden organischen Stoffen im Bodengrund mag auch funktionieren, generell taugt es nichts, irgendwann wird es zum Problem. Mit Sand hatte ich das Problem von der Backe. Ich muss aber ganz klar sagen, grundsätzlich wäre mir ein Bodengrund, der nach zwei Jahren zu ende wäre, nicht attraktiv. Ich hätte schon gerne die Option ein Becken lange stehen zu lassen.
Arami Gurami":f4sg00un schrieb:
Morgen Nik,
kurz vorweg, die Flourite Böden wurden nicht künstlich mit Nährstoffen beladen, sondern das Gestein besteht einfach aus den Nährstoffen. Je nach Abbaugebiet variiert es dann in Farbe und Zusammensetzung.
das ist schon eine wichtige Information. Da bin ich doch gleich an meinen Schrank gedappelt um "Schindele's Mineralien", mit Deppenapostroph :nasty: , rauszukramen. Das ist ein Nahrungsergänzungsmittel und auch nur ein gemahlenes, SE-reiches Gestein. Ist irgendwann mal aufgefallen, weil der reichlich angefallene Sägegesteinsstaub ausgesprochen positiv auf die umliegende Vegetation wirkte.
Mit dem Zeugs hatte ich schon im Sand herumgespielt. Resultat: bei meiner sowieso schon reichlichen SE-Versorgung des Wassers mittels PMS hatte das über einen längeren Zeitraum keinen(!) zuordenbaren Effekt. Mag ohne PMS Sinn machen, aber reichlich SE im Wasser ist bei mir gesetzt.
Insgesamt finde ich diese Nachhaltigkeit der Böden recht interessant und fahre selber damit einige Becken mit Erfolg.
Keine Frage, bin ich dabei. Das kann ich aber auch sehr gut mit Sand. Ein Argument wäre noch, wenn sich mit Flourite Steigungen dauerhaft realisieren ließen.
Sand kenne ich in- und auswendig, das sind inzwischen 18 Jahre Praxis und daraus ergaben sich lediglich zwei nachdenkenswerte Mängel: Steigungen, die hätte ich gerne, kann man vergessen und ...
... die/manche vorgedüngten Soils haben eine mir sehr interessante Eigenschaft: man kann Stängels kurz über dem Boden abschneiden und die schieben wieder mit Wucht! Der Sand, mit SE (Schindele's Mineralien), tut's nicht! Die Stängels brauchen Restblätter um an die Nährstoffe im Wasser ranzukommen und starten wegen der geringen Blattoberfläche deshalb zögerlich und schwach. Ist im Grunde auch klar, denn für den Masseaufbau der Pflanzen sind primär die Makronährstoffe verantwortlich. Da liegt der Hase im Pfeffer. Für Sand sehe ich keine Lösung, allenfalls aufwändig, temporär. Mit Ton(nährstoffkugeln) will ich mir den Sand nicht versauen. Eine Alternative wäre bei abgeschnittenen Stängels einen Teil des für die Wassersäule vorgesehenen Makrodüngers flüssig in den Sand an die Wurzeln zu injizieren. Das ist sicher und wird funktionieren. Es wird ja immer mal wieder behauptet, Sand hätte eine absperrende Wirkung gegen die Wassersäule, hat er aber nicht. Der "Konzentrationsausgleich" mit dem freien Wasser ist nur eine Frage der Zeit! Das Injizieren an die Füße abgeschnittener Stängels werde ich sicher ausprobieren.
Ton: die Eigenschaften sind mir insgesamt nicht sicher und in Gänze klar. Ton als Kationentauscher bedeutete Affinität zu Kalium, mit entsprechender Pufferwirkung. Bei den Anionen Phosphat und Nitrat täte sich tauschend nichts! Bei N ginge das noch substituierend über das Kation Ammonium, was sich bei manchen Soils auch zeigt. Bei P ist dann Ende, könnte ich mir nur noch als dem Ausgangston beigemengt und dann gebrannt vorstellen. P im Wasser will ich aber nicht über die Stoßdüngungen hinaus. Eine wie auch immer geartete Beladung des Tons verbrauchte sich und es bliebe ein Tonsubstrat mit einer Kationenbeladung entsprechend der Düngung der Wassersäule. Vorgedüngte Soils und Akadama unterschieden sich dann nicht mehr. Die Nährstoffmäßig tolle, dauerhafte Lösung sehe ich nicht. Es gibt ja noch einen weiteren zu betrachtenden Bereich, bei den SE gibt es ebenfalls Kationen, Anionen. Dann gibt's noch die säuernden Torfzusätze, die ich eher bei gröberen Substraten für sinnvoll erachte. Bei feineren Substraten schaffen sich Wurzeln, denke ich, ausreichend ihr eigenes Mikroklima. Deshalb läuft das für mich auf ein feines Akadama hinaus. Wenn ich mir mein eigenes Geschreibsel betrachte, dann wird klar, dass Akadama plus Kalium und Ammonium ein Weg ist. Phosphat im Substrat bleibt schwierig, denn dass ich PO4 nicht in der Wassersäule haben will, ist gesetzt! Ist aber ein Problem, welches sich über PO4-Fällungen von selbst lösen könnte. Einen Filter, in dem sich Fällungen sammeln könnten, verwende ich ja nicht. In seinem Verhalten bezüglich PO4 würde das Akadama also mit der Zeit wertvoller werden. In Verbindung mit einer Ammoniumdüngung, bei mir als Urea, finde ich das ausreichend stimmig und interessant.
Sorry, für den Roman, manchmal muss ich erst sehen was ich schreibe, bevor ich weiß was ich denke. :roll:
Gruß, Nik