So nun hab ich mir die Kristalle mal genauer angeschaut. Nochmal eine kurze Zusammenfassung der Situation:
Die Kristalle habe ich am Boden meiner JBL Ferropol-Düngerflasche gefunden Ich bin mir so gut wie sicher, dass ihr Entstehen mit der gleichzeitigen Verwendung von NPK-Dünger zusammenhängt, weil ich oft genug mit der gleichen Spritzennadel erst in die NPK-Flasche und anschliessend in die SE-Lösung ging. Ich brauche Ferropol schon seit geraumer Zeit und vorher sind mir nie Kristalle in der Flasche aufgefallen.
Diese Kristalle bringe ich mit einer periodisch in meinem Becken auftauchenden Trübung (Mikrokristalle) in Zusammenhang, die vorzugsweise bei gleichzeitiger Zugabe von NPK- und Metalldünger auftaucht.
Der NPK-Dünger wurde übrigens nach original-EI-Rezept angemacht, angereichert mit 40 g MgSO4.7H2O.
Experiment:
Die Kristalle im Eisendünger sind farblos und orthorombisch(?). Ich habe sie ich aus der Düngerflasche genommen, in ein kleines Glas gelegt und mehrmals gründlich mit bidest. Wasser gespült (um Reste vom Eisendünger abzuwaschen). Danach ca. 20 mL bidest Wasser auf die Kristalle gegossen, das Ganze auf ca. 70 °C im Wasserbad erhitzt und gut geschüttelt. Falls diese Salze nur ein wenig löslich sind, müsste sich nun etwas Eisen und Nitrat und/oder Phosphat im Wasser lösen. Vom Überstand habe ich dann je ca. 5 mL in andere Gläser abgezweigt und dann auf NO3 und PO4 getestet (JBL-Test).
Ergebnis:
Die Kristalle lösen sich nicht, noch nicht mal in Spuren. Weder Nitrat noch Phosphat konnte nachgewiesen werden. Wer mal schnell auf Wikipedia nachsieht stellt fest, dass sowohl
Eisennitrat als auch
Eisensulfat prima wasserlöslich sind. Über
Eisenphosphat schweigt sich das Netz eher aus, immerhin ist zu entnehmen, dass es sich um durchsichtige Kristalle handelt, die nicht (sic!) löslich sind, was wiederum sehr gut auf meine Beobachtungen zutrifft.
Fazit:
Trotz Fehlen eines direkten Beweises muss es sich bei den Kristallen um ausgefallenes Eisenphosphat handeln. Die anderen Verdächtigen Eisensulfat und Eisennitrat können durch ihre sehr gute Löslichkeit in Wasser (256 g/L sowie 1.5 kg/L) ausgeschlossen werden.
Der Bezug zur Trübung im Becken liegt auf der Hand. Es ist zwar immer noch möglich, dass die Trübung auf eine plötzliche Vermehrung von Bakterien zurückzuführen ist, allerdings halte ich eine Eisenphosphatfällung für sehr viel wahrscheinlicher, obwohl es mich erstaunt, dass eine so grosse Menge unkomplexiertes Eisen im Becken (sowie in Ferropol!) vorzufinden ist. Um das zu bestätigen, sollte man systematisch nur Nitrat mit Eisen und dann unabhängig davon nur Phosphat mit Eisen düngen. Im ersten Fall sollte nichts passieren, im letzteren sollte es zur Trübung kommen.
Falls Eisenphosphat tatsächlich die Ursache sein sollte, bleibt die Frage, wie am besten gedüngt werden sollte. Abends Eisen, morgens NPK? Reduktion bis nichts mehr ausfällt? Anderer Dünger (mit mehr DTPA?)
Gruss
Christian