Pinselalgen - Mythen und Fakten

Erwin

Well-Known Member
Hallo Dennis,
Fe = 0,5mg/l oder jedenfalls sehr lila, gemäß sera Tröpfchentest
PO4 = ebenfalls ca. 0,5mg/l

Werte im Becken: Eisen im Prinzip nicht nachweisbar durch die schwach chelatierten Dünger, PO4 0,05mg/l also auch kaum vorhanden.
0,5mg/l ist im Filter/Mulm jetzt nicht viel.
Angenommen du hast 100ml abgesetzten Mulm, dann reicht eine Rücklösung für 1 Liter Wasser um darin auf 0,05mg/l zu kommen.
Mit einer Messerspitze Zitronensäurepulver ließe es sich vermutlich wieder ins Wasser zurücklösen und wäre für die Pflanzen wieder aufnehmbar.

Ich habe alle 6 Vorfilter jetzt komplett entfernt, derzeit warte ich auf eine Online-Bestellung, und zwar habe ich 6x Vorfilterschwamm mit je 10ppi bestellt. Denn irgendwas will ich da schon drin haben, nur eben nicht mehr so fein.
Ich gehe schon lange den anderen Weg. Feiner Vorfilter der, je nach Besatzstärke, öfters gereinigt wird. Das biologische bleibt sauberer und das Wasser wird weniger belastet, weil Organisches frühzeitig aus dem Wasser entfernt wird und nicht so viel durch Bakterien umgesetzt werden muss. Dadurch entsteht auch viel weniger Mulm.

Ebenfalls habe ich 5 Liter Keramikröhrchen (Eheim Mech) bestellt, diese möchte ich dann in die Körbe füllen.
Keramikröhrchen verwende ich seit etwa 30 Jahren nicht mehr. Gerade dort hat sich immer sehr viel Mulm angesammelt.

MfG
Erwin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Erwin,

ich weiß, so hatte ich das von dir schon in einem anderen Thread gelesen.
Da die „Mehrheit“ jedoch eher in Richtung grobe Matten bzw. Keramikröhrchen geht, möchte ich das mal ausprobieren.

Auch sehe ich Keramikröhrchen nicht als Biofiltermedium an, da es ja so gut wie keine (für Bakterien ausreichend große) Poren hat.

Meine Idee ist da eher, die Bakterien (und evtl. auch den Mulm) eher in‘s Becken zu verlagern.
Dort könnten die Pflanzen über die Wurzeln wohl zumindest etwas wieder aufnehmen / rücklösen.
Das war ja auch eine meiner Fragen in meinem vorherigen Post, mal sehen ob sich dazu noch jemand äußert.

Gruß
Dennis
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

Ich bin mit den Keramikröhrchen auch sehr zufrieden. Ein Becken hatte ich, in dem sich immer sehr starker Mulm gebildet hatte und die Röhrchen verstopfte. Im Gegensatz zu meinen anderen Zuchtbecken lief jenes mit 28°C statt 20°C - der Rest war identisch.

In meinem aktuellen Scape nutze ich auf 60L knapp 1,5L Keramik und eine einzelne 3cm dicke und 12cm Durchmesser 20ppi Matte hinter(!) der Keramik. Das funktioniert ganz wunderbar.
 

DrDent

Member
Ein Becken hatte ich, in dem sich immer sehr starker Mulm gebildet hatte und die Röhrchen verstopfte.
Hi Bene, alternativ hätte es dir die Schwämme verstopft, irgendwo muss er ja hin - oder täusche ich mich?

Sonst zum Thema: Ich hasse Sie alle. Bartalgen, Pinselalgen. Einfach nervig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi zusammen,

nun also kamen die Keramikröhrchen (Eheim Mech) bei mir an. Hätte mir gewünscht, dass die noch etwas größer sind, somit wäre das Ganz noch ein bisschen "luftiger".
Egal, ich habe jetzt die anderthalb verbliebenen Matten im BioMaster komplett entfernt und 4 Liter Keramikröhrchen eingefüllt. Vorfilter jetzt mit neuen 10ppi Ringen. Damit ist der Filter komplett neu bestückt.

