Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

kiko":3kgq3hh2 schrieb:
Befinden sich Algen in einem System, spielt wenn überhaupt nur noch Alleopathie eine gewisse Rolle. Arten wie Charas sondern z.b. Thiolane ab (hat herbizide wirkung auf bestimmte kleinere Grünalgen), Nadelsimsen, Myriophyllum, Limnophilia sessiflora usw. wiederum können auf einige (ebenfalls nur bestimmte) Cyannoarten alleopatisch und somit wuchshemmend wirken. [Das dies so ist, weiß man und ist wissenschaftlich in Studien belegt]
@ Olaf,
zu Limnophila sessiliflora und Cyanobefall.
Das sah bei mir so aus, bzw. nach Vorliebe für Triebspitzen = Hauptsächlich Limnophila aber auch
Rotala rotundifolia.
Es bildeten sich kleine Nester in den fast noch geschlossenen Triebspitzen.
Anderen Augensichtlichen Cyanobefall im Aquarium gab es nicht!
Erwin hatte das Problem auch mal angesprochen (war ähnlich) aber mit einer Limnophila aquatica.

Dazu mal Mikroaufnahmen.
Verg. Mikroskop 400 u. 1000… Fotografiert durch Okular/Makromodus.
Die Cyanos haben keine Querstreifen.
 

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nik

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Hallo zusammen,

bei mir war der Schwerpunkt der CB bodennah. Interessanterweise war es bei allen Pflanzen anders herum, d.h. die CB wuchsen die Pflanzenstängel hoch und die Triebspitzen waren frei. Einen größeren Widerstand sah ich bei R. rotundifolia, R. colorata, R.spec. "green" und P. erectus. Einen geringeren bei S. repens, H. tripartita, M. fluviatilis. Einen sehr geringen beim HCC, das überstand es nämlich nicht. Würde ich mal nicht überbewerten.

Gruß, Nik
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

nik":9cms4qne schrieb:
bei mir war der Schwerpunkt der CB bodennah. Interessanterweise war es bei allen Pflanzen anders herum, d.h. die CB wuchsen die Pflanzenstängel hoch und die Triebspitzen waren frei.
@ Nik,
so ist da ja auch normal…
Ich kenn das auch so, aber die Cyanos sehen dann ganz anders aus,
haben alle Querstreifen bzw. Zellen sind erkennbar und sie sind größer.
 

kiko

Active Member
Hi Kurt
Cyannos gibt es hundert verschiedene Arten und wie erwähnt, haben die jeweiligen Pflanzen lediglich Wirkung auf einige bestimmte Arten. Im Falle der Sessiflora sind es Microcystis aeriginosa & Phormidium tenue. Auf andere Spezies sind die alleopatischen Stoffe der Pflanze nicht wirksam.
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Olaf,

kiko":lsmcnf9g schrieb:
Im Falle der Sessiflora sind es Microcystis aeriginosa & Phormidium tenue
Phormidium kommt der Sache schon nahe, hatte sie schon in Betracht gezogen.
Unsicher bin ich aber weil ich keine Querstreifen erkennen kann.
Brauche ich da eine bessere Auflösung?
 

kiko

Active Member
Hi Kurt,
bei der genauen Bestimmung kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen. :nosmile:
Hast du es mal in einem der Mikroskopierforen versucht?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

also das Kalium habe ich in mehren 60% Wasserwechseln über einige Tage wohl wieder rausgewechselt. Den Oxydator habe ich nach zwei Füllungen, d.h. 10 Tage Betrieb, auch sein gelassen.

Die bakterielle Trübung nahm zu, die Cyanobakterien(CB) deutlich ab.

Auch wenn es mich nicht mehr überraschen sollte, so beeindruckt es mich doch immer wieder auf's Neue. Das sind die Reste. Sonst sind wohl noch Beläge zu finden, aber die CB an anderen Stellen sind alle hinüber.
Noch ein paar Details . . .




