Diffusionsfilter light vs Geringfilterung

Carter-Garnele

Active Member
Moin,

Ich nutze einen Innenfilter mit 700 l/h mit zwei Kammern, die nur mit Eheim Mech bestückt sind und hoffe, es genügt den Anforderungen der Geringfilterung.

Nun habe ich einige Videos von Joachim Mundt gesehen und glaube, dass sogenannte Diffusionsfilter toll sein könnten.

Hat hier jemand Erfahrung mit?
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

Ich hab alle meine Becken als Geringfilterung laufen, immer mit Keramikröhrchen, ein paar mit einem kleinen Schwamm zusätzlich. Das reicht super aus und alle Pflanzen, inklusive schwer zu haltenden, wachsen hervorragend.

Schenk ihm nicht all zu viel Beachtung, wenn es um Pflanzenbecken im weiteren Sinne geht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23223

Guest
Man kann ein Aquarium so konzipieren, dass ein nicht unerheblicher Teil der Nitrifikation im Becken selbst stattfindet. Das halte ich bzgl. Fischhaltung sogar für generell sinnvoll, falls mal der Filter ausfällt z.B.
Dazu braucht es nur viel Oberfläche.
Das können z.B. Steine, Kies, Pflanzen oder Holz sein. Wenn ich diese Oberfläche jetzt mit einer Strömungspumpe anströme, habe ich ein "nicht zwangsdurchströmtes" Filterkonzept. Das funktioniert soweit bei mäßigem Fischbesatz in größeren Becken wunderbar. Bei Garnelen eh, die sind idR toleranter mit Nitrit. Kristallklares Wasser hab ich aber bisher nur mit Filtern erreicht.

Hast du von Mundt mal ein richtig schönes Aquarium gesehen?
Damit meine ich nicht die immertrübe zugewucherte Pfütze die er in seinen Videos zeigt...
 

Zer0Fame

Well-Known Member
Hey,

Dazu braucht es nur viel Oberfläche.

Das wird oft überschätzt.
Pro 0.2g NH3/NH4 brauchst du 1m² an Fläche, um das in NO2 umzuwandeln.

30 Neons produzieren ca. 0,02g pro Tag ...

Das heißt, eine Glasscheibe von 0,33mx0,33m reicht dazu theoretisch bis zu NO2 aus.

Anders gesagt, sollte die Nitrifikation von NH3/NH4 bis hin zu NO3 für ... sagen wir 20 Neons in einem blanken 30er Cube gewährleistet sein.
Ohne Filter, ohne Bodengrund, ohne Pflanzen, ohne alles.

Scheiben putzen wäre dann halt doof. ;)
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hi,
Ein Fehler, den viele machen.
Dominics Aussage kann man eigentlich nur zustimmen - ein Blick in den Erste Hilfe Bereich des Forums reicht, um so ziemlich alle Aussagen von dem Herrn Mundt zu widerlegen.

Zum Diffusionsfilter-Light weiß ich nicht, was schlimmer ist: Der Diffusionsfilter-Light selbst oder seine Empfehlung den Durchfluss auf das Minimum zu begrenzen. Uns ist dieses Filterkonzept vor nicht zu langer Zeit im Thread "Algen immer nur Algen und wuchs stopp" begegnet. Wir haben das Becken zwar nicht richtig ans Laufen gebracht, aber doch eine ziemliche Verbesserung hinbekommen (nachdem wir die Filterung umgebaut haben).
Man kann ein Aquarium so konzipieren, dass ein nicht unerheblicher Teil der Nitrifikation im Becken selbst stattfindet.
Und dann liest man bei Walstad, (viele) Pflanzen nehmen bevorzugt Ammonium auf - wodurch die Nitrifikation gar nicht in dem Maße benötigt wird (siehe z.B. "NITROGEN UPTAKE by AQUATIC PLANTS").
 
Hallo Torsten,

könntest du darauf nochmal genauer eingehen? Das interessiert mich.

Damit meine ich die Durchflussgeschwindigkeit. Du sagst ja, lieber schnell laufen lassen, dann hat das Filtermedium weniger Zeit, sich die Stoffe (Mikros) aus dem Wasser zu ziehen. Aber das bedeutet ja auch, dass das Wasser eben öfter pro Stunde durch den Filter geht.
Kommt dann nicht dasselbe Ergebnis dabei heraus?
Ähnlich beim "Diffu-Light" wo quasi immer eine Ecke des Filtermaterials ausgespart wird. Trotzdem läuft ja noch ein bisschen was durch das Material, aber halt nicht mehr viel. Ist das nicht ähnlich zu betrachten wie die Geringfilterung, wo ich zwar eine Zwangsdurchströmung habe, aber relativ wenig Material und dazu noch relativ "ineffektives" Material?

Was hältst du für die optimale Umwälzmenge pro Stunde im Verhältnis zum Beckenvolumen?
Ist das Beckenvolumen überhaupt immer entscheidend, oder vielleicht eher auch der eingesetzte Filter und dessen Volumen?