Erwartungsgemäß ist das Wasser knapp 24 Stunden später etwas trüb, ich werde Nitrit im Auge behalten und mit Nite Out & Special Blend unterstützen.
Schon erstaunlich, was anderthalb Filtermatten so bewältigen können.

Im Anhang noch ein paar Bilder. Die Pinselalgen werden mehr. Bisher nur auf Teilen der Lava und auf kleinen Teilen vom Talawa Holz.
Aber so langsam geht es an den Pflanzen auch los, siehe bei der Alternanthera direkt über dem Panzerwels.

Hinweis: Habe die Pflanzen im Hintergrund erst gekürzt, deshalb ist es da momentan ein bisschen leer.

Mit grünen Fusselalgen hab ich auch zu tun, vorallem an den Scheiben. Das geht schon 1-2 Tage nach der Scheibenreinigung los. Auch auf Pflanzen sitzen die teilweise, dort hält es sich aber im Rahmen.
Die waren, genau wie die Pinselalgen, aber auch schon vor der Neugestaltung da. Damals hatte ich ja noch Soilboden. Leider also diesbezüglich keine Änderung.

Die "Geringfilterung" (aber eben mit Matten) der letzten Tage und Wochen hat also nicht gefruchtet.
Bin gespannt, wie sich die Sache entwickelt. EasyCarbo und AlgExit lasse ich jetzt absichtlich mal komplett weg - bis es mir zu viel wird.

Wasserwerte:
GH ca. 9
KH ca. 3,5
Mg ca. 11
NO3: ca. 10
PO4: ca. 0,1
K: ca. 5

Aus meiner Sicht sind die Werte ganz gut, zumal ich auch früher schon viel experimentiert habe speziell bei den Makros. Wirkliche Unterschiede bezüglich den zwei genannten Algenarten konnte ich nie feststellen.
Wenn das nun alles nichts hilft, ziehe ich in Erwägung, noch einen Resinfilter hinter die Osmoseanlage zu schalten und dann ausschließlich dieses Wasser (natürlich mit Aufsalzung) zu verwenden.
Vielleicht ist ja Silikat das Problem bzw. ein (Pinsel)algentrigger?

Habt ihr einen Tipp für ein gutes Aufhärtesalz? Bisher habe ich die KH über mein (hartes) Leitungswasser reingebracht und zusätzlich dann noch mit dem Greenscaping GH+ aufgehärtet. Die Lava gibt, wie ich messen konnte, verstärkt Calcium ab, daher gebe ich derzeit nur Bittersalz zu.
Wenn ich aber mit reinem Osmosewasser fahre, bräuchte ich auch ein Salz, welches die KH etwas anhebt, so um die 3 möchte ich schon gern haben. Gäb's ja auch von Greenscaping...aber zugegeben, ich kenne den Hersteller nicht näher und das GH+ habe ich nur wegen dem guten Mg/Ca Verhältnis gekauft.

Gruß,
Dennis
 

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Öhrchen

Well-Known Member
Hallo Dennis,
zum Thema Silikat - habe ich hier massig im Wasser. Phasenweise auch mit vielen sichtbaren Kieselalgen, die sich momentan aber in den fast nicht wahrnehmbaren Bereich zurückgezogen haben. Jedenfalls habe ich mit Silikatfiltern und Silikatabsorbern auch schon experimentiert. Bei meiner Osmoseanlage ist zum Beispiel ein Filter von Dupla nachgeschaltet, und in den Leitungswasserbecken hatte ich teilweise von Microbe das Silikat und Phosphat -Ex drin. Die Kieselalgenbeläge sind dadurch weniger geworden. Die Pinselagen hat das nicht gejuckt.
Inzwischen ist nur nur das Osmosewasser gefiltert, die Silikatbinder in den Leitungswasserbecken lasse ich wieder weg, war nur ein Test.