Die "gelbe Soße" kommt von der größeren Menge Moos, die kaputt gegangen ist. Ich mache das Reinigen und das Neusetzen der Pflanzen in mehreren Schritten. Von der Qualität war es so, dass eine Neueinrichtung weniger Aufwand gewesen wäre. Na ja, ich bin mir aber sicher, das Becken wird wieder einwandfrei. Im Sand waren weitere Stellen mit abgestorbenenen Wurzeln zu reinigen, die rochen aber nicht und waren auch nicht dunkel verfärbt.

Vermutlich muss ich noch einiges an Wasser wechseln um die Reste an Mulm und die Farbe raus zu bekommen.

Den drei Jungfischen geht es gut, die fangen schon an das Futter zu fressen. Explizit gefüttert hatte ich sie nicht.

Auf dem Bild kann man auch sehen, wie frei die Pflanzen inzwischen sind, lediglich die einzelne, alte Flocke treibt im Wasser.

Gruß, Nik
 

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bocap

Active Member
Hi Nik,

passt ja in den Thread! :wink:
Ich wunder mich in deinen Becken immer wieder über das Phänomen der bakteriellen Trübung? Ich habe in meinem alten 80er Becken, was leider auch mit CB und diversen anderen Algen gegen die Wand gelaufen ist zum Schluss hin versucht so eine Trübung gezielt mit z.B. Zucker oder Wodka zu provozieren. Leider immer ohne Erfolg. Für dich ist so eine Trübung ja schon fast ein Hinweis darauf, dass es laufen wird. :smile:
Wieso hast du also immer, jetzt ja auch wieder, diese Trübungen?? Machst du da irgendwas oder kommen die bei dir von ganz alleine?

Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sascha,

die bakteriellen Trübungen gehören irgendwie schon zu meinen geringgefilterten Sandbecken dazu, treten häufig dann auf, wenn sie noch nicht stabil sind. Ein typischer Auslöser ist ein zu starker Pflanzenrückschnitt. Ersatzweise geht eine Reduzierung des (biologischen) Filtermaterials - wenn man denn nennenswertes hat. ;)

Die Trübungen sind ausgesprochen ähnlich und finden sich in von einander völlig unabhängigen Becken wieder. Erst sind sie milchig und mit fortschreitender Intensität vergrünen sie immer mehr. Sie sind eindeutig lichtabhängig und es lässt sich eine Zunahme zum Abend hin feststellen. Übernacht nimmt sie wieder ab. Gibt es einen fetten Thread zu.
Bei einem frischen, gering gefilterten Sandbecken ist die Chance recht groß. Eigentlich unternehme ich nichts dafür, wüsste auch nicht recht was, aber solch ein Becken hat offensichtlich eine gewisse Disposition/Anfälligkeit dafür. Diese Anfälligkeit lässt mit der Zeit nach und bei einem gut eingefahrenen Becken passiert bezüglich Trübungen zuverlässig gar nichts mehr. Was ich anfangs durchaus positiv bewerte, ist mir später nur noch ein eindeutiges Indiz für nicht ausreichende Stabilität.

Anfangs war mir das eine unerwünschte Erscheinung, aber nach dem ich immer wieder feststellen konnte, wie günstig die sich auf den Prozess des biologischen Einfahrens auswirkte, nehme ich solch eine Trübung schon mit Erleichterung zur Kenntnis. Offensichtlich nimmt die sehr vielen anderen Plagen die Basis. Wenn die Trübung sehr stark wird, kann der Lichtentzug für die Pflanzen allerdings zum Problem werden. Starke Filterung hat eine deutlich vermeidende Wirkung. Angesichts der positven Wirkung solch einer Trübung ein weiteres Argument gegen starke Filterung. ;)

