Re:
Hallo Ortin,
Ortin":182475z3 schrieb:
...
Threadersteller haben hier meistens den besseren Überblick, den man nicht von jedem erwarten kann. Gerade bei den "ganz Erfahrenen" kommt öfters mal ein arroganter Spruch. Man muss das Thema dann nicht unbedingt neu aufrollen - jedoch könnte man entweder einen Link posten oder eben die Frage ignorieren. Alles andere ist unsachlich und hilft keinem.
Dafür gibt's den Eingangspost, der ist aktuell. Die 28 Seiten dieses Threads sind Beobachtung zum Thema, die, wenn belastbar, in den Eingangspost einfließen. Ein weiterer Anteil sind sich wiederholende Diskussionen, die manchmal inspirieren können. Es ist sicher die Ausnahme, dass ich die Eingangposts edieren kann, aber ich habe ja noch ein paar Threads die leben und so etwas ist hier auch möglich.
2. ...Nik und Co gehen immer davon aus gereinigtes Becken, Sand plus Geringfilterung, richtige Düngermenge + Spurenelemente reichen aus um es mehrmalig reproduzieren zu können und alles andere ist ein "Anwenderfehler". Anderseit werden Pflanzen aus stabilen Becken mit gutem Biofilm als ausreichende Donatorenbakterien gesehen um manchmal die komplette Bakterienfauna umprogramieren oder ersezten zu können. Mehrfach zeigte sich aber das selbst Mulm, der durchaus reicher an Bakterien ist, nicht immer hilft.
Ui ui, es gibt nicht "Nik und Co", genau so wie es keine Gemeinde einer Person anhängender Soilanwender gibt. Warum ich das so treibe, lässt sich nachlesen. Für mich ergibt sich daraus eine erstaunliche Reproduzierbarkeit, wobei auch langjährige Erfahrung eine leider nicht zu kleine Rolle spielt. Die Threads sollen das nur in möglichst vielen Varianten aufzeigen, verdeutlichen und eine Sicht vermitteln, die sich nicht in lediglich Orientierung vermittelnden Beschreibungen unterbringen lässt. Die meisten Leser ziehen sich in mehr oder weniger großem Umfang heraus was sie für sinnvoll erachten. Das ist okay, halt aber ein Problem in der Vergleichbarkeit.
Der Standarteinfahrprozess eines Aquariums benötigt auch keine Bakterien - Sporen und "Kontaktinfektion" reichen aus.
Da erinnere ich mich des Einfahrens eines pflanzenlosen Beckens, das entspräche deinem leeren Balkonbecken ...
Deshalb sehe ich das "aktive" Lenken der Bioflora als kaum umsetzbar an.
und das pflanzenlose Becken wäre sehr, sehr mühsam geworden, wenn ich nicht ein paar wenige Pflänzchen aus einem funktionierenden Becken nur ein paar Tage darin hätte treiben lassen um sie dann wieder zu entfernen. Danach habe ich das Becken erst so hin bekommen, wie man es sich als Aquarianer wünscht. Und das ist nicht das was durch "auf den Balkon stellen" erreicht werden kann! Es ist eine aquaristisch orientierte Vorgehensweise. Das ist Lenkung, kaum möglich, dass das jemand auf Anhieb hin bekommt. Also halte ich meine Erfahrungen hier fest. Ist ja auch mir interessant.
Mittelchen wie ML SP mit ihrer Zusammensetzung (die ich vor langem hier auflistete
http://www.flowgrow.de/kein-thema-wenig-regeln/microbe-lift-special-blend-bakterien-t29389.htm ) bieten eine hohe Keimdichte, sodass diese sich evtl. im Becken kultivieren lassen.
Ich würde den SB mal nicht überbewerten. Der ist in mancherlei Hinsicht nützlich, aber der Inhalt ist nicht das was ein gutes Becken ausmacht. Ich spare mir mal, dass "gut" zu definieren wäre.
In diesem Punkt sollte man auch mal die Sichtweise mit dem Ausdruck "das Becken läuft nicht rund" hinterfragen und definieren. Das Becken läuft nicht Rund: aus Sicht des Betrachters, der Algen, Kahmhaut und Cyanos als "optische Pathogene" sieht (Wenn wir mal vom pathogenen Charakter der Cyanos auf Fische mal absehen). Gleiches gilt wohl auch für die Kahmhaut - Kahmhaut ist ein Anzeichen, dass das Becken nicht stabil ist - Wieso nicht? Bei einigen Flowgrowern ist sie so persistent, dass alle Bemühungen fehlschlagen. Analog dazu die grüne Staubalge. Biologisch instabil ist das nicht. Aus biologischer Sicht "läuft es Rund". Diverse Bakterien\Algen haben ihren Platz gefunden und leben nach darwinistischen Prinzipien. Neu eingebrachte Bakterien finde Ihre Lücke oder ersetzen evtl. andere. Bei Stabilität ersetzen sie keine anderen und Lücken bleiben Lücken.