Der Hass ist ja - die PA wachsen wunderbar auch auf den grünen Punktalgen an der Scheibe (die man sonst gar nicht so sehr sehen würde) :mad:
 

Frank2

Well-Known Member
Dennis berichte bitte weiter.
Ich glaube nicht dran, dass sie ohne Zutun verschwinden werden aber … ich bin gespannt und wünsche es dir.

Ich würde das Se Düngen verändern und vor allen Dingen das Becken für7-8 Monate total verkrautet betreiben. Kann da unterstützend sein.

Gruß Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Frank,

ja ich werde weiter berichten.

Inwiefern würdest du die SE Düngung verändern?

Mein Plan ist nun etwas zu reduzieren, nun 1x 10ml Ferrdrakon BIO und drei Tage später 1x 1ml Mikro Spezial Eisen, pro Woche. Mehr erstmal nicht.

Hab schon gemerkt, dass der Mikro Spezial Eisen wohl so dermaßen schwach chelatiert ist, dass er mir das PO4 zu weit runter zieht.
Und solange es nicht wirklich notwendig ist sollte der 1x die Woche in dieser kleinen Menge reichen, die Pflanzenmasse ist ja auch noch nicht sehr hoch.

Einen Dünger mit EDTA möchte ich aufgrund der schwierigeren biologischen Reduktion nicht mehr verwenden.
Aber auch das hatte ich früher schon probiert, auf Pinsel hat das ebensowenig Einfluss.

Gruß
Dennis
 
Hallo Stefanie,

Danke für die Info, schade, dann kann ich den Resinfiltertest sein lassen.

Langsam gehen echt die Möglichkeiten aus.
Und dennoch gibt es sie ja, die „total resistenten“ Becken…

Gruß
Dennis
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Dennis,
Hab schon gemerkt, dass der Mikro Spezial Eisen wohl so dermaßen schwach chelatiert ist, dass er mir das PO4 zu weit runter zieht.
Es macht aber doch den Pflanzen überhaupt nichts aus, wenn PO4 nicht vorhanden ist. PO4 können sie speichern. Und wenn du PO4 einmal die Woche aufdüngst, nehmen sie es in wenigen Stunden auf und speichern es wieder.

MfG
Erwin
 
Hallo Erwin,

das ist auch so ein interessantes Thema.
Meine Erfahrungen sehen da anders aus. Als ich noch den Soil hatte war es so, dass dieser sehr viel PO4 gezogen hat. Sehr lange Zeit.
Und wenn PO4 gegen Null ging, zeigten meine Pflanzen deutliche Mangelerscheinungen, wurden blass wie bei einem Eisenmangel. Aber am Eisen lag es nicht. PO4 gedüngt und einen Tag später sahen die wieder ziemlich gut aus - aber nicht lange, dann musste ich wieder PO4 nachlegen.

Die typischen Aquascaper (mal abgesehen von der ADA Philosophie) düngen PO4 ja gerne dauerhaft auf 1mg/l oder mehr, und halten es dort.
Gut, das finde ich übertrieben und würde das nicht machen.

Generell glaube ich, dass die Verhältnisse bei den Makros gar nicht so entscheidend sind.
PO4 / NO3 1:10 oder 1:16 oder 1:100 hört man alles öfter, und alles scheint irgendwie zu funktionieren.

Als ich mit Soil begann war mein Kalium stetig höher als Mg und das hat super funktioniert was das Pflanzenwachstum betrifft. Wobei Mg nur bei ca. 6mg/l lag.

Vielleicht ist es mit den Makros so ein bisschen ähnlich wie mit der Pinselalgenthematik: Regeln und „Lösungen“ gibt es viele, aber nicht bei jedem Becken funktioniert das.

Gruß
Dennis
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Dennis,

kann es sein, dass du sehr stark beleuchtest?
Deine Pflanzen immer auf Turbobetrieb wachsen? Und ihnen deshalb eine wöchentliche Phosphatdüngung nicht reicht?
Schon mal versucht alle 3 Tage PO4 zu düngen?

MfG
Erwin
 
Hallo Erwin,

nein, es ist eine Juwel Helialux drüber. Die ist in Ordnung aber auch nicht wahnsinnig hell.
Blau habe ich nur auf 60%, man sagt ja blaues Licht soll Pinselalgen fördern.