Gruß
Dennis
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,

meine Meinung: Wenn der Filter Schnell läuft kommen die Mikros halt öfter vorbei als bei langsamen lauf. Ich glaube nicht, daß sich da was in Bezug auf Ausfällung & co ändert.
Aber wenn ein Filter langsam läuft, gibts weniger Sauerstoff am Filtermaterial. Und wir wissen ja, daß es zur Verstoffwechselung von organischem zu NO3 Sauerstoff braucht. Und das ist nun mal der Sinn von einem Biofilter, C zu NO3 machen. Deshalb bin ich eher für einen Filterdurchlauf der auch überall Sauerstoff hinbringt und für lockeres, eher offenporiges Filtermaterial. Von Diffusionsfiltern bin ich mäßig begeistert. Aber ich habe auch schon Aquarien gesehen, die damit funktionieren.
Also ist es wie beim allermeisten in der Aquaristik: So richtig richtig ist sehr selten.

Gruß
Helmut
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hi Dennis,
Damit meine ich die Durchflussgeschwindigkeit. Du sagst ja, lieber schnell laufen lassen, dann hat das Filtermedium weniger Zeit, sich die Stoffe (Mikros) aus dem Wasser zu ziehen. Aber das bedeutet ja auch, dass das Wasser eben öfter pro Stunde durch den Filter geht.
Kommt dann nicht dasselbe Ergebnis dabei heraus?
beim richtigem Diffusionsfilter wird dann aber schon Sauerstoff ggf. knapp. Wenn das Wasser mit richtig Geschwindigkeit durch grobe Schwämme geht, dann kommen da schonmal Bakteriennester/Mulm geflogen und werden zurück in das Becken gespült (das Filtermaterial setzt sich nicht so stark und schnell zu).
Ist das nicht ähnlich zu betrachten wie die Geringfilterung, wo ich zwar eine Zwangsdurchströmung habe, aber relativ wenig Material und dazu noch relativ "ineffektives" Material?
Wieso ist (sagen wir) 10 PPI Schwamm als Diffusionsfilter-Material effektiv und als Filtermaterial bei der Geringfilterung ineffektiv?
Man muss ja nicht unbedingt einen Außenfilter mit Ton-/Keramik-Röhrchen vollstopfen (ist aber auch eine Möglichkeit - und nicht unbedingt die Schlechteste).
Was hältst du für die optimale Umwälzmenge pro Stunde im Verhältnis zum Beckenvolumen?
Da hat Deters beim HMF so eine Umwälzung pro Stunde als Untergrenze gesetzt, 2 oder 3 mal Beckenvolumen schadet aber auch nicht. Nur irgendwann bei 5 mal Beckenvolumen pro Stunde wird es mir dann doch etwas zu viel (bei meinem 30l Nano-Cube mit Dennerle Nano Eckfilter 150 l/h läuft es aber nunmal so).
Ist das Beckenvolumen überhaupt immer entscheidend, oder vielleicht eher auch der eingesetzte Filter und dessen Volumen?
Wenn der Filter die einzige Strömungsquelle ist, dann würde ich da schon auf o.g. 3 Umwälzungen pro Stunde gehen. Ich habe aber auch an einem 54l Aquarium eine sera fp-100 Förderpumpe mit 120l/h im Einsatz, läuft auch.

Die Untergrenze von Deters, würde ich dann eher bei zusätzlicher Strömungspumpe ansteuern.
 

Carter-Garnele

Active Member
hi,
je mehr ich lese, desto verwirrter bin ich. die variablen in diesem hobby sind unendlich. Aktuell leistet der Innenfilter 700 l/h und ist gefüllt mit Eheim mech. sollte ich den drosseln?
 

Ohligerj

Active Member
Hallo Helmut,

Huibu und Simsalabim sind keine Antwort auf die Frage, wie Du aus Kohlenstoff Nitrat machen willst...
 

moskal

Well-Known Member
Nicht ich will das machen, die Mikroorganismen tun das. Grob gesagt, die Kuh frisst Gras, das hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht, was aus der Kuh rauskommt ist auch hauptsächlich aus Kohlenstoff. Jetzt kann aber aus dem Kohlenstoff nicht direkt wieder Gras wachsen, das muß noch von Mikroorganismen verstoffwechselt werden, die machen dann da Stickstoff draus welches dann wieder Gras wachsen lassen kann, das dann wieder von der Kuh gefressen wird...

Und in Gegenden, in denen zu viel Kuhdung, der von Haus aus ja nur 2,5% Stickstoff enthält, ins Grundwasser kommt, gibts ein Stickstoffproblem.

Oder um in Hydroponik zu reden: Um da Organische Dünger verwenden zu können benötigt es einen Biologischen Filter der das Organische des Düngers erst mal für die Pflanzen per Stickstoff verfügbar macht. Im Boden würden das die Bakterien die im Selbigen hausen übernehmen, im Aquarium tut das der Filter.

Gruß
Helmut
 
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