Die Beseitigung funktionierte bei mir auch nach vielen verschiedenen Versuchen nur über "brutal force"-Methoden, eigentlich nur zwei:
- mehrere max. Ww direkt hintereinander - wobei das dann direkt die Änderung vom Pflanzenwasser zum Leitungswasser zur Folge hat und die starken Veränderungen, speziell pH, bekommen vor allem dem Besatz nicht gut bis hin zu schlecht. Ist mir zu problemträchtig.
- UV-C. Pflegeleicht und gut dosierbar. Ich neige dazu das als Grundausstattung bei einem gering gefilterten Sandbecken zu betrachten. Bei meinem 90x45x45 sehe ich es wieder. Bewusst ziemlich technikreduziert hatte ich auf UV-C verzichtet und könnte es jetzt oft und gut gebrauchen. So muss ich lästigerweise extern einen UV-C dran stöpseln. Wenn das Becken stabil ist braucht es den grundsätzlich nicht mehr - deswegen hatte ich bei dem Becken gleich auf die feste Installation verzichtet.
- Verdunklung müsste auch funktionieren.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Hi Nik,

also irgendwelche Trübungen in meinem geringgefilterten Sandbecken konnte ich noch nicht feststellen. Im Gegenteil das Wasser ist nach wie vor trotz mehrerer Wochen ohne Wasserwechsel noch genauso klar wie Leitungswasser und richt dazu auch noch richtig schön blumig! :D
Bisher hatte ich nur einmal ziemlich radikal zurückgeschnitten. Schätzungsweise 50% der Pflanzenmasse. Aber auch das ohne anschließende Trübung. Biologisches Filtermaterial ist auch nix vorhanden.

Wo kommt eine solche Trübung denn deiner Meinung/Erfahrung nach her? Wenn das Bakterien sind die sich plötzlich expolsionsartig vermehren, müsste das ja wiederum auch an ein entsprechendes Nährstoffangebot gekoppelt sein. Aber wo soll das denn dann so schlagartig herkommen?

Hast du schon mal versucht eine solche Trübung mit dem flüssigen Filtermedium von Easy Life zu fällen.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich dadurch die Bakterien gut binden lassen. :glaskugel:

Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Sascha,

bocap":1eve1oc0 schrieb:
also irgendwelche Trübungen in meinem geringgefilterten Sandbecken konnte ich noch nicht feststellen. Im Gegenteil das Wasser ist nach wie vor trotz mehrerer Wochen ohne Wasserwechsel noch genauso klar wie Leitungswasser und richt dazu auch noch richtig schön blumig! :D
Bisher hatte ich nur einmal ziemlich radikal zurückgeschnitten. Schätzungsweise 50% der Pflanzenmasse. Aber auch das ohne anschließende Trübung. Biologisches Filtermaterial ist auch nix vorhanden.
na ja, mit dem Special Blend und dem Nite Out II würde ich das mal nicht als typisch bezeichnen. Durch die ständige Zugabe werden für andere Mikroorganismen die Räume eng.
Ich hatte das erst verwendet, als es schon ziemlich in die Grütze gelaufen war.

Wo kommt eine solche Trübung denn deiner Meinung/Erfahrung nach her? Wenn das Bakterien sind die sich plötzlich expolsionsartig vermehren, müsste das ja wiederum auch an ein entsprechendes Nährstoffangebot gekoppelt sein. Aber wo soll das denn dann so schlagartig herkommen?
An Nährstoffangebot denke ich da weniger, das ist gewollt satt. Es ist die Frage, wer das wahrnimmt, wer sich durchsetzt.

Hast du schon mal versucht eine solche Trübung mit dem flüssigen Filtermedium von Easy Life zu fällen.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich dadurch die Bakterien gut binden lassen. :glaskugel:
Schon oft - wobei das EL von der Wirkung ein schwächeres Produkt ist. Aber auch mit den optisch wirksamen war eine gegebene starke Trübung auch nicht über einen massiven Einsatz zu beseitigen. Sozusagen eine mögliche Erfolgsquote von 97-99%. Optisch klar, aber jedes mal kam die Trübung wieder - und ich habe mir das bei einem Becken etwa ein Jahr lang angesehen.
Irgendwann habe ich es dann mit UV-C erschlagen, ab da war das Becken einwandfrei. Es ist schon so, dass die Trübung viele Probleme vermeidet und Entwicklung begünstigt. Und die Trübung als Problem ist vergleichsweise einfach zu händeln.