Ja mit dem Soil habe ich quasi täglich PO4 auf ca. 0,2mg/l aufgedüngt aus den oben beschriebenen Gründen.
Wie sich das jetzt mit Kies entwickelt muss ich erst noch sehen.

Generell will ich eigentlich gar keine Makros aufdüngen, das soll über die Fische bzw. das Futter geschehen. Vorbild Jonas Stratmann (YouTube).
Entsprechend auch wenig Wasserwechsel. Aufgrund der aufhärtenden Lava (Calcium) muss ich aber 10% die Woche mit Osmosewasser erneuern und mit etwas Bittersalz nachhelfen.

Gruß
Dennis
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

Das Oegononium auf den Steinen habe ich in meinen Becken bisher recht zuverlässig dadurch wegbekommen, dass ich Phosphat nicht wöchentlich, sondern täglich dünge in deutlich geringerer Menge.
Mit der Umstellung in deinem Filter würde ich wetten, dass sich die Pinselalgen von alleine wieder auflösen; das kann allerdings 4-6 Wochen dauern.
 
Hallo zusammen,

nun sind 2 Wochen vergangen seitdem ich den Filter komplett neu bestückt habe wie oben beschrieben.

Bisher mit keinem positiven Zwischenstand, aber einigen Erkenntnissen.
Die beschriebene leichte Trübung war seitdem immer vorhanden. Jetzt nach zwei Wochen bin ich der Meinung, sollte sich ja schon einige Bakterien im Filter angesiedelt haben, zumal ich auch mit Nite Out 2 und Special Blend unterstützte. Aber die Trübung wird nicht weniger.

Außerdem hatte ich ca. 4 Verluste bei den Espei. Mit denen habe ich schon länger Probleme. Entweder es ist generell ein empfindlicher Fisch oder ich habe einfach einen schlechten Stamm erwischt. Immer mal wieder gab es einen Verlust aus bakteriellen Gründen, sieht mir sehr nach TBC aus. TBC soll ja praktisch in jedem Becken latent vorhanden sein und nur bei schlechten Bedingungen (oder schlechten Fischen) ausbrechen.
Jetzt also 4 Verluste in relativ kurzer Zeit.

Nitrit habe ich immer beobachtet ohne besondere Auffälligkeiten. Früher mit viel Filterung im Bereich nahe Null, die letzten Tage immer so 0,025.
Das kann nicht der Grund sein.
Ein Beweis für die auch hier im Forum oft beschriebene Wichtigkeit einer guten Mikrobiologie? Welche in meinem Becken natürlich noch nicht vorhanden sein kann.

Außerdem fiel mir auf, dass die Fische generell schlechter fressen und auch weniger aktiv sind.
Gestern wurde es mir zu bunt und ich schaltete den UVC (Eheim 800) dazu, welcher ansonsten ausgeschaltet im Kreislauf hängt.

Heute nun ist die Trübung noch stärker und die Fische noch einen Ticken passiver.
Was, außer Bakterien, kann das denn sein??
Gerade Nitrit gemessen, aufgrund des UVC erwartungsgemäß etwas höher aber trotzdem nur bei 0,04 wenn ich dem Photometer trauen kann. Optisch eben minimal rosa (Anton Gabriel).

Siehe Bilder, va im Detailbild sieht man oben (vor der schwarzen Rückwand) die milchig wolkenartige Trübung.
Ich hatte das ja früher als ich noch auf Soil war und Filtermaterial entfernte, schon mal. Auch damals hat der UVC nichts gebracht. Filter wieder mehr bestückt und es wurde sofort besser. Aber das will ich ja nun nicht. Es sind immerhin 4L Eheim Mech da drin.
Gestern und heute übrigens gar nicht gefüttert.

Achja, die Pinselalgenzucht läuft selbstverständlich auch hervorragend.

Habt ihr eine Idee?
Flüssiges Zeolith (easy life) mal versuchen?

Gruß
Dennis
 

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