Bis zu einem gewissen Grad kann man die Bedingungen begünstigen. Aber bei der immensen Vielzahl der Bakterienarten bezweifele ich dass das als "aktiv" angesehen werden kann.
Meine Rede! ^^ Stabilität im aquaristischen Sinne definiere ich aber immer wieder und das so eindeutig, dass das für unrealistisch gehalten wird. Ich krieg Aquarien halt immer wieder hin und das will ich möglichst vielfältig vermitteln. Mein Benefit ist, dass sich für mich über die Beschäftigung immer wieder neue Aspekte ergeben.
Die Enttäuschung über die Spurenelementeanalyse des PMS
http://www.flowgrow.de/naehrstoffe/preis-mineralsalz-zusammensetzung-die-x-te-t39658.html zeigt, dass die Verwendung von PMS als Spurenelementnahrung für Bakterien Einbildung ist. Es wurde aber häufig als erste Beobachtung für "den richtigen Schubs" gesehen. Respektive welche Beobachtung? Doktort man nur am Becken rum und glaubt damit das Becken im Betrachtersinne positiv beeinlusst zu haben oder entwickelt sich das nicht so oder so in diese Richtung?
Na ja, von 18 analysierten SE wurden vier gefunden.
Ich hatte seinerzeit schon versucht von Preis Informationen zum PMS zu bekommen und in der Reaktion wird behauptet eine SE-Mischung dem PMS zugesetzt zu haben, die über 70 SE enthält.
Würdest du das abschließend beurteilen? Ich nicht. Und lasse ich es beiseite, dann bin ich immer noch der Meinung, die Zugabe ist nützlich. Da habe ich auch deutliche Erfahrungen, die ich nicht übergehen kann.
Genauso sollte man die sinngemäße Aussage rekapitulieren "es braucht manchmal mehrere Anläufe um ein reproduzierbares Ergebniss zu erzeugen". Der Satz wiederspricht sich selbst - richtige Reproduzierbarkeit im statistischen Sinn, bedeuten mehrere Ansätze und überwiegend das gleiche Ergebnis. Dieser Satz drückt nur den Zufallsbefund nach mehreren Anläufen aus.
Im Kern möchte ich vermitteln wie man ein Becken erreicht, das wunschgemäß läuft. "Wunschgemäß" wird bei verschiedenen Aquarianern unterschiedlich definiert sein, respektive es gibt einen unterschiedliche Toleranzschwelle für "unerwünschte" Erscheinungen. Deshalb kann es nicht die/den Mikroflora/Biofilm geben! Bei meine Becken wird das schon recht ähnlich sein, so wie das auch bei anderen mit mehreren Becken sein kann(, nicht muss). Das ist beim ersten Aquarium am schwierigsten, aber eine interessante Beobachtung ist, wenn man daraus ein weiteres Becken aufsetzt, dann entwickelt sich das im Regelfall besser als das Spenderbecken. Es wird auf einem gegebenen Stand aufgesetzt.
Um mal den Vergleich zur menschlichen Darmflora aufzuspannen -> eine kompletter Neuaufbau der Darmflora ist möglich durch Transplantation von Fäkalien eines "Darmgesunden". Das funktioniert wohl gut (einfach mal googlen). Um aber die benötigten Mengen auf die Aquarienrelation umzurechnen würde das fast bedeuten über mehrere Tage ML SP in Litergebinden einschütten, komplett den Mulm auszutauschen und möglicherweise den vorhandenen Biofilm abkratzen und weitest gehend zu ersetzen.
Ich kann nur bestätigen, wie mühsam es ist ein länger laufendes Becken mikrobiologisch umzustimmen, da gibt's aber auch Unterschiede, deshalb betrachte ich lieber, wie man möglichst sauber (im aquaristischen Sinne) ein Becken aufsetzt. Das ist leichter.
p.s.: Des Weiteren bedeutet das ständig erneute Einbringen von ML SP und im besonderen NO II in das Aquarienmileu, dass das Aquarium eben nicht stabil ist - da wohl die Bakterien im größeren Maße absterben, sodass sie erneut kultiviert werden müssen.
Deshalb verwende ich es nur in bestimmten Problemfällen. ML/SB in ein funktionierendes Becken zu geben hat so gut wie keinen Effekt. An der Verringerung der Mulmmenge kann man allenfalls Wirkung sehen.
Gruß, Nik