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

ab jetzt bis auf weiteres nur noch verbale Updates, wenn das Becken meinen Vorstellungen entspricht, dann zeige ich es wieder. Habe mir mal die letzten geposteten Bilder angesehen, das Becken ist wieder einwandfrei - sieht man mal von der bakteriellen Trübung ab, die auch nach vielen 50 - 70% Wasserwechseln erhalten blieb. Die lasse ich auch noch ein bisschen laufen.
Eine R. rotundifolia (Kramer) ließ - im Unterschied zur R. colorata - erheblich im Durchmesser der Triebspitze nach, d.h. kurz vor dem Absterben. Ursache ist leider unmöglich zu ermitteln, mit dem normalen Betrieb wird sich das sowieso wieder geben. Die "Kramer" hatte ich sitzen gelassen, vielleicht kann ich trotz der bakteriellen Blüte den deutlichen Zuwachs aufzeigen. Die R. spec. "green" war ebenfalls kaum betroffen.

Wegen der CB hatte ich in Summe folgendes gemacht:
nik":1q59uc2e schrieb:
- wieder ML/Special Blend zugegeben.
- zusätzlich ML/Nite Out II zugegeben.
- Stickstoff mittels KNO3 und Urea erheblich angehoben
- Kalium mittels KNO3 und Kaliumcarbonat auf 30mg/l angehoben
- Volldünger Wochendosis und anschließend anteilige Tagesdosis
- Söchting Oxidator mit 6%iger H2O2 Lösung und zwei Katalysatoren ins Becken gesetzt.
Die blaue Maßnahme hatte ich in der Auflistung noch nicht erwähnt. Hintergrund war ausschließlich der, dass der deutsche Vertreiber die Kombination Special Blend(SB) und Nite Out II(NO II) gegen CB empfiehlt. Auch nicht erwähnt hatte ich die PO4 Versorgung, die durch die Ww mit 1-1,5mg/l aus der Leitung ziemlich üppig ist.

Ziel war eine vollständige, reichliche Versorgung in Makros und Volldünger, bakterielle Konkurrenz durch die ML-Produkte SB und NO II, fett Kalium und Erhöhung des Redoxpotenzials durch den Söchting Oxidator.

Kalium und H2O2 spielten, wenn, dann anfänglich eine Rolle. Das Kalium hatte ich nach 4-5 Tagen sukzessive durch Ww entfernt und den Oxidator nach 2 Füllungen, d.h. 10 Tagen sein gelassen. Ich bin mir nicht sicher in wie weit das Einfluss hatte, einen deutlichen meinte ich durch die ML-Kombination wahrgenommen zu haben, weshalb ich mich dann ausschließlich darauf verließ. Funktionierte dann ja auch. Es ist immer wieder beeindruckend wie deutlich etwas funktionieren kann und ich denke, die ML-Kombi war maßgeblich.

Falls jemand sich durch diese Schilderung versucht fühlt seine Cyanobakterien mittels Special Blend und Nite Out II anzugehen, wäre ich für Rückmeldung hier im Thread ausgesprochen dankbar. ;)

Mein Fazit:
Trotz vollständiger Düngung die Cyanobakterien mit bakteriellen Produkten auskonkurriert - mit der Unschärfe des zeitweisen Einflusses von 30mg/l Kalium und des Söchting Oxidators(H2O2).

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sascha,

wenn ich nichts dazu schreibe, dann ist das Normaldosierung.

Was noch der Erwähnung wert ist, eigentlich wollte ich den Teilbereich mit starkem CB-Befall, d.h. den schon durch H2S dunkelverfärbten Sand austauschen. War aber nicht notwendig, denn der Sand wurde wieder hell. Die restlichen, geringen, dunklen Stellen habe ich gelassen, da ich den Special Blend erst mal noch weiter verwende. Das ist schon ein sehr positives Zeichen, denn ein dunkler Sand wird für mich schnell zum K.O.-Kriterium.

Gruß, Nik
 
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