Moin Greg!
Das Becken ist ein Rio 125. Die Bodenproben sind aus einem Buchenbestand, ca. 3 Esslöffel von verschiedenen Stellen. Grob die Streuschicht mit frischem und nicht mehr ganz so frischen Laub zur Seite gekratzt und losgelöffelt.
Mein Ziel war möglichst reife aber noch aktive Erde zu entnehmen, das ist aber keine Raketenwissenschaft. Ich mache das nach Gefühl und Augenmaß. Die Nase hilft auch.
Der Teichschlamm ist aus der obersten Schicht, hier habe ich per Schaufel was hochgeholt, wieder geschnuppert und 2 Löffel davon abgenommen. Das faulige Zeug (anaerob!) aus größerer Tiefe wollte ich nicht.
Alle Proben habe ich in einem halben Liter Wasser gut verrührt und dann abgesiebt. Ins Becken kam das
Filtrat, wir wollen ja Mikroben und kein halb zersetztes Laub, Ästchen oder die schon erwähnten Libellenlarven. Was noch im Sieb war hat die Natur zurück bekommen.
"Mein" Teich ist ein schlichtes Loch im Lehmboden mit Verbindung zum Grundwasser - entsprechend lehmig fiel der "Nebel des Grauens" aus, nachdem das Filtrat im Becken war. Die Trübung war aber am nächsten Tag (fast komplett) weg. Fische sind (wahrscheinlich) keine im Teich, von daher schätze ich das Risiko, Pathogene oder Parasiten einzuschleppen extrem gering ein.
Der Einfahr-Turbo ist es nicht, das Becken läuft seit 11 Tagen, die Schlammpackung ist 5 Tage her. Vermutlich wird an den beprobten Stellen eher wenig Stickstoff umgesetzt. Special Blend und Nite Out II gebe ich nach Anleitung.
Aktuell habe ich um 5 mg/l Ammonium und 0,5 mg/l Nitrit. Nitrit
könnte rückläufig sein, ich finde die Tests (JBL) immer noch schwer zu interpretieren. Dazu muss ich aber sagen, dass ich die Bakkis mit tägl. 1 mg/l Urea anfüttere, zur Befüllung und dem ersten WW gab es je 10 mg/l auf Stoß!
Ein paar Pflanzen sind aus meinem 2 Jahre alten 12er Nano, eine kleine Portion Pilomoos ist von Privat, der Rest sind Topfpflanzen und ein paar Invitros.
Aus dem Moss sprießen ein paar fädige Algen, die machen mir noch keine Sorgen. In einer Ecke gab es einen Anflug von Kieselalgen in der ersten Tagen, die sind aber schon wieder weg. Ein paar Bakterienrasen und Kolonien von Glockentierchen, ebenfalls auf dem Rückzug. Die Pflanzen wachsen seit ein paar Tagen, das Hornkraut wuchert und musste schon kräftig ausgedünnt werden. Seit Beginn ist ne Ladung Posthornschnecken drin, die fressen, kacken und eiern tüchtig rum.
Zu Weihnachten hätte ich ebenfalls gern Fische drin, heute habe ich meinem Rat folgend noch eine Matte groben Schaum zum Vorfilterschwamm in den JBL e402 gepackt.
Das Nano hatte ich mit Teichschlamm und Wiesenboden geimpft (nebst den ML-Produkten). Es hatte nach den ersten Monaten mal Fadenalgen, da habe ich allerdings noch eher unbeholfen gedüngt und wenig gemessen und ich die erst mit einer EC-Kur in den Griff bekommen. Mittlerweile läuft der Zwerg ziemlich stabil und verzeiht auch Nachlässigkeiten bei Wasserwechseln und Düngung - trotz eher großzügiger Fütterung der Garnelen und Schnecken. Staub-, Punkt- und Bartalgen sind da durchaus noch anwesend, die muss man aber wirklich suchen.
Bezüglich "Entwicklung der Mikroflora" bin ich optimistisch, für Schlussfolgerungen ist es aber noch viel zu früh!
LG
Patrick